Rentenpunkt 2025 - Aktuelle Informationen

Prognose zum Rentenwert von 1 Rentenpunkt 2025

Das deutsche Rentensystem basiert auf einem Punktesystem, bei dem sogenannte Rentenpunkte eine zentrale Rolle spielen. Sie bestimmen maßgeblich die Höhe der späteren Rente und ermöglichen eine transparente Berechnung der Rentenansprüche. Ein Rentenpunkt wird jedes Jahr durch das Bruttoeinkommen des Versicherten bestimmt. Der Betrag in Euro ist der Rentenwert. Wer exakt das durchschnittliche Jahresgehalt aller Versicherten verdient, erhält genau einen Rentenpunkt. Liegt das Einkommen darüber oder darunter, gibt es entsprechend mehr oder weniger Punkte. Für die Rentner ist die Erhöhung im laufenden Jahr von Interesse. Deshalb ist das Interesse an realistischen Prognosen zum Wert für 1 Rentenpunkt 2025 sehr groß.

Die Höhe eines Rentenpunkts wird jährlich angepasst. Der aktuelle Rentenwert, der angibt, wie viel ein Rentenpunkt in Euro wert ist, beträgt ab dem 1. Juli 2024 genau 39,32 Euro. Die Angleichung der Rentenwerte zwischen Ost und West wurde bereits zum 1. Juli 2023 vollzogen, sodass seitdem in ganz Deutschland ein einheitlicher Rentenwert gilt. Zum 1. Juli 2025 erfolgt die diesjährige Anpassung des Rentenwerts für 2025. Wer 1 Rentenpunkt kaufen möchte, muss 2025 mit 9.329 € rechnen

1 Rentenpunkt 2024 = 39,32 Euro Rentenwert
1 Rentenpunkt 2025 = 41 Euro (Prognose der Redaktion, s. Text)

Das Rentenpunktesystem sorgt für eine leistungsgerechte Verteilung der Rentenansprüche. Allerdings hängt die tatsächliche Rentenhöhe auch von weiteren Faktoren wie Renteneintrittsalter, Abschlägen und Steuerpflicht ab. Eine frühzeitige Planung hilft, die spätere Rente zu optimieren.
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Rentenpunkte 2025 Wert über 40 Euro wahrscheinlich

Rentenanpassung in Gefahr? Fakt war 2024, Ruheständler können sich entspannen: Zum 1. Juli 2024 gab es eine ordentliche Rentenanpassung. Spekuliert wurde mit einem Plus von 3,5% für die Rentenerhöhung, geworden sind es laut Deutsche Rentenversicherung letztlich satte 4,57% brutto. Die Zahl resultiert aus dem Anstieg des Rentenwerts von bisher 37,60 € auf 39,32 € zum 1. Juli 2024. Netto überweist die Deutsche Rentenversicherung allerdings einen geringeren Betrag, da durch die Erhöhung auch die Abzüge für die Krankenversicherung und die Pflegeversicherung steigen.
In 2025 könnte es laut Prognosen einen Zuschlag von 3,5% bis 4,5% geben. Damit würden die Rentenpunkte 2025 weiter steigen.  1 Rentenpunkt = 1 Rentenwert würde dann 41,09 Euro betragen. Allerdings sollte es 2026 dann ein deutlich geringes Plus geben.

Der Hintergrund: In Deutschland werden Rentenanpassungen regelmäßig vorgenommen, um die Renten an die wirtschaftliche Entwicklung anzupassen und die Kaufkraft der Rentner zu sichern. Die Renten werden in der Regel anhand des sogenannten aktuellen Rentenwertes und anderer Faktoren berechnet. Die Prognose für die Rentenerhöhung 2025 ist 4,50%. Allerdings dürfte es in 2026 und den Folgejahren dann zu deutlich geringeren Anpassungen kommen. Denn die Bruttolöhne werden laut den Vorhersagen nicht mehr so stark steigen wie aktuell.

