Die Mehrwertsteuer in Portugal - Informationsseite für Urlauber und UnternehmenPortugal gehört innerhalb der Europäischen Union zu den Ländern mit vergleichsweise hohen regulären Mehrwertsteuersätzen, die 2025 aktuell bei 23 Prozent liegen. Die Mehrwertsteuer (Imposto sobre o Valor Acrescentado, IVA) in Portugal zeichnet sich durch ihre klar abgestuften Steuersätze und regionalen Unterschiede aus, die insbesondere in den autonomen Regionen Madeira und den Azoren zur Anwendung kommen. Gleichzeitig werden jedoch zahlreiche Waren und Dienstleistungen zu ermäßigten Sätzen besteuert, um sozialpolitische Ziele zu fördern und Grundbedürfnisse der Bevölkerung erschwinglich zu halten. Besonders im Bereich Lebensmittel, Medikamente und öffentlicher Verkehr gelten stark reduzierte Sätze, was den Verbrauchern direkt zugutekommt. Änderungen der Steuersätze sind für 2026 bisher nicht bekannt.

Die portugiesische Mehrwertsteuerregelung ist zudem durch ihre besonderen Anforderungen an Unternehmen geprägt. Insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen müssen genau darauf achten, die Schwellenwerte zur verpflichtenden Registrierung für IVA zu kennen und einzuhalten. Die portugiesische Finanzverwaltung ist bekannt für strenge Kontrollen und schnelle Sanktionen bei Verstößen gegen steuerliche Meldepflichten. Aufgrund der regelmäßigen Änderungen in den Vorschriften, insbesondere im Kontext von wirtschaftspolitischen Anpassungen der Regierung, ist es für Unternehmen und Investoren essenziell, sich ständig aktuell zu informieren und ihre Steuerstrategien entsprechend anzupassen. Die komplexe Struktur der IVA in Portugal erfordert daher von Unternehmern eine intensive Auseinadersetzung mit den spezifischen Anforderungen und möglichen Fallstricken, um Compliance-Risiken zu vermeiden und steuerliche Effizienz zu sichern.

In Portugal gibt es drei Mehrwertsteuersätze:

Regulärer Satz: 23 % (gültig auf die meisten Waren und Dienstleistungen).
Zwischensatz: 13 % (z.B. Gastronomie, bestimmte Lebensmittel und Getränke, einige kulturelle Veranstaltungen).
Ermäßigter Satz: 6 % (Lebensmittel des täglichen Bedarfs, Medikamente, öffentliche Verkehrsmittel, Bücher).

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Brutto Netto Rechner Portugal

Ein Brutto-Netto-Mehrwertsteuer-Rechner für Portugal bietet eine praktische Möglichkeit, Preise mit und ohne Mehrwertsteuer (IVA) einfach zu berechnen. Nutzer können mit diesem Online-Tool sowohl den Nettopreis aus einem Bruttobetrag als auch den Bruttobetrag aus einem Nettopreis ermitteln. Der Rechner ist so aufgebaut, dass zuerst der gewünschte Mehrwertsteuersatz für Portugal ausgewählt wird. Zur Auswahl stehen der reguläre Satz von 23 %, der Zwischensatz von 13 % sowie der ermäßigte Satz von 6 %. Nach Eingabe des jeweiligen Betrags genügt ein Klick, um den passenden Wert anzuzeigen.

 

Netto MwSt Brutto
Ergebnis

 

Der Brutto-Netto-Mehrwertsteuer-Rechner zeigt dem Nutzer zuverlässig, wie hoch die Steuerlast ist und welcher Endbetrag gezahlt oder abgerechnet werden muss. Das Tool eignet sich sowohl für Privatpersonen, die Preise vergleichen möchten, als auch für Unternehmer, die Rechnungen korrekt ausstellen oder prüfen wollen. Besonders bei unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen und regionalen Besonderheiten wie auf Madeira oder den Azoren ist der Rechner eine wertvolle Hilfe für die tägliche Praxis.

