In den deutschen Nachrichten geht bei der Börse meistens um den Dax. Der hat in 2024 rund 19% zugelegt und damit eine ordentliche Performance erwirtschaftet. Was in der Öffentlichkeit wenig bekannt ist: Der Goldpreis ist im selben Zeitraum um 23% gestiegen. Zum Jahresende 2024 lag der Goldkurs bei 2.624 US-Dollar pro Feinunze (Troy-Unze)). Das waren 2.536 Euro pro Unze. Für deutsche Anleger ist dieser Preisbezug gewöhnungsbedürftig. Global wird Gold aber in Dollar/Troy-Unze gehandelt.
Der durchschnittliche Preis pro Feinunze (oz) lag 2024 bei etwa 2.388,81 US-Dollar. Zu Jahresbeginn notierte Gold bei 2.062,90 USD und erreichte im Oktober mit 2.787,54 USD seinen Höchststand. Das Jahrestief wurde im Februar mit 1.991,80 USD verzeichnet. Insgesamt stieg der Goldpreis im Jahresverlauf um 26,35 %. Diese Aufwärtsbewegung wurde durch verschiedene Faktoren begünstigt, darunter geopolitische Spannungen, Inflationsängste und eine erhöhte Nachfrage nach sicheren Anlagehäfen. Analysten erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzt und Gold auch in den kommenden Jahren eine attraktive Anlageoption bleibt.
Im ersten Quartal 2025 zeigte der Goldpreis eine dynamische Entwicklung mit zunächst steigenden Kursen, gefolgt von einer leichten Korrektur. Der Januar begann mit einem Goldpreis von 2.062,90 USD pro Feinunze und verzeichnete in den ersten Wochen einen kontinuierlichen Anstieg. Bis zum Monatsende erreichte der Preis ein Hoch von 2.219,80 USD, angetrieben durch geopolitische Unsicherheiten und eine hohe Nachfrage nach sicheren Anlagen.
Im Februar setzte sich der Aufwärtstrend zunächst fort. Der Goldpreis überschritt die Marke von 2.300 USD pro Feinunze und erreichte Mitte des Monats mit 2.315,60 USD seinen Höchststand. Zum Monatsende zeigte sich eine leichte Korrektur, sodass der Goldpreis bei 2.300,00 USD notierte. Dieser Rückgang wurde unter anderem durch einen stabileren US-Dollar und erste Gewinnmitnahmen begünstigt.
Der März begann mit einer Seitwärtsbewegung, doch im Verlauf des Monats setzte eine Abwärtsbewegung ein. Eine Übersicht zur weiteren Kursentwicklung gibt es auf Goldpreis Prognosen 2025 – 2030.
Inhalt
Entwicklung
Der Goldpreis in Euro pro Feinunze hat in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen (Abbildung 1). In den 1980er-Jahren lag der Preis zunächst bei 378,2 Euro im Jahr 1980, fiel jedoch in den folgenden Jahren kontinuierlich und erreichte 1992 mit 253,4 Euro seinen Tiefpunkt. Diese Phase war durch eine geringe Inflation und stabile wirtschaftliche Bedingungen geprägt, die Gold als Krisenwährung weniger attraktiv machten. Für Konversionen steht unser Euro Dollar Umrechner zur Verfügung.
Abbildung 1: Entwicklung des Goldpreis 1980 – 2025. Quelle: gold.org
In den 1990er-Jahren schwankte der Goldpreis auf relativ niedrigem Niveau. Trotz einiger Erholungen – etwa 1993 mit 301,3 Euro – fiel er Ende der Dekade auf 261,4 Euro im Jahr 1999. Erst ab dem Jahr 2000 setzte ein langsamer Aufwärtstrend ein, der sich in den folgenden Jahren verstärkte. Mit der Finanzkrise 2008 begann der Goldpreis deutlich zu steigen. Zwischen 2005 (358,3 Euro) und 2011 (1.129,7 Euro) verdreifachte sich der Preis, da Anleger in unsicheren Zeiten verstärkt in Gold investierten.
Nach dem Höhepunkt im Jahr 2012 mit 1.298,4 Euro folgte eine Phase der Konsolidierung. Bis 2015 fiel der Goldpreis wieder auf 1.045,2 Euro, bevor eine erneute Aufwärtsbewegung begann. Ab 2019 stieg der Preis wieder spürbar an und überschritt 2020 erstmals die Marke von 1.500 Euro.
