Die US-Notenbank dürfte im Juni ihre Leitzinsen voraussichtlich nicht anpassen. Während zahlreiche Konjunkturindikatoren weiterhin eine robuste Verfassung der amerikanischen Wirtschaft signalisieren, nehmen die Unsicherheiten für die kommenden Monate aufgrund jüngster handelspolitischer Entscheidungen und fiskalischer Weichenstellungen deutlich zu. Nach aktuellen Fed Funds Futures rechnen die Märkte erst für September 2025 mit dem Beginn einer Lockerung der Geldpolitik. Zum Stichtag 16. Juni 2025 wird die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung im September mit etwa 62 Prozent beziffert. Darüber hinaus deuten Prognosen des FedWatch Tools darauf hin, dass die Federal Reserve bis zum Jahresende sogar zwei Schritte nach unten mit einem Gesamtausmaß von 50 Basispunkten vollziehen könnte. Seit Dezember 2024 ist das aktuelle Zinsniveau der Fed unverändert.
Empfehlung: nächste Fed Sitzung
Fachleute rechnen mit einer Zinspause der Fed
Wenn der Offenmarktausschuss der Federal Reserve (FOMC) am 18. Juni 2025 tagt, rechnen Fachleute mit einer unveränderten Zinsspanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Angesichts der weiterhin nur schrittweise rückläufigen Inflation und eines nach wie vor stabilen Arbeitsmarkts gibt es aus Sicht vieler Experten keinen unmittelbaren Handlungsdruck. Zugleich macht die Unsicherheit über den künftigen Kurs der US-Regierung, insbesondere im Hinblick auf Zölle und wirtschaftspolitische Prioritäten, präzise Prognosen schwierig.
Die amerikanische Wirtschaft zeigt sich aktuell solide
Marktberichte zeigen, dass die Inflation nachlässt und der Arbeitsmarkt solide bleibt, jedoch weniger dynamisch ist als im Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex für Mai blieb unter den Erwartungen, während die Beschäftigungszahlen weiterhin auf ein gedämpftes, aber stabiles Wachstum hindeuten. Neue US-Zölle, von Präsident Trump angekündigt, wirken sich zwar noch nicht direkt auf die Statistiken aus, doch erste Belastungen für Wirtschaft und Investitionen werden bereits sichtbar.
Unternehmen und Haushalte blicken zunehmend skeptisch in die Zukunft, was sich in einer eingetrübten Stimmung niederschlägt. Deshalb bleibt die Fed aktuell abwartend, um die wirtschaftlichen Entwicklungen genauer einschätzen zu können. Die Prognose der Inflation gestaltet sich wegen möglicher Zweitrundeneffekte durch Zölle schwierig, und relevante Auswirkungen könnten erst mit Verzögerung erkennbar werden.
Besondere Aufmerksamkeit gilt Warnsignalen am Arbeitsmarkt, etwa veränderten Einstellungen, Kündigungen oder sinkender Erwerbsbeteiligung. Zeigen sich deutliche Stresssymptome, ist die Fed zum schnellen Eingreifen bereit. Fachleute sehen die geldpolitische Lage derzeit als besonders herausfordernd, da die letzten Prognosen vor der Zollankündigung entstanden und seither die Risiken spürbar gestiegen sind.