Aktuelle Mehrwertsteuersätze in Portugal

Portugal wendet drei unterschiedliche Mehrwertsteuersätze an. Der reguläre Satz beträgt 23 Prozent und gilt für die Mehrheit der Waren und Dienstleistungen. Daneben existieren zwei reduzierte Sätze: Ein Zwischensatz von 13 Prozent wird unter anderem in der Gastronomie, bei bestimmten Lebensmitteln und Getränken sowie einigen kulturellen Veranstaltungen angewandt. Der ermäßigte Satz von 6 Prozent betrifft lebensnotwendige Güter wie Lebensmittel des täglichen Bedarfs, Medikamente, öffentliche Verkehrsmittel und Bücher. Durch diese Abstufungen sollen soziale Aspekte berücksichtigt und Grundbedürfnisse der Bevölkerung kostengünstig angeboten werden. Unternehmen müssen daher bei der Preisgestaltung stets genau prüfen, welcher Satz für ihre Produkte oder Dienstleistungen relevant ist.

Regionale Besonderheiten

Die autonomen Regionen Madeira und Azoren verfügen über spezifische Mehrwertsteuersätze, die niedriger sind als auf dem portugiesischen Festland. Auf Madeira beträgt der reguläre Satz 22 Prozent, der Zwischensatz liegt bei 12 Prozent und der ermäßigte Satz bei 5 Prozent. Auf den Azoren gelten noch günstigere Sätze: Hier beträgt der reguläre Satz lediglich 18 Prozent, der Zwischensatz 9 Prozent und der ermäßigte Satz nur 4 Prozent. Diese regionalen Unterschiede sollen wirtschaftliche Ungleichgewichte ausgleichen und Investitionen sowie den Tourismus auf den Inseln fördern. Diese vorteilhaften steuerlichen Bedingungen tragen dazu bei, dass insbesondere der Tourismus und lokale Unternehmen in diesen Gebieten gestärkt werden, wodurch sich auch internationale Investoren zunehmend für Aktivitäten auf den Inseln interessieren. Unternehmen, die in diesen Regionen tätig sind oder Handel mit diesen betreiben, müssen die spezifischen Sätze beachten und entsprechend anwenden.

Mehrwertsteuerpflicht

Unternehmen mit Sitz in Portugal sind grundsätzlich verpflichtet, Mehrwertsteuer zu erheben und regelmäßig an die Finanzbehörden abzuführen. Diese Verpflichtung gilt ab einem Jahresumsatz von 12.500 Euro, der als Schwellenwert definiert ist. Kleinere Unternehmen, die unterhalb dieses Umsatzes bleiben, sind nicht verpflichtet, Mehrwertsteuer auszuweisen, können sich jedoch freiwillig registrieren lassen, um Vorsteuerabzüge geltend machen zu können. Die Anmeldung zur IVA erfolgt beim zuständigen portugiesischen Finanzamt und erfordert genaue Angaben zur Geschäftstätigkeit und voraussichtlichen Umsatzhöhe. Unternehmen, die diese Pflicht nicht rechtzeitig erfüllen, drohen erhebliche Bußgelder und Nachzahlungen. Auch ausländische Unternehmen, die in Portugal Leistungen erbringen oder Waren verkaufen, sind unter bestimmten Voraussetzungen verpflichtet, sich für die Mehrwertsteuer zu registrieren und abzuführen. Deshalb sollten Unternehmer stets prüfen, ob und wann sie eine Mehrwertsteuerpflicht trifft, um finanziellen Nachteilen oder rechtlichen Konsequenzen vorzubeugen.

Mehrwertsteuer-Erstattung für Unternehmen

Portugiesische Unternehmen haben die Möglichkeit, die entrichtete Vorsteuer gegen die zu zahlende Mehrwertsteuer zu verrechnen. Vorsteuer ist die IVA, die beim Einkauf von Waren oder Dienstleistungen für das Unternehmen bezahlt wurde. Übersteigt die gezahlte Vorsteuer die abzuführende Mehrwertsteuer, entsteht ein Erstattungsanspruch gegenüber den Finanzbehörden. Der Erstattungsprozess erfolgt auf Antrag und bedarf sorgfältiger Dokumentation aller relevanten Geschäftsvorfälle. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Rechnungen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, da Fehler oder Unvollständigkeiten zu einer Ablehnung der Erstattung führen können. Die portugiesischen Steuerbehörden prüfen diese Anträge oft genau und verlangen im Zweifelsfall zusätzliche Nachweise oder Unterlagen. Insbesondere bei hohen Rückerstattungsbeträgen ist es ratsam, frühzeitig professionelle Unterstützung durch Steuerberater in Anspruch zu nehmen, um das Verfahren reibungslos abzuwickeln und zeitnah die Erstattung der Vorsteuer zu erhalten.

