Nach einem historischen Preisanstieg in den Jahren 2022 und 2023 haben sich die Strompreise in Deutschland wieder etwas stabilisiert. Ratgeber zur StrompreisentwicklungDer Markt bleibt dennoch angespannt: Neben gesunkenen Großhandelspreisen wirken zahlreiche weitere Faktoren auf das Preisniveau ein – etwa Netzentgelte, Steuern, CO₂-Kosten und politische Eingriffe. Die Prognosen zur Strompreisentwicklung 2025 und 2026 wird dadurch zunehmend komplexer und für viele Verbraucher kaum noch nachvollziehbar. Im Jahr 2025 beobachten Marktbeobachter eine leichte Entspannung. Sowohl Haushalts- als auch Gewerbekunden zahlen im Durchschnitt weniger als im Vorjahr. Allerdings bleibt die Schwankungsbreite zwischen einzelnen Versorgern und Regionen hoch. Auch die Unsicherheit über künftige staatliche Eingriffe – etwa die Fortsetzung von Entlastungsmaßnahmen oder neue Netzregulierungen – erschwert eine langfristige Einschätzung.

Die Strompreis Prognose für 2026 und darüber hinaus fällt differenziert aus. Während einige Institute mit weiter sinkenden Durchschnittspreisen rechnen, verweisen andere auf strukturelle Risiken wie steigende Netzausbaukosten oder geopolitische Spannungen. Prognosen bis 2026 berücksichtigen daher eine Vielzahl wirtschaftlicher, regulatorischer und technischer Einflussgrößen.

Diese Seite bietet einen aktuellen Überblick über die Strompreisentwicklung in Deutschland. Ergänzt wird sie durch fundierte Prognosen renommierter Institute, eine Auswertung der wichtigsten Einflussfaktoren sowie einen interaktiven Chart zur Preisentwicklung bis 2026.

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Strompreise 2025: Aktueller Stand in Deutschland

Im Jahr 2025 zeigt sich die Strompreisentwicklung in Deutschland stabiler als in den Vorjahren, aber das Niveau bleibt weiterhin deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen im bundesweiten Mittel rund 34,7 Cent pro Kilowattstunde im Bestandskundentarif. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen leichten Rückgang. Besonders deutlich ist die Entspannung bei Neukundentarifen: Hier liegt der durchschnittliche Preis im Mai 2025 bei 26,7 Cent pro Kilowattstunde. Das zeigt, dass der Wettbewerb auf dem Energiemarkt wieder zugenommen hat, nachdem viele Anbieter in der Energiekrise zwischenzeitlich keine neuen Verträge mehr angeboten hatten.

Deutlich teurer bleibt es hingegen in der Grundversorgung. Haushalte, die ihren Strom weiterhin über den örtlichen Grundversorger beziehen, zahlen im Schnitt 42,9 Cent pro Kilowattstunde. Diese Tarife sind meist nicht nur teurer, sondern reagieren auch langsamer auf sinkende Großhandelspreise.

Die Zusammensetzung des Strompreises ist im Jahr 2025 weiterhin stark von staatlichen Vorgaben geprägt. Rund 40 % entfallen auf Beschaffung und Vertrieb, etwa 28 % auf Netzentgelte. Den Rest machen Steuern, Abgaben und Umlagen aus. Besonders die Netzentgelte steigen in einigen Regionen erneut, was sich lokal deutlich auf die Endkundenpreise auswirken kann.

Auch innerhalb Deutschlands gibt es erhebliche Preisunterschiede. Regionen mit hoher Erzeugungskapazität aus Erneuerbaren Energien oder effizienter Netzanbindung profitieren häufig von günstigeren Preisen. In anderen Regionen sorgen hohe Netzkosten oder geringe Anbietervielfalt für dauerhaft hohe Strompreise.

Insgesamt bietet das Jahr 2025 Anlass zur vorsichtigen Entwarnung, auch wenn das Preisniveau für viele Haushalte nach wie vor belastend bleibt. Wer regelmäßig Tarife vergleicht und flexibel auf Angebote reagiert, kann aber durchaus von günstigeren Konditionen profitieren.

Strompreisentwicklung Prognose 2025

Die Entwicklung der Strompreise in Deutschland bleibt auch im Jahr 2025 ein bedeutendes Thema für Verbraucher und Unternehmen. Haushalte sehen sich weiterhin mit hohen Kosten konfrontiert, obwohl einige Tarife für Neukunden auf den ersten Blick günstiger erscheinen. Laut aktuellen Erhebungen schwanken die durchschnittlichen Preise für Haushaltsstrom zwischen 27 und knapp 40 Cent pro Kilowattstunde. In der Tabelle 1 sind aktuelle Preisentwicklungen und Prognosen 2025 angegeben.

