Die Schweizerische Nationalbank (SNB) nimmt innerhalb des globalen Zentralbankensystems eine besondere Stellung ein. Ihre geldpolitischen Entscheidungen entfalten weitreichende Wirkungen auf den Schweizer Franken, die Inflation, den Kapitalmarkt und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz. Als unabhängige Zentralbank verfolgt die SNB den klar definierten Auftrag, die Preisstabilität zu gewährleisten und dabei die wirtschaftliche Entwicklung angemessen zu berücksichtigen. Diese Zielsetzung bildet die Grundlage sämtlicher geldpolitischer Maßnahmen und prägt maßgeblich die Kommunikation der Nationalbank mit der Öffentlichkeit. Und der Finanzmarkt wartet auf jede SNB- Sitzung mit Zinsentscheid. Wobei das Interesse an EZB-Sitzungen noch größer ist und natürlich an der Prognose für 2025 und 2026
Im Zentrum ihrer geldpolitischen Strategie stehen die vierteljährlich stattfindenden geldpolitischen Lagebeurteilungen. Diese Sitzungen dienen der umfassenden Analyse makroökonomischer Entwicklungen im In- und Ausland und bilden den institutionellen Rahmen für die jeweiligen Zinsentscheide. In der Regel finden diese geldpolitischen Sitzungen im März, Juni, September und Dezember statt. Die dort kommunizierten Leitzinsbeschlüsse gelten als zentrales Steuerungsinstrument, über das die SNB Einfluss auf Liquidität, Wechselkurs und Inflationserwartungen nimmt. Dabei spielt insbesondere der sogenannte SNB-Leitzins – seit 2022 die zentrale geldpolitische Steuerungsgröße – eine entscheidende Rolle.
Zinsentscheide der SNB stehen stets im Spannungsfeld zwischen globaler Wirtschaftsdynamik, Inflationsdruck und Währungsstabilität. Im Vergleich zu anderen Zentralbanken zeichnet sich die SNB durch einen ausgesprochen datenbasierten und langfristig orientierten Ansatz aus. Ihre Entscheide werden regelmäßig von detaillierten Prognosen zur konjunkturellen Entwicklung, zu Inflationserwartungen sowie zur Lage auf den Finanzmärkten begleitet. Zudem legt die SNB großen Wert auf Transparenz: Nach jeder Sitzung folgt ein Mediengespräch, in dem Präsident und Direktorium die geldpolitische Beurteilung erläutern und in den internationalen Kontext einordnen.
Die SNB hat auf der Sitzung am 19. Juni 2025 den Leitzins um 0,25% von 0,25% auf 0% gesenkt.
Der neue Zinssatz ist ab dem 20. Juni 205gültig.
Empfehlung: Immer volle Aufmerksamkeit die Sitzungen der Fed
Inhalt
SNB-Sitzungen mit Zinsentscheid 2025
Die Schweizerische Notenbank hält im Jahr 2025 vier geldpolitische Sitzungen ab (Tabelle 1). Die erste Lagebeurteilung fand am 20. März statt, begleitet von einer Leitzinssenkung auf 0,25 %. Weitere Termine sind der 19. Juni, der 25. September und der 11. Dezember. Diese Sitzungen dienen der Analyse der wirtschaftlichen Lage sowie der Festlegung geldpolitischer Maßnahmen. Im Zentrum steht jeweils der Zinsentscheid, mit dem die SNB auf Inflationsprognosen und internationale Entwicklungen reagiert. Die Bekanntgabe erfolgt im Anschluss an jede Sitzung im Rahmen eines Mediengesprächs, das die geldpolitische Strategie transparent erläutert.