Besonderheiten im internationalen Handel

Unternehmen, die grenzüberschreitend handeln, müssen besondere Regelungen der Mehrwertsteuer beachten. Innergemeinschaftliche Lieferungen innerhalb der EU sind grundsätzlich von der Mehrwertsteuer befreit, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, etwa die Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer des Kunden. Gleiches gilt für Exporte außerhalb der EU, die ebenfalls steuerfrei erfolgen können, wenn der Export entsprechend dokumentiert ist. Hingegen sind innergemeinschaftliche Erwerbe aus anderen EU-Ländern nach Portugal meist steuerpflichtig, wobei das Reverse-Charge-Verfahren zur Anwendung kommt. Bei diesem Verfahren schuldet der Empfänger der Waren oder Dienstleistungen die Mehrwertsteuer, die er gleichzeitig als Vorsteuer geltend machen kann. Unternehmen müssen diese Vorgänge in regelmäßigen IVA-Erklärungen gesondert ausweisen. Fehler bei der Dokumentation oder Nichterfüllung der Bedingungen zur Steuerbefreiung können schnell zu Nachforderungen durch die Finanzbehörden führen. Deshalb ist es für international tätige Unternehmen wichtig, diese Regeln genau zu kennen und konsequent umzusetzen.

Mehrwertsteuer Rückerstattung Portugal

Die Mehrwertsteuer-Rückerstattung in Portugal ist für Unternehmen, insbesondere solche mit grenzüberschreitenden Geschäftstätigkeiten, von hoher praktischer Relevanz. Um die gezahlte Mehrwertsteuer (IVA) erfolgreich erstattet zu bekommen, müssen konkrete Verfahrensschritte eingehalten werden. Die Erstattung erfolgt, wenn die gezahlte Vorsteuer aus betrieblichen Ausgaben die Umsatzsteuer übersteigt, die ein Unternehmen abführen muss.
Unternehmen mit Sitz innerhalb der EU, aber außerhalb Portugals, beantragen die Mehrwertsteuer-Rückerstattung elektronisch über das Portal ihres eigenen Landes („VAT Refund Portal“). In Portugal ansässige Unternehmen stellen ihren Antrag direkt über das Portal der portugiesischen Finanzbehörde („Portal das Finanças“, www.portaldasfinancas.gov.pt. Der Erstattungsantrag muss spätestens bis zum 30. September des Folgejahres eingereicht werden, um rechtzeitig bearbeitet zu werden.

Beim Ausfüllen des Erstattungsantrags sind korrekte und vollständige Angaben essenziell. Hierzu gehören insbesondere die Steueridentifikationsnummer (Número de Identificação Fiscal, NIF), exakte Angaben der Rechnungen (Datum, Betrag, IVA-Betrag, Steueridentifikationsnummer des Lieferanten) sowie eine klare Beschreibung der erworbenen Güter oder Dienstleistungen. Unternehmen sollten sicherstellen, dass alle Rechnungen den portugiesischen Rechnungslegungsvorschriften entsprechen, da fehlerhafte Angaben schnell zu Verzögerungen oder Ablehnungen führen.

Bei Fragen oder Problemen stehen die örtlichen Finanzämter („Autoridade Tributária e Aduaneira“) zur Verfügung. Zusätzlich bietet es sich an, spezialisierte Steuerberater zu konsultieren, die praktische Unterstützung bei der Antragstellung leisten und helfen können, formale Fehler und Verzögerungen zu vermeiden.

MwSt auf Lebensmittel in Portugal

In Portugal unterliegen Lebensmittel grundsätzlich einem reduzierten Mehrwertsteuersatz von 6 Prozent. Dies betrifft vor allem Grundnahrungsmittel, die den täglichen Bedarf der Bevölkerung decken und deren Preise aus sozialpolitischen Gründen niedrig gehalten werden sollen. Beispiele für Lebensmittel, die dem reduzierten Satz von 6 Prozent unterliegen, sind Brot, Milch und Milchprodukte, Eier, Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch. Auch verarbeitete Lebensmittel wie Teigwaren, Reis, Getreideprodukte sowie pflanzliche Öle profitieren von diesem niedrigeren Steuersatz.

Einige Lebensmittel, insbesondere Getränke oder gastronomische Spezialitäten, können einem höheren Steuersatz unterliegen. Alkoholische Getränke, Softdrinks oder Süßwaren werden beispielsweise mit dem regulären Mehrwertsteuersatz von derzeit 23 Prozent besteuert. Restaurants und gastronomische Betriebe rechnen meist mit dem Zwischensatz von 13 Prozent ab, wenn sie Speisen und Getränke im Rahmen einer Dienstleistung anbieten.