Besonders auffällig war der starke Anstieg im Jahr 2024, als der Goldpreis auf ein Rekordhoch von 2.205,5 Euro anstieg. Dies spiegelt die wirtschaftlichen Unsicherheiten und die hohe Nachfrage nach sicheren Anlageformen wider. Insgesamt zeigt sich, dass Gold langfristig als Wertanlage gefragt bleibt, besonders in Krisenzeiten.
Historische Herkunft der Feinunze
Die Feinunze, auch Troy-Unze genannt, hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Ihre Wurzeln liegen im europäischen Handel, insbesondere in der französischen Stadt Troyes, die im 12. Jahrhundert ein bedeutendes Handelszentrum war. Kaufleute aus verschiedenen Ländern benötigten eine einheitliche Gewichtseinheit für den Handel mit Edelmetallen, um die Vergleichbarkeit von Preisen und Mengen sicherzustellen.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Unze, die für allgemeine Handelsgüter genutzt wurde, entwickelte sich die Feinunze als spezielle Maßeinheit für Gold, Silber, Platin und andere Edelmetalle. Sie wurde präziser definiert als 31,1035 Gramm und setzte sich schnell als Standardmaß durch. Besonders in England und später in den Vereinigten Staaten wurde die Troy-Unze im Finanzsystem etabliert. Bereits im Jahr 1828 wurde sie offiziell als Gewichtseinheit für Edelmetalle in den USA anerkannt.
Die London Bullion Market Association (LBMA) und andere große Edelmetallbörsen übernahmen die Feinunze als zentrale Maßeinheit, um den internationalen Handel zu erleichtern. Auch heute noch wird der Goldpreis weltweit in US-Dollar pro Feinunze angegeben, was Investoren und Zentralbanken eine verlässliche Orientierung bietet.
Die Feinunze hat sich über Jahrhunderte hinweg bewährt und bleibt trotz der metrischen Systeme vieler Länder die wichtigste Einheit für den Edelmetallhandel. Ihre historische Herkunft zeigt, wie sich Handelsstandards entwickeln und über Generationen hinweg Bestand haben.
Gewichte:
Oz 1 Feinunze
Gramm 0,032151 Feinunzen
Kg 32,150747 Feinunzen
Tonnen 32.150.7466 Feinunzen
Goldpreis Einheiten
Die Auspreisung von Gold ist verwirrend. Hier eine Übersicht.
Tabelle 1: Übersicht der Goldpreis Notierungen
Einheit | Häufigste Währung | Börsen- und Handelsplätze |
Feinunze (oz) | USD, EUR | LBMA, COMEX, Forex |
Gramm (g) | EUR, USD | Einzelhandel, Banken |
Kilogramm (kg) | EUR, USD | Großhandel, Zentralbanken |
Goldbarren & Münzen | EUR, USD | Händler, Banken, Privat |
Preis pro Feinunze (Troy Ounce)
Der Preis pro Feinunze ist die weltweit wichtigste Maßeinheit für den Handel mit Gold, Silber und anderen Edelmetallen. Eine Feinunze entspricht genau 31,1035 Gramm und unterscheidet sich von der üblichen Unze, die nur 28,3495 Gramm wiegt. Diese Gewichtseinheit hat sich historisch entwickelt und wurde insbesondere durch die London Bullion Market Association (LBMA) und die COMEX in den USA als Standardmaß etabliert.
Der Goldpreis wird in der Regel in US-Dollar pro Feinunze angegeben und schwankt täglich in Abhängigkeit von Angebot, Nachfrage, Inflation und geopolitischen Ereignissen. Investoren und Zentralbanken nutzen diese Preisangabe als Orientierung für den Handel mit Goldbarren, Münzen oder Finanzprodukten wie Gold-ETFs.
Neben der Preisnotierung in US-Dollar gibt es auch Umrechnungen in Euro oder andere Währungen, insbesondere in Ländern mit hohem Goldhandel. Viele Anleger rechnen den Preis zudem in Gramm oder Kilogramm um, wenn sie kleinere Mengen kaufen. Trotz moderner Handelssysteme bleibt die Feinunze die weltweit akzeptierte Standardgröße für den Goldpreis und sorgt für Transparenz auf den internationalen Finanzmärkten.
Preis pro Gramm
Der Preis pro Gramm ist eine wichtige Größe für Anleger, die kleinere Mengen Gold kaufen oder verkaufen möchten. Er wird oft aus dem internationalen Goldpreis berechnet, der üblicherweise in US-Dollar pro Feinunze angegeben wird. Da eine Feinunze 31,1035 Gramm wiegt, kann der Gramm-Preis durch einfache Umrechnung ermittelt werden.