Tabelle 1: Aktuelle Strompreisentwicklung und Prognose 2025. Stand 6. Juni 2025

Kategorie Preis (ct/kWh) / €/MWh Quelle / Stand
Haushaltsstrom (Durchschnitt) 39,69 ct/kWh BDEW-Strompreisanalyse, Mai 2025
Neukundentarife (Juni 2025) ca. 27,10 ct/kWh CHECK24
Bestandskundentarife (Juni 2025) ca. 34,70 ct/kWh Strom-Report
Industriestrom (kleine/mittlere Unternehmen) 18,31 ct/kWh BDEW-Strompreisanalyse, Mai 2025
BMWK-Prognose (2024–2025) 37 ct/kWh BMWK-Prognose bis 2042
EU-Kommission (2025) 86 €/MWh (~8,6 ct/kWh) EU-Kommission, Frühjahr 2025
IfW Kiel (2025) 97,8 €/MWh (~9,78 ct/kWh) IfW Kiel, Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2025
EPEX Spot Day-Ahead (Mai 2025) ca. 60 €/MWh (~6,0 ct/kWh) Strom-Report

Während einige Anbieter für Neukunden Tarife unterhalb der 30-Cent-Marke anbieten, zahlen viele Bestandskunden deutlich mehr. Für kleine und mittlere Unternehmen bleibt das Preisniveau ebenfalls hoch, selbst wenn gelegentlich Sonderkonditionen gewährt werden. Besonders auffällig ist, dass sich sinkende Börsenpreise bisher kaum auf die Kosten der Endverbraucher auswirken. Prognosen führender Institute wie dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, dem IfW Kiel und der EU-Kommission deuten auf eine nur begrenzte Entlastung hin. Zusätzlich beeinflussen Netzentgelte, Abgaben und Steuern das Preisniveau weiterhin erheblich. Regionale Unterschiede sorgen zudem dafür, dass die Strompreisentwicklung in einzelnen Bundesländern unterschiedlich ausfällt. Die Unsicherheit auf den Energiemärkten und die Abhängigkeit von internationalen Entwicklungen verhindern eine schnelle Rückkehr zu günstigeren Preisen. Somit bleibt Strom auch im Jahr 2025 für viele Menschen ein Kostenfaktor, der den Alltag und die Planung beeinflusst.

Strompreis Prognose 2026

Hier ist eine tabellarische Übersicht der aktuellen Prognosen zur Strompreisentwicklung in Deutschland für das Jahr 2026, basierend auf den neuesten verfügbaren Daten:

Tabelle 2: Strompreisentwicklung  Prognose 2025. Stand 6. Juni 2025

Kategorie Prognostizierter Preis Quelle / Stand
Haushaltsstrom (Durchschnitt) 37,19 ct/kWh Bundesregierung, Prognose bis 2035
Großhandelspreis (optimistisches Szenario) 79 €/MWh (~7,9 ct/kWh) EWI Köln, Szenario mit moderatem Nachfrageanstieg
Großhandelspreis (pessimistisches Szenario) 132 €/MWh (~13,2 ct/kWh) EWI Köln, Szenario mit hoher Nachfrage und ohne russische Gasimporte
Baseload-Beschaffungspreis (Durchschnitt) 10,738 ct/kWh First Energy, Baseload-Beschaffung 2026
Baseload-Beschaffungspreis (Best Case) 8,762 ct/kWh First Energy, günstigster Handelstag 2023
Baseload-Beschaffungspreis (Worst Case) 13,52 ct/kWh First Energy, teuerster Handelstag 2023

Diese Prognosen zeigen, dass die Strompreise im Jahr 2026 voraussichtlich moderat ansteigen werden. Die Bundesregierung erwartet einen leichten Anstieg des durchschnittlichen Haushaltsstrompreises auf 37,19 ct/kWh. Die Großhandelspreise könnten je nach Szenario zwischen 79 €/MWh und 132 €/MWh liegen, was etwa 7,9 bis 13,2 ct/kWh entspricht. Die Baseload-Beschaffungspreise variieren je nach Beschaffungszeitpunkt und liegen im Durchschnitt bei 10,738 ct/kWh.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Prognosen von verschiedenen Faktoren abhängen, darunter die Entwicklung der Energiepolitik, der Ausbau erneuerbarer Energien und die globale Marktlage. Verbraucher sollten daher regelmäßig ihre Stromtarife überprüfen und gegebenenfalls zu günstigeren Anbietern wechseln, um Kosten zu sparen.

