Der Survey of Monetary Analysts (SMA) ist eine regelmäßige Umfrage der Europäischen Zentralbank Bedeutung und Einfluss auf die Geldpolitik durch Fachumfragaen: Der Survey of Monetary Analysts (SMA) ist eine regelmäßige Umfrage der Europäischen Zentralbank, die das Expertenwissen und die Markterwartungen führender Analysten bündelt. Diese Erhebung ermöglicht es der EZB, wertvolle Einblicke in die Erwartungen des Finanzsektors hinsichtlich geldpolitischer Entwicklungen und makroökonomischer Indikatoren zu gewinnen. Die Ergebnisse fließen in die geldpolitische Entscheidungsfindung ein und tragen zur Transparenz sowie zur Kommunikation geldpolitischer Maßnahmen bei.

Der Survey of Monetary Analysts ist ein wichtiges Instrument der EZB zur Erfassung von Markterwartungen und zur Unterstützung ihrer geldpolitischen Strategie. Durch die regelmäßige Umfrage erhält die Notenbank wertvolle Einblicke in die Einschätzungen der Finanzmarktakteure, was ihre Entscheidungsfindung präziser und transparenter gestaltet. Gleichzeitig profitieren auch Investoren und Finanzmärkte von den veröffentlichten Daten, da sie eine fundierte Basis für eigene Prognose zum EZB Zinsenscheid 2025 bieten. Insgesamt trägt der SMA somit wesentlich zur Stabilität und Vorhersehbarkeit der Geldpolitik in der Eurozone bei.

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Wer wird durch den Survey of Monetary Analysts befragt?

Die Notenbank lädt ausgewählte Finanzinstitute zur Teilnahme am Survey of Monetary Analysts ein. Die Auswahlkriterien umfassen die Marktrelevanz des Instituts, geografische Diversität, Engagement für regelmäßige Teilnahme und aktive Tätigkeit im relevanten Fachgebiet. Diese sorgfältige Auswahl gewährleistet, dass die Umfrage ein breites und repräsentatives Spektrum an Markterwartungen widerspiegelt.

Tab. 1: Teilnehmer der Survey of Monetary Analysts Umfrage in 2025. Quelle: ecb.europa.eu

ABN Amro GIC
Alecta Investment Management Goldman Sachs
Alpha Bank Goldman Sachs AM
Amundi HSBC
Anima Holding ING
APG AM Intesa Sanpaolo
AVIVA JP Morgan
AXA KBC Bank
Banco BPM LBBW
Bank of Ireland LMR Partners
Barclays Mapfre
Bayerische Landesbank Mediobanca
BBVA Millennium Management
Belfius Bank Morgan Stanley
Blackrock Munich-MEAG
BNP Paribas Muzinich
BNP Paribas AM National Bank of Greece
BofA Nordea
BPCE/Natixis Norges Bank Investment Management
Brevan Howard OP Osuuskunta
Caixa Geral de Depositos Ostrum
Caixabank PGIM
Capula Investments Rabobank
Cecabank Raiffeisen International
Citadel Robeco
Citigroup Rokos Capital Management
Commerzbank Santander
Credit Agricole CIB SEB
Danske Bank Société Générale
Deutsche Bank State Street
DWS Investments Swedbank
DZ Bank T. Rowe Price
Eisler Capital Tudor
Erste Bank UBS
Eurizon Capital Unicredit
Generali Investments Union Investment
Zurich

Welche Daten werden erhoben?

Der SMA der EZB erhebt regelmäßig Markterwartungen zu verschiedenen wirtschaftlichen und geldpolitischen Indikatoren. Die Umfrage ist in mehrere Kernbereiche unterteilt:

Erwartungen zu geldpolitischen Maßnahmen

  • Prognosen zur Entwicklung der Leitzinsen der EZB
  • Einschätzungen zu anderen geldpolitischen Instrumenten (z. B. Anleihekaufprogramme, Liquiditätsbereitstellung)
  • Erwartete Zeitpunkte möglicher Änderungen der Geldpolitik

Makroökonomische Projektionen

  • Inflationsprognosen (kurz-, mittel- und langfristig)
  • Prognosen zum realen BIP-Wachstum des Euroraums
  • Einschätzungen zur Entwicklung der Arbeitslosenquote

Risikobewertungen und Unsicherheiten

  • Wahrgenommene Unsicherheiten bei wirtschaftlichen Prognosen
  • Hauptrisiken für die geldpolitische Entwicklung
  • Bewertung externer Faktoren wie geopolitische Risiken oder Energiepreisschwankungen

Erwartungen zur Finanzmarktentwicklung

  • Prognosen zu Anleiherenditen und Marktzinsen
  • Einschätzungen zur Wechselkursentwicklung des Euro zum Dollar
  • Erwartungen zur Entwicklung von Aktien- und Kreditmärkten

Kommunikation und Wirkung der EZB-Politik

  • Wahrnehmung und Verständnis der EZB-Kommunikation
  • Auswirkungen geldpolitischer Entscheidungen auf Marktbewegungen
  • Erwartungen zur Effektivität geldpolitischer Maßnahmen

Die Ergebnisse werden dann im Folgemonat der Erhebung veröffentlicht und tragen zur Transparenz der EZB-Strategie bei.