Viele Edelmetallhändler und Banken bieten Goldbarren und Münzen in Gramm-Stückelungen an, etwa 1g, 5g, 10g oder 50g. Besonders in Europa und Asien ist die Preisangabe in Euro pro Gramm weit verbreitet. Der tatsächliche Kaufpreis kann jedoch aufgrund von Prägekosten und Händleraufschlägen leicht über dem reinen Materialwert liegen. Trotz dieser Unterschiede bleibt der Preis pro Gramm eine wichtige Orientierung für den Goldhandel.
Preis pro Kilogramm
Der Preis pro Kilogramm wird vor allem für den Handel mit größeren Goldbarren verwendet. Ein Kilogramm entspricht 1.000 Gramm, sodass der Kilopreis einfach durch Multiplikation des Gramm-Preises berechnet werden kann.
In der institutionellen Finanzwelt wird der Kilopreis häufig für Großinvestoren und Zentralbanken genutzt, da diese meist in Kilobarren oder noch größeren Mengen investieren. Auch private Anleger, die größere Goldmengen kaufen, orientieren sich oft an dieser Einheit.
Da der Goldpreis international in US-Dollar pro Feinunze festgelegt wird, muss der Kilopreis oft in die jeweilige Landeswährung umgerechnet werden. In Deutschland und Europa erfolgt die Angabe meist in Euro pro Kilogramm, was eine direkte Vergleichbarkeit für Käufer und Verkäufer ermöglicht.
Goldpreis für Barren & Münzen
Der Preis für Goldbarren und Münzen orientiert sich am aktuellen Goldpreis pro Feinunze, jedoch spielen weitere Faktoren eine Rolle. Während der reine Goldpreis an den internationalen Börsen festgelegt wird, beeinflussen Prägekosten, Händleraufschläge und die Nachfrage den tatsächlichen Verkaufspreis. Besonders bei Münzen gibt es oft Sammlerwerte, die über den reinen Materialwert hinausgehen.
Goldbarren gibt es in verschiedenen Größen, von 1 Gramm bis 1 Kilogramm oder noch größer. Je größer der Barren, desto geringer sind die Herstellungskosten pro Gramm, sodass der Preis pro Gewichtseinheit bei größeren Barren meist günstiger ist. Die bekanntesten Hersteller von Barren sind Valcambi, Heraeus, Umicore und Pamp Suisse.
Bei Anlagemünzen wie dem Krugerrand, Maple Leaf oder Wiener Philharmoniker liegt der Preis leicht über dem reinen Goldwert, da Prägekosten und Sammlernachfrage eine Rolle spielen. Münzen haben jedoch den Vorteil, dass sie weltweit anerkannt sind und eine hohe Liquidität bieten.
Ein wichtiger Aspekt beim Kauf von Barren oder Münzen ist der Händleraufschlag. Je nach Nachfrage und Angebot kann dieser variieren. Besonders in Krisenzeiten steigt oft die Nachfrage nach physischem Gold, wodurch die Preise für Münzen und kleinere Barren überproportional steigen können.
In Deutschland und der EU ist der Kauf von Goldbarren und Anlagemünzen steuerfrei, sofern sie einen Feingehalt von mindestens 99,5 % (Barren) bzw. 90 % (Münzen) haben. Das macht physisches Gold zu einer attraktiven Anlageform.
Der Preis für Goldbarren und Münzen hängt also nicht nur vom reinen Goldwert ab, sondern auch von weiteren Kosten und Marktfaktoren. Anleger sollten deshalb Preise vergleichen und auf seriöse Händler achten.
Wer oder was treibt den Preis von Gold?
Der Goldpreis wird von einer Vielzahl wirtschaftlicher, politischer und marktspezifischer Faktoren beeinflusst. Eine der wichtigsten Triebkräfte ist die Nachfrage nach sicherem Vermögen. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten steigt die Nachfrage nach Gold, da es als krisensichere Anlage gilt. Geopolitische Spannungen, Inflation oder Finanzkrisen führen häufig zu einem Anstieg des Goldpreises, da Investoren Gold als Absicherung gegen Wertverluste von Währungen und anderen Anlageklassen nutzen.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Geldpolitik der Zentralbanken. Niedrige Zinsen und expansive Geldpolitik, wie sie in Krisenzeiten häufig eingesetzt werden, erhöhen die Attraktivität von Gold, da es keine Zinsen abwirft und in solchen Phasen im Vergleich zu verzinslichen Anlagen konkurrenzfähiger wird. Umgekehrt können steigende Zinsen und eine straffere Geldpolitik Gold weniger attraktiv machen und den Preis senken.