Einflussfaktoren auf die Strompreisentwicklung

Die Strompreise in Deutschland werden im Jahr 2025 von einer Vielzahl ökonomischer, regulatorischer und struktureller Faktoren beeinflusst. Zwar hat sich die Lage an den Großhandelsmärkten nach dem Höhepunkt der Energiekrise deutlich beruhigt, doch bleibt die Preisbildung weiterhin komplex und schwankungsanfällig. Eine zentrale Rolle spielen die Börsenstrompreise, die wiederum stark von internationalen Rohstoffmärkten, Wetterprognosen und Lastprognosen abhängen.

Ein weiterer wesentlicher Faktor sind die Netzentgelte, die regional sehr unterschiedlich ausfallen. Sie machen im Durchschnitt etwa ein Viertel bis ein Drittel des Strompreises aus, können jedoch in strukturschwachen oder dünn besiedelten Regionen deutlich höher liegen. Die laufenden Investitionen in den Ausbau und die Digitalisierung der Stromnetze werden mittelfristig zu steigenden Netzentgelten führen – insbesondere dort, wo neue Leitungskapazitäten für Wind- und Solarstrom erschlossen werden müssen.

Auch politische Maßnahmen haben erheblichen Einfluss. Zwar ist die EEG-Umlage seit 2022 abgeschafft, doch andere Umlagen wie die Offshore-Netzumlage oder die Stromsteuer bestehen fort. Hinzu kommt die CO₂-Bepreisung im Rahmen des nationalen Emissionshandels, die sich indirekt über den Energiemix auf die Strompreise auswirkt.

Nicht zuletzt spielt der Ausbau der Erneuerbaren Energien eine entscheidende Rolle. Je mehr Strom aus Wind und Sonne ins Netz eingespeist wird, desto stärker schwanken die Börsenpreise – was sich wiederum auf Tarife für Endverbraucher auswirkt. Technologische Fortschritte, der Zubau an Speicherlösungen und neue gesetzliche Rahmenbedingungen können hier preisdämpfend oder -treibend wirken.

Die Kombination dieser Einflussfaktoren macht deutlich, warum kurzfristige Preisschwankungen ebenso wie langfristige Entwicklungen schwer vorherzusagen sind – und weshalb Prognosen stets mit Unsicherheiten verbunden bleiben.

Strompreis Prognose 2025

Die Strompreisprognose für das Jahr 2025 zeigt eine moderate Entspannung im Vergleich zum Hoch der vergangenen Jahre. Zwar bleiben die Preise weiterhin auf einem hohen Niveau, doch erste Rückgänge sind bereits spürbar. Besonders im Neukundensegment zeigt sich ein deutlicher Preisvorteil: Verbraucher, die aktiv den Anbieter wechseln, zahlen im Mai 2025 durchschnittlich rund 26,7 Cent pro Kilowattstunde. Das ist ein Rückgang von über einem Cent gegenüber dem Vormonat. Für Bestandskunden liegt der durchschnittliche Strompreis im selben Zeitraum bei etwa 34,7 Cent pro Kilowattstunde – ein leichter Rückgang um 3,9 % gegenüber dem Vorjahr.

In der Grundversorgung bleibt das Preisniveau hingegen hoch. Hier zahlen Haushalte durchschnittlich 42,9 Cent pro Kilowattstunde. Der Grundversorgertarif ist in der Regel teurer als alternative Angebote und passt sich nur verzögert an sinkende Großhandelspreise an.

Die Strompreisprognose des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz geht für das Gesamtjahr 2025 von einem Durchschnittspreis von etwa 37 Cent pro Kilowattstunde aus. Langfristig erwartet das Ministerium bis 2040 einen moderaten Anstieg auf rund 39,87 Cent. Diese Werte basieren auf Annahmen zur Entwicklung von Netzentgelten, CO₂-Kosten, Beschaffungspreisen und regulatorischen Rahmenbedingungen.

Entscheidende Einflussgrößen bleiben neben dem Börsenpreis vor allem die regional unterschiedlichen Netzentgelte sowie politische Maßnahmen zur Entlastung oder Umverteilung. Auch externe Schocks – wie geopolitische Spannungen oder Versorgungskrisen – können die Prognosen kurzfristig verändern.