Modellierung Rentenwert 2025

Bei einer Rentenanhebung von 2 % würde der Rentenwert von 39,32 Euro auf 40,11 Euro steigen. Dies entspricht einer moderaten Steigerung der monatlichen Rente. Mit einer Erhöhung von 2,5 % erreicht der Wertpunkt 40,30 Euro, was eine leicht stärkere Entlastung bedeutet. Bei einer Anpassung um 3 % würde der Wert  für 1 Rentenpunkt auf 40,50 Euro steigen, was eine spürbare Verbesserung darstellt. Eine Rentenerhöhung um 3,5 % erhöht den Wertpunkt auf 40,70 Euro und sorgt für eine deutliche Aufbesserung der Rente. Mit einer Steigerung von 4 % würde der Wert auf 40,89 Euro steigen, was die Rentenempfänger noch stärker entlastet. Schließlich bedeutet eine Erhöhung um 4,5 % einen Rentenwert von 41,09 Euro und damit die höchste Anpassung in diesem Szenario (Tabelle 1).

Tab. 1: Prognoserechnung zum Wert der Rentenpunkte 2025 je nach Rentenanpassung

Rentenerhöhung (%) Rentenpunkt Wert 2025 (Euro) Erhöhung (%) Rentenwert (Euro)
2,0 40,11 3,3 40,62
2,1 40,15 3,4 40,66
2,2 40,19 3,5 40,70
2,3 40,22 3,6 40,74
2,4 40,26 3,7 40,77
2,5 40,30 3,8 40,81
2,6 40,34 3,9 40,85
2,7 40,38 4,0 40,89
2,8 40,42 4,1 40,93
2,9 40,46 4,2 40,97
3,0 40,50 4,3 41,01
3,1 40,54 4,4 41,05
3,2 40,58 4,5 41,09

Rentenwert Entwicklung, Tabelle 1957 – 2025

Wie hat sich der Rentenwert langfristig entwickelt? In der Abbildung 1 ist der Verlauf dargestellt. Die Werte vor 2021 wurden von DM in Euro umgerechnet.

Rentenwert Entwicklung in Ost und West ab 1957

Abb. 1: Rentenwert Entwicklung in Ost und West von 1957 – 2025 in Euro. Quelle: deutsche-rentenversicherung.de

Die Entwicklung des Rentenwerts in Deutschland, in Euro, zeigt eine deutliche Angleichung zwischen den westlichen und östlichen Bundesländern seit der Wiedervereinigung. Er begann 1957 in Westdeutschland bei 2,74 Euro und stieg kontinuierlich an. Bis 1991, kurz nach der Wiedervereinigung, erreichte er 21,19 Euro. Diese stetige Steigerung spiegelt die wirtschaftliche Entwicklung und die Anpassung der Rentenleistungen an die Lebenshaltungskosten wider.
In Ostdeutschland beginnt die Datenreihe erst 1992 mit dem Wert für 1 Rentenpunkt von 13,59 Euro. In den folgenden Jahren wird deutlich, dass eine Angleichung an das westdeutsche Niveau angestrebt wird. Bereits 1993 steigt er im Osten auf 16,45 Euro und erreicht 1999 21,48 Euro, was nahe an den westdeutschen Wert von 24,69 Euro heranreicht. Diese Steigerung zeigt die Bemühungen, die Rentenleistungen im Osten schrittweise an das Westniveau anzupassen.

Ab dem Jahr 2000 steigt der Rentenwert in beiden Regionen weiter an, wobei die Erhöhungen im Osten etwas langsamer erfolgen. Im Jahr 2003 erreichen beide Regionen einen Wert von 26,13 Euro. Dieser Wert bleibt für einige Jahre stabil, bis 2007 wieder moderate Erhöhungen folgen, die im Zuge der wirtschaftlichen Erholung nach der Finanzkrise erfolgen.
Ein signifikanter Schritt zur Angleichung wird 2009 sichtbar, als der Rentenpunkt im Osten 24,13 Euro und im Westen 27,2 Euro beträgt. Die Differenz verringert sich weiter in den folgenden Jahren. Bis 2022 beträgt der Rentenwert im Osten 35,52 Euro und im Westen 36,02 Euro, was eine fast vollständige Angleichung darstellt.