Diese differenzierten Sätze machen die korrekte Abrechnung von Lebensmittelprodukten anspruchsvoll. Unternehmen, die Lebensmittel verkaufen oder Gastronomie betreiben, müssen sich deshalb eingehend mit den entsprechenden steuerrechtlichen Vorschriften befassen. Fehlerhafte Mehrwertsteuer-Ausweisungen können zu Nachzahlungen und steuerlichen Sanktionen führen. Es empfiehlt sich daher für Unternehmen, sich regelmäßig bei der portugiesischen Finanzverwaltung oder bei spezialisierten Steuerberatern über Änderungen oder spezifische Detailregelungen zu informieren, um steuerrechtliche Risiken effektiv zu minimieren.

Beispiele

In Portugal werden Grundnahrungsmittel gezielt durch einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 6 % begünstigt. Dieser Steuersatz gilt zum Beispiel für das in fast jedem Haushalt beliebte Pão Alentejano, ein traditionelles Weißbrot, das landesweit als Basisnahrungsmittel geschätzt wird. Auch Bacalhau, der berühmte gesalzene und getrocknete Kabeljau, unterliegt dem reduzierten Satz. Der Verzehr von Bacalhau gehört nicht nur zur Alltagsernährung, sondern ist auch kulturell tief verwurzelt, etwa zu Feiertagen.

Zu den weiteren Produkten mit 6 % Mehrwertsteuer zählen regionale Spezialitäten wie der Schafskäse Queijo da Serra sowie frische Orangen aus der Algarve. Ebenso werden Kartoffeln aus dem Norden Portugals (Trás-os-Montes), frisches Obst und Gemüse, Reis, Nudeln und Hülsenfrüchte steuerlich entlastet. Typisch für die portugiesische Küche und ebenfalls begünstigt ist Olivenöl, das unter der Bezeichnung Azeite in unterschiedlichsten Gerichten verwendet wird.

Demgegenüber stehen Produkte, die dem regulären Mehrwertsteuersatz von 23 % unterliegen. Hierzu gehören beispielsweise Portwein (Vinho do Porto) und andere alkoholische Getränke, aber auch Softdrinks und klassische Süßwaren wie die international bekannten Pastéis de Nata, ein beliebtes Blätterteiggebäck mit Puddingfüllung. In gastronomischen Betrieben kommt meist der Zwischensatz von 13 % zum Tragen, wenn etwa Sardinhas assadas (gegrillte Sardinen), Caldo verde (eine traditionelle Kohlsuppe) oder andere Speisen und Getränke im Restaurant serviert werden.

Diese Beispiele zeigen, wie das Mehrwertsteuersystem gezielt zwischen Alltagsbedarf und Genussmitteln differenziert. Für Unternehmen im Handel und der Gastronomie ist es daher entscheidend, die jeweilige Einordnung der Produkte genau zu prüfen und bei der Preisgestaltung den korrekten Steuersatz anzuwenden. Nur so lassen sich Nachforderungen und steuerliche Risiken vermeiden.

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FAQ

Welche Mehrwertsteuersätze gelten aktuell in Portugal?

In Portugal gibt es drei Mehrwertsteuersätze: 23 % (regulär), 13 % (Zwischensatz) und 6 % (ermäßigt). Auf Madeira und den Azoren gelten niedrigere Sätze.

Welche Lebensmittel werden in Portugal zum ermäßigten Steuersatz versteuert?

Grundnahrungsmittel wie Brot, Milch, frischer Fisch (z. B. Bacalhau), Käse, Obst, Gemüse, Reis, Nudeln und Olivenöl werden mit 6 % besteuert.

Wie beantragen Unternehmen die Mehrwertsteuer-Rückerstattung in Portugal?

Unternehmen mit Sitz in Portugal nutzen das „Portal das Finanças“ (portaldasfinancas.gov.pt). Unternehmen aus anderen EU-Ländern verwenden das VAT Refund Portal ihres eigenen Landes.

Welche Besonderheiten gelten für die Mehrwertsteuer auf Madeira und den Azoren?

Die Sätze sind dort deutlich niedriger: Auf Madeira betragen sie 22 %, 12 % und 5 %. Auf den Azoren gelten 18 %, 9 % und 4 %.

Welche Fristen müssen für die Mehrwertsteuer-Rückerstattung beachtet werden?

Der Antrag auf Rückerstattung muss spätestens bis zum 30. September des Folgejahres eingereicht werden.