Insgesamt signalisiert die Strompreisprognose 2025 eine gewisse Stabilisierung. Dennoch ist mit regionalen Abweichungen und anhaltender Volatilität zu rechnen. Für Verbraucher bleibt es daher empfehlenswert, regelmäßig Tarife zu vergleichen und gegebenenfalls zu günstigeren Anbietern zu wechseln.

Strom-Futures bis 2035: Marktbasierte Erwartung der Großhandelspreise

Strom-Futures sind börsengehandelte Terminkontrakte, die den erwarteten Strompreis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft abbilden. Sie basieren auf Angebot und Nachfrage professioneller Marktteilnehmer und gelten als wichtige Referenz für zukünftige Großhandelspreise in Deutschland.



Im Gegensatz zu Analystenschätzungen beruhen Futures auf echten Transaktionen oder Geboten institutioneller Händler. Ihre Preise reflektieren daher tagesaktuelle Erwartungen an Wetter, Versorgungslage, CO₂-Zertifikate, geopolitische Risiken und politisch induzierte Marktveränderungen.

An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig werden laufend Jahres-Futures gehandelt – aktuell mit Kontrakten bis einschließlich 2030. Die unten stehenden Daten stammen aus der Auswertung der Fraunhofer Energy Charts vom Juni 2025.

Tabelle 2222 : Quelle: energy-charts.info
Jahr Großhandelspreis (€/MWh) Prognostizierter Haushaltsstrompreis (ct/kWh)

Jahr Großhandelspreis (€/MWh) Prognostizierter Haushaltsstrompreis (ct/kWh)
2025 89,7 39,7
2026 84,2 38,4
2027 79,5 37,1
2028 77 36,4
2029 75,2 35,9
2030 73,8 35,5
2031 55,5 30,8
2032 54,4 30,5
2033 53,6 30,3
2034 52,8 30,1
2035 52 29,9

 

EU Kommission European Economic Forecast, Strom-Futures 2025 -2026

Die Europäische Kommission erstellt u. a. auch für den Strompreis eine Projektion. Die Grafik zeigt die Entwicklung der Strompreis-Futures für Deutschland beziehungsweise den relevanten Markt in €/MWh im Zeitraum von Januar 2023 bis Juli 2026. Dargestellt sind sowohl historische Preise als auch verschiedene Prognoselinien auf Basis unterschiedlicher Annahmen und Zeitpunkte.



Abbildung 3: Strompreis-Futures der EU-Kommission 2025 und 2026, Stand 19. Mai 2025. Quelle: economy-finance.ec.europa.eu

Die Großhandelsstrompreise sind seit Anfang 2023 von etwa 140 €/MWh deutlich gefallen und erreichten im Sommer 2024 Werte um 60 €/MWh. Im Jahr 2025 zeigen die Strompreis-Futures laut den abgebildeten Daten zu Jahresbeginn einen Anstieg auf rund 100 bis 110 €/MWh. Im weiteren Verlauf des Jahres pendeln die Terminmarktpreise meist zwischen 90 und 100 €/MWh. Gegen Jahresende 2025 und zu Beginn des Jahres 2026 sinken die Futures weiter auf etwa 80 bis 85 €/MWh. Die Prognosen verschiedener Analysezeitpunkte bewegen sich für das gesamte Jahr 2025 meist im Bereich von 90 bis 95 €/MWh und deuten auf einen leichten Rückgang zum Jahresende hin.

Für 2026 lässt sich anhand der Futures ein temporärer Tiefpunkt im Sommer erkennen, wo die Preise bis auf etwa 70 €/MWh absinken. Anschließend steigt der Terminmarktpreis für Strom bis zum Herbst wieder auf rund 90 €/MWh an. Insgesamt erwartet der Markt somit für die Jahre 2025 und 2026 weiterhin eine hohe Volatilität, jedoch keine Rückkehr zu den sehr hohen Niveaus aus dem Jahr 2023. Die Prognosen legen nahe, dass die Phase der stärksten Preisübertreibungen zunächst überwunden ist, wenngleich Schwankungen auch in Zukunft wahrscheinlich bleiben.

Bewertung der Strom-Futures: Was erwartet der Markt?

Die aktuellen Terminmarktpreise deuten auf eine allmähliche Entspannung der Großhandelspreise für Strom in Deutschland in den kommenden Jahren hin. Für das Jahr 2025 liegt der erwartete Durchschnittspreis laut Futures bei rund 89,7 €/MWh – ein Niveau, das weiterhin deutlich über dem langfristigen Mittel vor der Energiekrise liegt, aber spürbar unter den Höchstständen von 2022 und 2023.