Längerfristige Vorhersage 2026, 2027, 2028, Rentenpunkt Tabelle bis 2030

In der Tabelle 2 ist die Prognose der Redaktion für die Entwicklung der Rentenpunkte bis 2030 dargestellt. Laut dem Rentenversicherungsbericht 2023 der Bundesregierung sollen die Renten bis 2037 um rund 43% steigen. Im Durchschnitt würde das eine Rentenanpassung von +2,6% pro Jahr entsprechen.

In der Prognose der Redaktion zur Rentenerhöhung gehen wir für 2025 von einer noch erhöhten Inflationsrate in Deutschland aus. Auch das Lohnwachstum dürfte überdurchschnittlich bleiben. Wir prognostizieren daher ein Rentenplus 2025 von 4,5 % und für 2026 ein Plus von 2,8%. Für 2027, 2028, 2029 und 2030 liegt die Vorhersage bei 2,6%. Die tatsächliche Rentenanhebung wird von der Entwicklung der wesentlichen Einflussfaktoren abhängen, die aktuell nicht kalkulierbar sind.

In der Tabelle 2 sind die Prognosen für den Wert von 1 Rentenpunkt angegeben.

Tab. 2: Rentenwert Tabelle 2025 – 2030, Prognose der Redaktion.

Jahr Prognose Rentenwert  [€]
2024 39,32
2025 41,09
2026 42,24
2027 43,34
2028 44,46
2029 45,62
2030 46,81

Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht in seiner Prognose vom April 2024 von Inflationsraten in den kommenden Jahren von 2,0% aus. Andere Marktteilnehmer rechnen mit Verbraucherpreisänderungen zwischen 2% und 3%.

Mit dieser Vorhersage würde 1 Rentenpunkt 2025 auf 41,09 Euro und 2026 auf 42,24 € steigen. In 2027 würde 1 Rentenpunkt 43,34 €, 2028 44,46 € und 2029 45,62 Euro entsprechen. In der Prognose liegt der Rentenwert 2030 mit 46,81 Euro um 7,49 €  über dem Wert von 2024.
Für Rentner würde unter Berücksichtigung der prognostizieren Verbraucherpreisänderung trotz der Erhöhung der Rentenpunkte damit die Kaufkraft durch eine Rentenerhöhung bis 2030 unter einem Prozent liegen.

Rentenpunkte kaufen - Vorteile, Nachteile, ein Ratgeber

Rentenpunkte kaufen 1 Punkt 2024 = 8.437 €, 2025 = 9.392 €

Neben Erwerbseinkommen gibt es weitere Möglichkeiten, Rentenpunkte zu sammeln oder zu kaufen. Zeiten von Kindererziehung, Pflege von Angehörigen oder auch Arbeitslosigkeit können berücksichtigt werden. Zudem werden für bestimmte Zeiten, wie den Wehr- oder Zivildienst, Rentenpunkte angerechnet.

Das Kaufen von Rentenpunkten bezeichnet die Möglichkeit, freiwillige Sonderzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung zu leisten, um die spätere Rente zu erhöhen oder Abschläge auszugleichen. Diese Einzahlungen sind besonders für Personen interessant, die vorzeitig in Rente gehen möchten oder Lücken in ihrer Rentenbiografie schließen wollen. Der Kauf von Rentenpunkten erfolgt durch freiwillige Sonderzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung.  Die Deutsche Rentenversicherung bietet hierfür zwei Möglichkeiten an: den Ausgleich von Rentenabschlägen und die freiwillige Beitragszahlung.

