Prognose für die EZB Leitzinsen 2025, 2026 bis 2030Nahezu jeden Monat gibt es für den Finanzmarkt regelmäßig wiederkehrende Daten oder Entscheidungen, die erheblichen Einfluss auf die Kursentwicklung haben. Manchmal bewegen solche Daten die Kurse sehr stark innerhalb von nur wenigen Minuten. Manchmal bewirken sie mittel oder gar langfristige Änderungen bei Anlageentscheidungen. Neben Inflationsdaten und solche zum Arbeitsmarkt sind das ganz besonders die Sitzungen der EZB in 2025, bei denen es Änderungen in der Geldpolitik gibt. All die eingehenden Daten führen auch zu Veränderungen der EZB-Leitzins Prognosen. Denn an den Finanzmärkten wird bekanntermaßen die Zukunft gehandelt. Dies gilt natürlich auch für den Zinsentscheid der Fed.

Prognosen zum EZB-Leitzins sind entscheidend für die Markterwartungen und Kapitalströme. Trader, Investoren und Unternehmen analysieren sie genau, um strategische Entscheidungen zu treffen. Eine Abweichung zwischen den Erwartungen und der tatsächlichen Entscheidung kann zu hoher Marktvolatilität führen.

Markterwartungen für die EZB-Sitzung am 6 März 2025: Zinssenkung um 0,25%.  Im Vorfeld dieser Sitzung deuten aktuelle Wirtschaftsdaten auf eine mögliche weitere Senkung der Leitzinsen hin. Analysten erwarten, dass die EZB den Einlagezins um 25 Basispunkte auf 2,5 % reduzieren könnte. Diese Erwartung stützt sich auf die jüngsten Daten, die einen Rückgang des Lohnwachstums im vierten Quartal 2024 auf 4,1 % im Vergleich zum Vorjahr zeigen, was auf eine Abschwächung des Inflationsdrucks hindeutet. Die endgültige Entscheidung wird jedoch von der EZB auf Basis der neuesten wirtschaftlichen Entwicklungen getroffen

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05. März 2025 – Die EZB wird voraussichtlich erneut die Leitzinsen senken, nachdem die Inflation im Euro-Raum im Februar auf 2,4 % gesunken ist. Dies signalisiert eine nachlassende Teuerung, wenngleich die Erwartungen mit 2,3 % etwas niedriger lagen. Während viele Ökonomen eine sechste Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte für sicher halten, ist die weitere Entwicklung unsicher. Die Debatte innerhalb des EZB-Rats spitzt sich zu: Einige Mitglieder, darunter Bundesbankchef Joachim Nagel, mahnen zur Zurückhaltung, während andere, wie Frankreichs Notenbankchef Villeroy de Galhau, eine Fortsetzung der Zinssenkungen befürworten.

Besonders die Lohnentwicklung bleibt ein kritischer Faktor, da steigende Gehälter die Inflation antreiben könnten. Gleichzeitig sinken die Energiepreise, was den Trend zur Preisdämpfung unterstützt. Marktbeobachter erwarten bis zum Sommer einen weiteren Rückgang des Einlagenzinses auf etwa 2 %. Allerdings könnte die EZB in den kommenden Monaten vorsichtiger agieren, da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine weniger eindeutige Richtung vorgeben. Künftige Entscheidungen dürften daher stärker von kurzfristigen Inflations- und Wachstumsdaten abhängen.

Prognosen zum EZB-Leitzins  zum Jahresende 2025

Die Zinsprognosen für den Einlagenzinssatz der Europäischen Zentralbank zum Jahresende 2025 zeigen erhebliche Unterschiede zwischen den Einschätzungen führender Finanzinstitute (Tabelle 1). Während einige Banken eine eher moderate Zinssenkung erwarten, gehen andere von einem stärkeren Rückgang aus. Die Bandbreite der Prognosen reicht von 2,25 % bis 1,50 %, was die Unsicherheit über den zukünftigen geldpolitischen Kurs der EZB widerspiegelt. Für %-Detailrechnungen ist unser Prozentrechner das Tool der Wahl.