Auch die Entwicklung des US-Dollars spielt eine zentrale Rolle. Da Gold weltweit in US-Dollar gehandelt wird, beeinflusst die Stärke oder Schwäche der Währung direkt den Goldpreis. Ein schwacher Dollar macht Gold für Anleger außerhalb der USA günstiger und kann die Nachfrage steigern. Ein starker Dollar hingegen verteuert Gold für ausländische Investoren, was oft zu sinkenden Preisen führt.
Neben den Finanzmärkten hat auch das physische Angebot und die Nachfrage einen Einfluss. Die Goldproduktion aus Minen sowie das Recycling von Altgold bestimmen das verfügbare Angebot. Große Goldproduzenten wie China, Russland und Australien können durch Fördermengen die Marktpreise beeinflussen. Gleichzeitig beeinflusst die Nachfrage aus der Schmuckindustrie, insbesondere in Ländern wie Indien und China, die Preisentwicklung maßgeblich.
Zudem spielen spekulative Investitionen eine Rolle. ETFs (Exchange Traded Funds), Hedgefonds und große institutionelle Anleger kaufen und verkaufen Gold in großen Mengen, was kurzfristige Preisschwankungen verursachen kann. Auch politische Entscheidungen, beispielsweise Regulierungen im Goldhandel oder Änderungen bei der Besteuerung, können sich auf den Preis auswirken.
Letztlich ist der Goldpreis das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels aus wirtschaftlichen Entwicklungen, Währungsbewegungen, Zentralbankpolitik, Angebot und Nachfrage sowie geopolitischen Einflüssen.
Notenbanker als zentrale Goldkäufer
In den letzten zehn Jahren haben zahlreiche Zentralbanken weltweit ihre Goldreserven signifikant erhöht. Diese Entwicklung dient nicht nur der Diversifizierung der Währungsreserven, sondern auch der Verringerung der Abhängigkeit vom US-Dollar.
Ein Hauptmotiv für den Ankauf von Gold ist die Diversifizierung der Reserven. Gold weist eine geringe oder keine Korrelation zu anderen Anlageklassen auf, wodurch Zentralbanken ihre Portfolios stabilisieren können. Zudem streben viele Länder an, ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren. Durch den Erwerb von Gold können sie ihre Reserven breiter aufstellen und sind weniger anfällig gegenüber Schwankungen der US-Währung. Weniger aktiv als Käufer sind die Bank of England und die Bank of Japan gewesen.
Goldkäufe der Zentralbanken in den letzten zehn Jahren
Die Tabelle 2 zeigt die zehn Länder, die in den vergangenen zehn Jahren ihre Goldreserven am stärksten erhöht haben.
Tabelle: Rangliste der Godkäufe von Notenbanken 2013 – 2023. Quelle: gold.org
Rang | Land | Gekaufte Goldmenge (Tonnen) |
1 | Russland | 1.920 |
2 | China | 1.540 |
3 | Türkei | 470 |
4 | Indien | 430 |
5 | Kasachstan | 380 |
6 | Usbekistan | 210 |
7 | Saudi-Arabien | 180 |
8 | Mexiko | 120 |
9 | Polen | 110 |
10 | Philippinen | 90 |
Mit dem Kauf von 1.920 Tonnen Gold in den letzten zehn Jahren führt Russland die Liste an. Dieses Vorgehen unterstreicht das Bestreben, die wirtschaftliche Unabhängigkeit zu stärken und sich gegen geopolitische Risiken abzusichern.
Die chinesische Zentralbank erhöhte ihre Goldreserven um 1.540 Tonnen. Diese Strategie dient der Diversifizierung der Reserven und der Reduzierung der Dollar-Abhängigkeit.
Mit 470 Tonnen zusätzlichem Gold verfolgt die Türkei ähnliche Ziele wie Russland und China, nämlich die Stärkung der nationalen Wirtschaft und die Absicherung gegen Währungsrisiken.
Diese Entwicklungen zeigen, dass Gold für viele Zentralbanken ein zentrales Instrument zur Sicherung der finanziellen Stabilität und Unabhängigkeit darstellt.