Die Zahlung erfolgt direkt an die Deutsche Rentenversicherung nach einer individuellen Beratung. Eine frühzeitige Planung ist ratsam, da sich die Kosten für Rentenpunkte jährlich ändern. Zudem lassen sich diese Sonderzahlungen steuerlich absetzen, wodurch sich der finanzielle Aufwand reduziert. Eine Beratung bei der Deutschen Rentenversicherung oder einem Steuerberater hilft, die beste Strategie für den Rentenkauf zu finden.

Rentenpunkte kaufen zur Abschlagsminderung

Wer vor dem regulären Eintritt in Rente geht, muss mit Abschlägen rechnen. Pro Monat, den man früher in Rente geht, beträgt der Abschlag 0,3 % der Rente – maximal jedoch 14,4 %. Diese Abschläge können durch freiwillige Sonderzahlungen ab dem 50. Lebensjahr ausgeglichen werden. Die Deutsche Rentenversicherung errechnet den Betrag, der für den Ausgleich der Abschläge nötig ist.

Rentenpunkte kaufen durch freiwillige Beiträge

Personen, die nicht versicherungspflichtig sind (z. B. Selbstständige oder Auslandsrückkehrer), können freiwillige Beiträge zahlen, um Rentenansprüche zu erwerben. Dies gilt auch für Menschen, die Lücken in ihrer Versicherungsbiografie schließen möchten. Der Mindestbeitrag für freiwillige Einzahlungen beträgt 2024 monatlich 100,07 Euro, der Höchstbeitrag 1.357,80 Euro pro Monat.
3. Steuervorteile durch Sonderzahlungen

Sonderzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung können steuerlich geltend gemacht werden. 2024 sind bis zu 100 % der Beiträge als Sonderausgaben absetzbar, was die Steuerlast erheblich senken kann.
4. Lohnt es sich, Rentenpunkte zu kaufen?

Ob sich der Kauf lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab, insbesondere von der Lebenserwartung und der steuerlichen Situation. Wer lange lebt, profitiert mehr von zusätzlichen Rentenzahlungen. Ein Rentenberater oder Steuerberater kann helfen, die beste Strategie zu ermitteln.

Vorteile

Der Kauf von Rentenpunkten bietet eine attraktive Möglichkeit, die spätere Altersrente zu erhöhen und finanzielle Nachteile auszugleichen. Besonders für Personen, die vorzeitig in Rente gehen oder Lücken in ihrer Rentenbiografie schließen möchten, kann diese Option sinnvoll sein.

Ein entscheidender Vorteil liegt in der Möglichkeit, Abschläge bei einer vorzeitigen Rente auszugleichen. Wer vor dem regulären Renteneintrittsalter in den Ruhestand gehen möchte, muss mit Kürzungen von 0,3 % pro Monat rechnen. Durch gezielte Einzahlungen lassen sich diese Abschläge verringern oder sogar vollständig vermeiden.

Auch Selbstständige und Personen mit unterbrochenen Erwerbszeiten profitieren vom Kauf zusätzlicher Rentenpunkte. Freiwillige Beiträge helfen dabei, Mindestversicherungszeiten zu erfüllen und die spätere Rentenhöhe zu steigern. Besonders für Personen, die nach einer längeren Pause wieder in die Rentenversicherung einzahlen möchten, ist dies eine wertvolle Option.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch steuerliche Absetzbarkeit. Sonderzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung können als Sonderausgaben geltend gemacht werden, wodurch sich die Steuerlast erheblich reduziert. Da die Beiträge ab 2024 zu 100 % steuerlich abzugsfähig sind, kann sich der Kauf von Rentenpunkten auch kurzfristig finanziell lohnen.

Langfristig betrachtet erhöht der Kauf von Rentenpunkten die monatliche Rentenzahlung und kann helfen, finanzielle Sicherheit im Alter zu gewährleisten. Besonders Personen mit hoher Lebenserwartung profitieren, da sich die zusätzlichen Rentenzahlungen über die Jahre summieren. Eine individuelle Beratung durch die Deutsche Rentenversicherung oder einen Steuerberater kann helfen, die optimale Strategie für den Rentenkauf zu finden.