Tab. 1: EZB-Leitzins Prognose zum Jahresende 2025. Einlagenzins in %.

Prognose von Datum Einlagezins Ende 2025 %
Goldman Sachs 1/2025 1,75
Société Générale 1/2025 2,25
Privatbank Berenberg 1/2025 2,25
ING 06.02.2025 1,75
Deutschen Bank 1/2025 1,50
Citi 1/2025 1,50
Bank of America 1/2025 1,50
Axa 1/2025 1,50
Capital Economics 1/2025 1,50
HeLaBa 07.02.2025 2,00
SEB 04.02.2025 1,50
Commerzbank 1/2025 2,00

Vorhersagen der Marktteilnehmer im Detail

In der Abbildung 1 sind die Vorhersagen der Institute dargestellt. Société Générale und die Privatbank Berenberg prognostizieren einen Einlagenzinssatz von 2,25 % für das Jahresende 2025. Diese Einschätzung basiert auf der Annahme, dass die EZB nur vorsichtige Zinssenkungen vornimmt. Die Analysten dieser Institute gehen davon aus, dass die Inflation in der Eurozone nur langsam zurückgeht. Zudem könnte eine weiterhin robuste wirtschaftliche Entwicklung die Notwendigkeit größerer Zinssenkungen verringern.

HeLaBa und Commerzbank gehen hingegen von einem etwas niedrigeren Einlagenzinssatz aus. Beide Institute prognostizieren für Ende 2025 einen Wert von 2,00 %. Dies deutet darauf hin, dass sie mit einer etwas aggressiveren Lockerung der Geldpolitik rechnen. Diese Einschätzung könnte auf der Erwartung basieren, dass sich die wirtschaftliche Dynamik im Laufe des Jahres abschwächt. Gleichzeitig könnten rückläufige Inflationsraten der EZB Spielraum für Zinssenkungen geben.

Prognose für den EZB- Einlagenzinssatz Ende 2025

Abb. 1: Prognosen verschiedener Institute zum Einlagenzinssatz der EZB zum Jahresende 2025.

Goldman Sachs und ING erwarten einen weiteren Rückgang des Einlagenzinssatzes auf 1,75 %. Die Analysten dieser Banken gehen offenbar davon aus, dass die EZB bis Ende 2025 mehrere Senkungsschritte vornimmt. Dies könnte durch eine deutlichere wirtschaftliche Abschwächung und eine anhaltende Beruhigung der Inflationsdynamik begründet sein. Sollte sich die Konjunktur in der Eurozone schwächer als erwartet entwickeln, könnte die EZB zu stärkeren Lockerungsmaßnahmen gezwungen sein.

Noch niedrigere Zinsprognosen kommen von der Deutschen Bank, Citi, Bank of America, Axa, Capital Economics und SEB. Alle diese Finanzinstitute gehen von einem Einlagenzinssatz von 1,50 % aus. Diese Prognosen deuten darauf hin, dass sie eine deutliche geldpolitische Lockerung erwarten. Dahinter könnte die Annahme stehen, dass die Inflationsraten schneller als erwartet zurückgehen und die Konjunktur merklich nachlässt. Falls die Wirtschaft in eine Schwächephase gerät, könnte die EZB gezwungen sein, die Zinsen kräftig zu senken.

Die OECD Leitzinsen Prognose 2025 und 2026

Laut der OECD-Prognose wird die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen in Europa im Jahr 2025 schrittweise senken. Die Vorhersage der Zinssätze für die USA, Europa und Japan ist in der Abbildung 2 dargestellt. Am 1. April 2025 liegt der EZB-Zinssatz (Einlagenzins) noch bei 2,5 %, doch bereits zum 1. Juli 2025 wird ein Rückgang auf 2,25 % erwartet. Diese Tendenz setzt sich weiter fort, sodass der Leitzins zum 1. Oktober 2025 auf 2,0 % fällt.