In den Folgejahren zeigt sich eine klare Abwärtstendenz:
Bis 2026 sinkt der erwartete Preis auf etwa 84,2 €/MWh, bis 2027 weiter auf rund 79,5 €/MWh. Bis 2030 rechnen Marktteilnehmer mit einem weiteren Rückgang auf ca. 73,8 €/MWh.

Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass der Strommarkt mittel- bis langfristig wieder stabilere und etwas günstigere Preise erwartet. Gründe dafür könnten sein:

  • der zunehmende Ausbau erneuerbarer Energien,
  • ein Nachlassen der Energieknappheit infolge geopolitischer Entspannung,
  • sinkende CO₂-Zertifikatspreise oder mehr Netzkapazitäten.

Wichtig ist: Die Futures spiegeln aktuelle Markterwartungen wider, keine Garantien. Politische Eingriffe, Versorgungskrisen oder Wetterextreme können diese Erwartungen jederzeit verändern. Dennoch gelten sie als sehr wertvoller Indikator für die Einschätzung der Preisentwicklung durch professionelle Marktteilnehmer.

Was bedeuten sinkende Großhandelspreise für Haushaltsstrom?

Die in den Futures abgebildete Abwärtstendenz bei den Großhandelspreisen könnte mittelfristig auch zu Entlastungen für private Haushalte führen. Allerdings wirken sich Börsenstrompreise nicht eins zu eins auf Endkundenpreise aus.

Zwischen dem Großhandelspreis (€/MWh) und dem Haushaltsstrompreis (ct/kWh) liegen:

  • Netzentgelte
  • EEG-Umlage (seit 2022 entfallen)
  • Stromsteuer
  • Konzessionsabgaben
  • Vertriebsmargen und Preisgarantien der Anbieter
  • sowie die 19 % Mehrwertsteuer

In den Jahren 2022 bis 2023 betrug der Anteil des Börsenstroms am Endkundenpreis rund 20–30 %. Das bedeutet:
Ein Rückgang des Großhandelspreises um 10 % senkt den Haushaltsstrompreis rechnerisch nur um etwa 2–3 %.

Trotzdem ist der Trend relevant: Wenn die Börsenpreise – wie von den Futures angedeutet – bis 2030 um etwa 17 % sinken, ist auch bei stabilen Netzentgelten und Steuern mit leicht fallenden oder zumindest stagnierenden Endkundenpreisen zu rechnen.

Ob diese Entlastung tatsächlich bei Verbraucherinnen und Verbrauchern ankommt, hängt allerdings auch von der Wettbewerbssituation auf dem Strommarkt, der Tarifbindung (Fixpreise) und regulatorischen Eingriffen ab.

Über den Autor:
Dr. Ulrich Fielitz ist unabhängiger Finanzanalyst und Betreiber von kostenlos.com.
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FAQ: Strompreis-Prognose 2025, 2026 und 2030

Wie entwickeln sich die Strompreise bis 2025?

Die meisten Prognosen deuten auf eine stabile bis leicht sinkende Entwicklung hin. Grund dafür ist der Rückgang der Großhandels-Futures seit dem Höchststand 2022. Allerdings könnten CO₂-Preise oder geopolitische Risiken erneut für Preisanstiege sorgen.

Was erwarten Experten für den Strompreis im Jahr 2026?

Für 2026 rechnen Marktanalysten derzeit mit einem moderaten Preisniveau. Die Strom-Futures für das Lieferjahr 2026 liegen klar unter dem Niveau von 2023 und 2024. Trotzdem bleibt die Unsicherheit durch Gaspreise und Netzengpässe hoch.

Wie verlässlich sind Strompreisprognosen für 2030?

Langfristige Prognosen wie für 2030 sind mit großen Unsicherheiten behaftet. Faktoren wie Netzausbau, Energiewende, Wasserstoffhochlauf oder Speichertechnologien könnten massive Auswirkungen haben. Viele Studien rechnen mit steigenden Netzentgelten und einer nur langsamen Entlastung bei der Stromsteuer.

Warum schwanken Stromprognosen so stark?

Strompreise hängen von vielen volatilen Faktoren ab: Brennstoffpreise, CO₂-Zertifikate, Wetter, Nachfrage, politische Eingriffe oder Netzausbau. Prognosen müssen daher laufend angepasst werden.

Gibt es Unterschiede zwischen Haushaltsstrom und Börsenstrom?

Ja. Haushaltsstrom enthält Netzentgelte, Umlagen und Steuern. Die Börsenstrompreise (z. B. Phelix-DE-Futures) spiegeln nur den Energieanteil wider. Prognosen müssen daher differenziert betrachtet werden.