Nachteile

Der Kauf von Rentenpunkten kann eine sinnvolle Möglichkeit sein, die spätere Altersrente zu erhöhen, bringt jedoch auch einige Nachteile mit sich. Bevor eine Entscheidung getroffen wird, sollten die individuellen finanziellen und steuerlichen Aspekte sorgfältig geprüft werden.

Ein wesentlicher Nachteil ist die lange Amortisationszeit. Die eingezahlten Beträge rentieren sich erst nach vielen Jahren, da die gesetzliche Rente monatlich ausgezahlt wird. Wer beispielsweise 10.000 Euro für zusätzliche Rentenpunkte investiert, benötigt oft über 20 Jahre, um dieses Geld durch die höhere Rente zurückzuerhalten. Für Menschen mit einer niedrigen Lebenserwartung oder schlechter Gesundheit kann sich die Investition daher nur begrenzt lohnen.

Ein weiterer Punkt ist die geringe Flexibilität der eingezahlten Beträge. Das investierte Geld ist unwiderruflich in der gesetzlichen Rentenversicherung gebunden und kann nicht mehr zurückgefordert oder anderweitig genutzt werden. Wer unerwartet finanziellen Spielraum benötigt, kann auf diese Einzahlungen nicht mehr zugreifen. Zusätzlich besteht das Risiko politischer Veränderungen. Rentenpunkte werden mit dem aktuellen Rentenwert berechnet, doch dieser kann durch gesetzliche Anpassungen oder wirtschaftliche Entwicklungen beeinflusst werden. Auch zukünftige Rentenreformen könnten die Rentenberechnung ändern und damit die langfristige Rentabilität des Rentenkaufs beeinflussen.

Zudem gibt es Alternativen mit potenziell höherer Rendite. Wer frühzeitig in private Altersvorsorge investiert, beispielsweise in ETF-Sparpläne oder Immobilien, könnte unter Umständen höhere Erträge erzielen. Daher sollte geprüft werden, ob der Kauf von Rentenpunkten im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten wirklich die beste Option ist.

Letztlich hängt die Entscheidung vom individuellen Lebensplan, der Gesundheit und der finanziellen Situation ab. Eine professionelle Beratung kann helfen, die beste Strategie für die Altersvorsorge zu finden.

Wieviel Rentenpunkte können gekauft werden?

Die Anzahl der Rentenpunkte, die man kaufen kann, hängt von zwei Faktoren ab:

Zum Ausgleich von Rentenabschlägen bei vorzeitigem Renteneintritt
Wer vor dem regulären Renteneintrittsalter in Rente gehen möchte, kann so viele Rentenpunkte kaufen, wie nötig sind, um die Abschläge auszugleichen.
Die Abschläge betragen 0,3 % pro Monat des vorzeitigen Renteneintritts, maximal jedoch 14,4 % (bei 48 Monaten vorgezogener Rente).
Der benötigte Betrag für den Kauf wird von der Deutschen Rentenversicherung individuell berechnet.

Freiwillige Einzahlungen für Personen ohne Versicherungspflicht
Selbstständige oder Versicherte mit Lücken in der Rentenversicherung können freiwillige Beiträge leisten.
Der Mindestbeitrag beträgt 2024 monatlich 100,07 Euro, der Höchstbeitrag liegt bei 1.357,80 Euro pro Monat.
Wer den Höchstbeitrag zahlt, kann sich pro Jahr etwa 0,43 Rentenpunkte erkaufen (da 2024 ein Rentenpunkt 43.142 Euro brutto entspricht).

Die genaue Anzahl der möglichen Rentenpunkte hängt also vom individuellen Fall ab. Eine individuelle Berechnung durch die Deutsche Rentenversicherung gibt genaue Auskunft über die maximale Anzahl und die Kosten des Rentenkaufs.

Wie wird der Wertg für einen Rentenpunkt berechnet?