Für das Jahr 2026 prognostiziert die OECD eine stabile Zinspolitik. Vom 1. Januar 2026 bis mindestens Oktober 2026 soll der Leitzins konstant bei 2,0 % bleiben. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass die EZB nach einer Phase restriktiver Geldpolitik eine stabilisierende Strategie verfolgt, um das Wirtschaftswachstum zu unterstützen.

Während sinkende Leitzinsen Kredite für Unternehmen und Verbraucher günstiger machen, dürften sie sich nachteilig auf Sparprodukte wie Tages- und Festgeld auswirken. Besonders kurzfristige Anlagezinsen werden voraussichtlich weiter sinken, während langfristige Zinsen stabil bleiben oder sich leicht anpassen könnten.

Prognose der OECD zu Leitzinsen 2025 und 2026

Abb. 2: Prognose der OECD zu den wichtigsten Leitzinsen 2025 und 2026. Quelle: oecd.org

Fazit

Bis Ende 2026 werden die realen Leitzinsen für die USA, Japan und der EU voraussichtlich innerhalb der geschätzten Bereiche für neutrale Realzinsen liegen – der Realzinssatz, bei dem die politische Haltung weder akkommodierend noch restriktiv ist. Es wird allgemein erwartet, dass die Inflation zu diesem Zeitpunkt wieder ihren Zielwert erreicht, wobei die Produktionslücken in den meisten Volkswirtschaften voraussichtlich nahe Null liegen werden. Die nominalen Leitzinsen werden wahrscheinlich auf einem höheren Niveau bleiben als vor der Pandemie, vorausgesetzt, die Inflation stabilisiert sich auf dem Zielwert. Dies würde den Spielraum für geldpolitische Manöver mit herkömmlichen Instrumenten im Falle einer unerwarteten Konjunkturabschwächung erhöhen.

Einfluss auf die Leitzins Prognosen

Die Unterschiede in den Prognosen spiegeln die Unsicherheit über die künftige Entwicklung der Eurozone wider. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst die geldpolitischen Entscheidungen der EZB. Neben der Inflation spielen auch das Wachstum, die Arbeitsmarktdaten und externe Faktoren eine Rolle. Die EZB muss zudem auf globale Entwicklungen achten, insbesondere auf die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve. Sollten die USA ihre Zinssätze ebenfalls senken, könnte dies die EZB unter zusätzlichen Druck setzen, geldpolitische Lockerungen vorzunehmen.

Linktipp: Zinsentscheid der Bank of England

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Entwicklung der Staatsverschuldung in der Eurozone. Einige hochverschuldete Länder könnten von niedrigeren Zinssätzen profitieren, was den Druck auf die EZB erhöhen könnte. Gleichzeitig muss die Zentralbank darauf achten, keine neue Inflation zu verursachen. Falls die Inflation länger hoch bleibt, könnte dies die Spielräume für Zinssenkungen begrenzen.

Die Finanzmärkte beobachten die EZB-Entscheidungen mit großer Aufmerksamkeit. Die Erwartungen an die Zinsentwicklung beeinflussen die Renditen von Staatsanleihen, den Aktienmarkt und den Währungskurs des Euro. Sollte die EZB tatsächlich stärkere Zinssenkungen vornehmen, könnte dies den Euro gegenüber anderen Währungen schwächen. Ein schwächerer Euro könnte wiederum die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Exporte verbessern, aber auch importierte Inflation erhöhen.

Die Prognosen der verschiedenen Banken und Marktteilnehmer deuten darauf hin, dass die EZB mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist. Eine vorsichtige Strategie könnte zu einer langsameren wirtschaftlichen Erholung führen. Eine zu aggressive Zinssenkung birgt hingegen das Risiko, neue Ungleichgewichte zu schaffen. Die EZB wird ihre geldpolitischen Entscheidungen auf Basis der neuesten Wirtschaftsdaten treffen müssen.

