Am Donnerstag verstärkte Donald Trump erneut seinen Druck auf den Chef der US-Notenbank Jerome Powell und verlangte eine außergewöhnlich starke Zinssenkung um 2,5 Prozentpunkte. Trotz seiner Ernennung von Powell im Jahr 2017 übt Trump seit Langem scharfe Kritik an dessen Zinspolitik, die ihm zu restriktiv erscheint. Nach der jüngsten Sitzung beließ die Federal Reserve den Leitzins im Korridor von 4,25 bis 4,5 Prozent. Als Hauptgründe nannte sie die robuste Konjunktur, aber auch anhaltende Unsicherheiten bei der Inflationsentwicklung, insbesondere wegen der von Trump eingeführten Sonderzölle. Auf Truth Social warf Trump Powell erneut massives Fehlverhalten vor und bezeichnete die Entscheidungen als schädlich für die Wirtschaft.
Fed-Entscheidung und ungewöhnliche Zinserwartungen
Eine FED Entscheidung in der von Trump geforderten Größenordnung von 250 Basispunkte wäre historisch einmalig. Die Fed passt die Leitzinsen üblicherweise nur in kleinen Schritten – meist um 0,25 Prozentpunkte an. Ausnahmen gab es lediglich in besonderen Krisenphasen, wie den starken Zinserhöhungen 2022 oder den schnellen Senkungen zu Beginn der Pandemie. Die Notenbank prognostiziert für das laufende Jahr lediglich zwei moderate Zinssenkungen, bleibt aber damit weit hinter Trumps Erwartungen zurück.
Die Fed-Mitglieder erwarteten in ihren Wirtschaftsprognosen zwei Zinssenkungen um jeweils einen Viertelprozentpunkt in diesem Jahr, was die Zinsen auf etwa 3,75 % bis 4 % senken würde. Doch Trump blieb unzufrieden.
„Europa hatte zehn Zinssenkungen, wir keine. Wir sollten 2,5 Prozentpunkte niedriger liegen und Milliarden Dollar bei Bidens gesamten kurzfristigen Schulden einsparen“, sagte Trump. „Wir haben eine NIEDRIGE Inflation!“Das ist die deutliche Donald Trump Fed Kritik in 2025.
Wirtschaftliche Risiken durch Zölle und Preisentwicklung
Während Trump die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank als Vergleich heranzieht, verteidigt Powell das vorsichtige Vorgehen der Fed. Er warnt davor, dass die Preisentwicklung durch verzögert weitergegebene Zollkosten im Sommer weiter steigen könnte. Powell betont, dass viele Waren erst mit zeitlicher Verzögerung von den neuen Importzöllen betroffen sein werden und die Auswirkungen auf die Verbraucherpreise daher noch nicht vollständig sichtbar sind.