Beitragsbemessungsgrenze und dem Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung. Die Berechnung erfolgt nach folgender Formel:
Preis für einen Rentenpunkt=Durchschnittsentgelt×Beitragssatz

Schrittweise Berechnung für 2024

Im Jahr 2024 beträgt der Preis für einen Rentenpunkt in den alten Bundesländern 8.436,59 Euro und in den neuen Bundesländern 8.320,11 Euro. Die Berechnung des Preises für einen Rentenpunkt basiert auf dem vorläufigen Durchschnittsentgelt des jeweiligen Jahres und dem aktuellen Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung. Für 2024 liegt das vorläufige Durchschnittsentgelt bei 45.358 Euro.

Durchschnittsentgelt 2024
Das Durchschnittsentgelt der Versicherten für 2024 beträgt 43.142 Euro brutto.

Beitragssatz zur Rentenversicherung
Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung liegt 2024 bei 18,6 %.

Berechnung des Preises pro Rentenpunkt

45.358 Euro × 18,6 % = 8.436,59 Euro
Ergebnis: Um im Jahr 2024 einen Rentenpunkt zu kaufen, muss man 8.436,59 Euro in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.

Jährliche Anpassung: Da das Durchschnittsentgelt jedes Jahr steigt, erhöht sich auch der Preis für einen Rentenpunkt jährlich.
Abweichungen möglich: Wer nicht exakt das Durchschnittseinkommen erreicht, erwirbt entsprechend mehr oder weniger als einen vollen Rentenpunkt.
Es gibt noch Sonderregelungen, wie z- B.: Beim Kauf zur Abschlagsminderung errechnet die Deutsche Rentenversicherung den Betrag individuell, da auch Faktoren wie das Renteneintrittsalter berücksichtigt werden.

Wer darüber nachdenkt, Rentenpunkte zu kaufen, sollte eine individuelle Berechnung bei der Deutschen Rentenversicherung anfordern.

Diese Berechnung gilt für die alten Bundesländer. In den neuen Bundesländern ist der Preis aufgrund des leicht abweichenden Durchschnittsentgelts geringfügig niedriger. Seit dem 1. Juli 2023 gibt es aber diesbezüglich keine Unterschiede zwischen West und Ot

Bitte beachten Sie, dass diese Werte jährlich angepasst werden. Für 2025 wird beispielsweise ein vorläufiges Durchschnittsentgelt von 50.493 Euro erwartet, was den Preis für einen Rentenpunkt auf 9.391,70 Euro ansteigen lässt.

Es ist daher ratsam, sich regelmäßig über die aktuellen Werte zu informieren, insbesondere wenn Sie planen, freiwillige Einzahlungen in die Rentenversicherung zu leisten.

Wie erfolgt der Kauf?

Der Kauf von Rentenpunkten erfolgt durch eine freiwillige Sonderzahlung an die Deutsche Rentenversicherung (DRV). Damit der Kauf reibungslos funktioniert, müssen potenzielle Käufer bestimmte Schritte beachten.

Antrag und Berechnung des Betrags

Zunächst muss ein Antrag bei der Deutschen Rentenversicherung gestellt werden. Dies kann formlos oder über das offizielle Formular V0210 (Antrag auf Beitragszahlung zum Ausgleich einer Rentenminderung) erfolgen. Daraufhin errechnet die DRV, wie viel gezahlt werden muss, um die gewünschten Rentenpunkte zu erwerben. Wer nur freiwillige Beiträge zahlen möchte (z. B. Selbstständige), kann sich ohne gesonderten Antrag registrieren und einfach Beiträge überweisen.

Prüfung der individuellen Möglichkeiten

Vor der Zahlung sollte geprüft werden, ob sich der Kauf lohnt. Die DRV bietet dazu eine kostenlose Rentenberatung an. Alternativ kann ein Steuerberater hinzugezogen werden, um steuerliche Vorteile optimal zu nutzen.