Tabelle 1: Termine der Sitzungen der Schweizer Notenbank 2025 mit Zinsentscheid. Quelle: snb.ch
Datum | Uhrzeit | Bemerkung |
20.03.2025 | 09:30 | Leitzinssenkung auf 0,25 % |
19.06.2025 | 09:30 | Leitzinssenkung auf 0,0 % |
25.09.2025 | 09:30 | Mit Mediengespräch |
11.12.2025 | 09:30 | Mit Mediengespräch |
Die Sitzungen der Schweizer Notenbank genießen daher nicht nur in der Finanzwelt große Aufmerksamkeit, sondern beeinflussen auch mittelbar Investitionsentscheidungen, Hypothekarzinsen und Wechselkursentwicklungen. Ihre Bedeutung reicht weit über die Grenzen der Schweiz hinaus. Denn als eine der wenigen Zentralbanken mit einem expliziten Inflationsziel, aber ohne bindende Zinspflicht, hat die SNB bewiesen, dass geldpolitische Glaubwürdigkeit nicht allein an quantitativen Vorgaben gemessen wird. In einer Zeit globaler Unsicherheiten, geopolitischer Risiken und struktureller Umbrüche kommt ihren Zinsentscheiden daher eine Schlüsselrolle zu – sowohl für die wirtschaftliche Stabilität im Inland als auch für die außenwirtschaftliche Positionierung des Landes.
Termine der Sitzungen 2026
Im Jahr 2026 plant die Schweizerische Nationalbank erneut vier geldpolitische Lagebeurteilungen (Tabelle 2). Die erste Sitzung findet am 19. März statt, gefolgt von weiteren Terminen am 18. Juni, 24. September und 10. Dezember. Jede Sitzung beginnt um 09:30 Uhr und wird durch ein Mediengespräch ergänzt, in dem die geldpolitischen Entscheidungen erläutert werden.
Tabelle 2: Termine der SNB Sitzungen in 2026. Quelle: snb.ch
Datum | Uhrzeit | Bemerkung |
19.03.2026 | 09:30 | Mit Pressekonferenz |
18.06.2026 | 09:30 | Mit Mediengespräch |
24.09.2026 | 09:30 | Mit Pressekonferenz |
10.12.2026 | 09:30 | Mit Mediengespräch |
Die Sitzungen dienen der Analyse von Konjunktur, Inflation und Finanzmärkten und bilden den Rahmen für mögliche Zinsentscheide. Die Termine sind zentral für Marktteilnehmer und Beobachter, da sie Aufschluss über den geldpolitischen Kurs der SNB geben und somit auch internationale Reaktionen auslösen können.
Schweiz Leitzins Prognose 2025 und 2026
Die aktuellen Prognosen von ING-DiBa und MUFG Bank ( Mitsubishi UFJ Financial Group, Inc. ) zum Leitzinssatz der SNB signalisieren eine nachhaltige geldpolitische Lockerung im Verlauf der kommenden Quartale (Abbildung 1). Während der gegenwärtige Leitzinssatz der SNB bei 0 % liegt, gehen beide Institute davon aus, dass im dritten Quartal 2025 erstmals eine Senkung um 25 Basispunkte erfolgen wird. Diese Erwartung einer schrittweisen Anpassung nach unten spiegelt die Einschätzung wider, dass die Inflationsdynamik in der Schweiz weiterhin moderat bleibt und die Notenbank auf makroökonomische Unsicherheiten mit einer expansiven Ausrichtung reagiert.
Abbildung 1: SNB Leitzins Prognose. quellen: ing.com, mufgresearch.com
Sowohl ING-DiBa als auch die MUFG Bank prognostizieren für das vierte Quartal 2025 und das gesamte Jahr 2026 einen Leitzinssatz von –0,25 %. Im Vergleich zu anderen großen Zentralbanken wäre die SNB damit eine der ersten Institutionen, die auf ein Umfeld mit wieder zunehmender geldpolitischer Unterstützung setzt. Der Verzicht auf eine baldige Rückkehr zu positiven Zinsen deutet zudem darauf hin, dass die SNB eine länger anhaltende Phase schwacher Konjunktur oder eines unterdurchschnittlichen Inflationsdrucks einkalkuliert.
Insgesamt zeichnen die Prognosen das Bild einer geldpolitischen Strategie, die auf nachhaltige Stimulierung der Wirtschaft und Währungsstabilität ausgerichtet ist. Die Senkung in den negativen Bereich unterstreicht, dass die SNB bereit ist, frühzeitig auf ökonomische Risiken zu reagieren.