EZB-Leitzins Prognose 2026

Für 2026 liegen bisher nur vereinzelte Vorhersagen vor (Tabelle 2). Die aktuellen Vorhersagen der Marktteilnehmer erwarten zum Jahresende 2026 den Einlagenzinssatz zwischen 1,75% und 2,00%. Damit sehen die Analysten für 2026 keine große Veränderung der Leitzinsen gegenüber dem Jahresende 2025.

Tabelle 2: EZB-Leitzins Prognosen (Einlagenzinssatz) zum Jahresende 2026. Quellenangaben am Seitenende.

Vorhersage von Datum Q1 2026 % Q2 2026 % Q3 2026 % Q4 2026 %
Erste Group 06.12.2025 2,00
ING 08.01.2025 1,75 1,75 1,75 1,75
SMA 03.02.2025 2,00 2,00 2,00 2,00
Svenska Handelsbanken 07.02.2025 2,00

Für das Jahr 2026 sehen ING und SMA und den Einlagenzins durchgehend bei 1,75% bzw. 2,0%.

SMA Prognose 2025 – 2027

Die EZB orientiert sich mit ihrer Zinspolitik eng an den Vorhersagen der Survey of Monetary Analysts (SMA). In der Tabelle 3 sind die Erwartungen für 2025, 2026 und 2027 wiedergegeben. Der Leitzins wird zum Ende 2024 bei 3,40% (Median) gesehen.

Tab. 3: Prognose der Survey of Monetary Analysts für den EZB-Leitzins 2025, Stand 03.02. 2025. Angegeben ist der Median des Einlagenzins und des Hauptrefinanzierungssatz in Prozent zum Jahresende. Datenquelle: ecb.europa.eu. Daten angepasst.

Jahr Einlagenzinssatz Hauptrefinanzierungssatz
2025 2,00 2,15
2026 2,00 2,15
2027 2,00 2,15
langfristig 2,00 2,15

Für 2027 rechnen die Experten der SMA-Umfrage mit keiner Veränderung für beide Zinssätze gegenüber 2026. Nach der Schätzung soll der Einlagenzins bei 2,0% und der Hauptrefinanzierungssatz bei 2,15% stehen.

2030

Die Prognose für 2030 ähnelt dem Wahrsagen aus dem Kaffeesatz. Zu viele Einflussfaktoren und mögliche Black Swan Ereignisse können den EZB-Leitzins um Prozentpunkte beeinflussen. In einem Basisszenario geht die Redaktion von einem möglichen Leitzins zwischen 1% – 3% aus. Die monetären Aufwendungen für den Umbau der Europäischen Wirtschaft hin zu einer CO2 emissionsarmen und weitgehend klimaschonenden Produktion sind hoch. Auch die Reduktion und Verlagerung der globalen Lieferketten wird die Produkte relativ gegenüber den 2010er Jahren teurer belassen. Deshalb dürfte die Inflation nicht wieder auf Werte unter 1 % bis 2 % fallen und ein entsprechendes Leitzinsniveau gewährleisten.
Die Survey of Monetary Analysts sehen den EZB Leitzins auf lange Sicht (ohne explizit 2030 zu erwähnen) bei 2,40%.

Auswirkungen von Prognosen

Prognosen zum EZB-Leitzins haben an den Finanzmärkten einen enorm hohen Stellenwert, da sie entscheidend für die Bewertung von Zinsmärkten, Währungen, Anleihen und Aktien sind. Anleger, Banken und Unternehmen richten ihre Entscheidungen an den erwarteten geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank aus, da diese direkten Einfluss auf die Kapital- und Kreditmärkte haben.

Einfluss auf die Anleihemärkte

Prognosen über die Entwicklung des EZB-Leitzinses sind für den Anleihemarkt von zentraler Bedeutung, da sie die Renditen und Kurse von Anleihen maßgeblich beeinflussen. Die Europäische Zentralbank (EZB) steuert die Geldpolitik im Euroraum, und ihre Entscheidungen wirken sich direkt auf die Zinslandschaft aus.