Zahlung der Rentenpunkte

Nach der Berechnung durch die DRV kann der Betrag auf das angegebene Konto der Rentenversicherung überwiesen werden. Dabei gibt es zwei Optionen:

Einmalzahlung: Der gesamte Betrag wird in einer Summe eingezahlt.

Ratenzahlung: Die Zahlung kann auf mehrere Jahre verteilt werden, solange das reguläre Renteneintrittsalter nicht überschritten wird.

Bestätigung und Rentenanpassung

Nach der Zahlung erhält der Versicherte eine Bestätigung über die erworbenen Rentenpunkte. Diese werden dann bei der späteren Rentenberechnung berücksichtigt.

Wichtige Hinweise

Rentenpunkte können nur vor Renteneintritt gekauft werden.
Der Kauf lohnt sich besonders bei geplanter früherer Rente oder hohen Steuerabzügen.
Eine Rückerstattung der gezahlten Beiträge ist nicht möglich.

Wer Rentenpunkte kaufen möchte, sollte sich frühzeitig informieren und individuell berechnen lassen, welche Strategie am sinnvollsten ist. Eine Beratung bei der DRV hilft, alle Vorteile zu nutzen und unnötige Kosten zu vermeiden.

Berechnung

Die Berechnung von Rentenpunkten ist ein zentrales Element des deutschen Rentensystems und bestimmt maßgeblich die Höhe der späteren Rente. Rentenpunkte, auch Entgeltpunkte genannt, dienen als Maßstab für die individuellen Rentenansprüche und werden auf Basis des Bruttoeinkommens im Vergleich zum Durchschnittseinkommen der Versicherten eines Jahres berechnet.

Ein Versicherter, der genau das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen aller Beitragszahler verdient, erhält exakt einen Rentenpunkt. Wer mehr oder weniger verdient, bekommt entsprechend mehr oder weniger Rentenpunkte.

Die Rentenpunkte berechnen sich nach folgender Formel:

Rentenpunkte = (Persönliches Bruttoeinkommen) ÷ (Durchschnittsentgelt des jeweiligen Jahres)

Beispiel für das Jahr 2024: Rentenpunkte = 50.000 € ÷ 45.358 € = 1,10 Rentenpunkte

Das Durchschnittsentgelt wird jedes Jahr von der Deutschen Rentenversicherung neu festgelegt. Für das Jahr 2024 beträgt es 45.358 Euro. Wer also 2024 genau diesen Betrag verdient, erhält einen Rentenpunkt. Verdient eine Person nur die Hälfte des Durchschnittseinkommens, bekommt sie 0,5 Rentenpunkte, bei dem Doppelten des Durchschnittseinkommens sind es 2 Rentenpunkte – allerdings nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze.

Neben dem Erwerbseinkommen gibt es weitere Möglichkeiten, Rentenpunkte zu sammeln. Kindererziehungszeiten, Pflege von Angehörigen oder freiwillige Einzahlungen können ebenfalls Rentenpunkte bringen. Die Summe aller gesammelten Rentenpunkte wird mit dem aktuellen Rentenwert multipliziert, um die monatliche Rentenzahlung zu berechnen.

Da der Wert für 1 Rentenpunkt jährlich angepasst wird, kann die tatsächliche Rentenhöhe variieren. Wer sich mit der Berechnung frühzeitig auseinandersetzt, kann gezielt auf eine höhere Rente hinarbeiten.

Literatur

Raffelhüschen B., Schultis S., Seuffert, S., Stramka S. 2024: Ehrbarer Staat? Die Generationenbilanz: das Rentenpaket II. In: Argumente zu Marktwirtschaft und Politik, S. 1–23.

Deutsche Rentenversicherung: Studientexte zum Thema „Rentenrecht“. Verfügbar hier

Müller K., 2020: Die Rente: Eine Einführung in das deutsche Rentensystem. Verfügbar unter

Deutsche Rentenversicherung (o. J.): rvRecht® – Rechtsportal der Deutschen Rentenversicherung

Bundeszentrale für politische Bildung 2015: Rentenpolitik.