Wenn Marktteilnehmer eine Erhöhung des Leitzinses erwarten, führt dies in der Regel zu steigenden Renditen von Staats- und Unternehmensanleihen. Investoren verlangen in solchen Fällen höhere Erträge, um die gestiegenen Finanzierungskosten und das erhöhte Risiko zu kompensieren. Gleichzeitig sinken die Kurse bereits ausgegebener Anleihen, da deren feste Kupons im Vergleich zu den neu emittierten, höher verzinsten Anleihen weniger attraktiv sind.

Umgekehrt bewirken Erwartungen einer Senkung des Leitzinses fallende Renditen. In diesem Szenario steigen die Kurse bestehender Anleihen, da deren Kupons im Vergleich zu den neu emittierten, niedriger verzinsten Anleihen attraktiver erscheinen. Diese Mechanismen verdeutlichen, wie eng die Erwartungen an die Geldpolitik der EZB mit den Entwicklungen am Anleihemarkt verknüpft sind.

Für eine detaillierte Analyse dieses Zusammenhangs bietet die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht einen umfassenden Überblick über die Auswirkungen von Anleihekäufen der Zentralbanken auf die Zinslandschaft und die Staatsfinanzen.

Auswirkungen auf den Aktienmarkt

Prognosen über die Entwicklung des EZB-Leitzinses beeinflussen den Aktienmarkt maßgeblich, da sie die Finanzierungsbedingungen und die Ertragsaussichten von Unternehmen direkt betreffen.

Erwartungen einer Leitzinssenkung signalisieren günstigere Kreditkonditionen für Unternehmen. Dies erleichtert Investitionen und kann zu höheren Gewinnen führen, was Aktien attraktiver macht und deren Kurse steigen lässt. Ein Beispiel hierfür ist der Anstieg des DAX über die Marke von 19.000 Punkten im September 2024, ausgelöst durch die Ankündigung von Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank.

Umgekehrt können Prognosen über Leitzinserhöhungen die Aktienmärkte belasten. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was Investitionen dämpfen und die Gewinnmargen der Unternehmen schmälern kann. Dies kann zu einer geringeren Attraktivität von Aktien führen und deren Kurse negativ beeinflussen.

Zusammenfassend sind die Erwartungen an die EZB-Leitzinsentwicklung ein entscheidender Faktor für die Aktienmärkte, da sie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen und Investoren maßgeblich prägen.

Einfluss auf den Devisenmarkt

Prognosen über die Entwicklung des EZB-Leitzinses haben einen signifikanten Einfluss auf den Devisenmarkt, insbesondere auf den Wechselkurs des Euro gegenüber anderen Währungen. Erwartungen einer Leitzinserhöhung durch die EZB können den Euro stärken, da höhere Zinsen attraktivere Renditen für Investoren bedeuten, was zu vermehrten Kapitalzuflüssen in den Euroraum führt. Dies erhöht die Nachfrage nach dem Euro und lässt seinen Wert steigen. Umgekehrt kann die Aussicht auf eine Leitzinssenkung den Euro schwächen, da niedrigere Zinsen weniger attraktiv für Anleger sind, was zu Kapitalabflüssen und einer geringeren Nachfrage nach der Währung führt. Ein Beispiel hierfür ist die Zinssenkung der EZB im Sommer 2024, die den Einlagezins auf 3,5 % reduzierte und damit den Euro gegenüber anderen Währungen abwertete.
Welt
Diese Mechanismen verdeutlichen, wie eng die Geldpolitik der EZB mit den Bewegungen auf dem Devisenmarkt verknüpft ist.

Bedeutung für Banken und Kreditmärkte

Banken passen ihre Kreditzinsen oft frühzeitig an die erwarteten EZB-Entscheidungen an. Eine prognostizierte Zinserhöhung kann dazu führen, dass Hypotheken- und Unternehmenskredite teurer werden. Umgekehrt signalisieren Zinssenkungen günstigere Finanzierungsbedingungen.

Quellangaben

ErsteGroup

ING Research

Svenska Handelsbanken