Ziele und Methodik des Survey of Monetary Analysts

Der SMA dient mehreren zentralen Zwecken. Einerseits liefert er der EZB Informationen über die Markterwartungen bezüglich der künftigen Entwicklung der Leitzinsen, der Inflation, des Wirtschaftswachstums und anderer wichtiger Parameter. Andererseits ermöglicht er eine bessere Einschätzung, wie die Marktteilnehmer geldpolitische Entscheidungen interpretieren und welche Auswirkungen sie erwarten.
Die Umfrage wird regelmäßig durchgeführt und richtet sich an ein ausgewähltes Panel von Finanzmarktanalysten, darunter Ökonomen führender Banken, Investmentgesellschaften und Forschungsinstitute. Diese Teilnehmer geben Einschätzungen zu verschiedenen makroökonomischen und geldpolitischen Variablen ab, die in aggregierter Form veröffentlicht werden. die Redaktion verwendet die SMA-Ergebnisse für die Erstellung der EZB Leitzinsen Prognosen.

Wie oft wird die Umfrage durchgeführt

Die EZB führt den Survey of Monetary Analysts achtmal jährlich durch, entsprechend dem Zyklus der geldpolitischen Sitzungen des EZB-Rats. Die Umfrage wird von EZB-Mitarbeitern erstellt; Mitglieder der Entscheidungsorgane der EZB sind nicht an der Formulierung beteiligt. Der Fragebogen wird zeitgleich mit seiner Verteilung an die Teilnehmer auf der Website der EZB veröffentlicht. Die aggregierten Ergebnisse jeder Runde werden am Montag der Woche nach der Sitzung des EZB-Rats veröffentlicht.

Bedeutung für die Geldpolitik der EZB

Die EZB nutzt die Ergebnisse des SMA als zusätzliches Instrument, um ihre geldpolitischen Entscheidungen auf eine fundierte Basis zu stellen. Durch die Analyse der Umfrageergebnisse kann sie abschätzen, inwieweit ihre geldpolitische Strategie den Markterwartungen entspricht und ob Anpassungen erforderlich sind. Die Ergebnisse bieten insbesondere wertvolle Hinweise darauf, wie effektiv frühere Maßnahmen aufgenommen wurden und welche potenziellen Reaktionen zukünftige Entscheidungen auslösen könnten.
Ein zentrales Element des SMA ist die Bewertung der langfristigen Inflationserwartungen. Da die Preisstabilität das Hauptziel der EZB ist, sind diese Erwartungen ein entscheidender Indikator für die Glaubwürdigkeit der geldpolitischen Strategie. Sollten die Inflationserwartungen stark von den Zielvorgaben abweichen, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind, um die angestrebte Preisstabilität sicherzustellen.

Einfluss auf die Finanzmärkte und Investoren

Die veröffentlichten Ergebnisse des Survey of Monetary Analysts haben auch Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Investoren und Marktakteure nutzen die Umfrageergebnisse als Orientierungshilfe für ihre eigenen Prognosen und Anlagestrategien. Eine Änderung der Markterwartungen, die sich in der Umfrage widerspiegelt, kann beispielsweise zu Anpassungen der Anleihezinsen, Wechselkurse oder Aktienkurse führen.
Da die EZB eine hohe Transparenz in ihrer geldpolitischen Kommunikation anstrebt, tragen die SMA-Ergebnisse auch zur besseren Verständlichkeit ihrer Entscheidungen bei. Marktteilnehmer können auf diese Weise mögliche geldpolitische Kursänderungen frühzeitig antizipieren und darauf reagieren. Dies fördert insgesamt die Effizienz der Transmission geldpolitischer Maßnahmen in die Realwirtschaft.

Literatur

Angeloni, I., 2003: Monetary Policy Transmission in the Euro Area. Cambridge University Press.

Brand C., Hutchinson J., 2022: „The ECB survey of Monetary Analysts: an introduction,“ Economic Bulletin Articles, European Central Bank, Vol. 8. Abstract.

Bernanke, B. S., 2004: The Role of Monetary Policy. American Economic Review.

European Central Bank, 2023: Survey of Monetary Analysts – Methodology and Findings. Frankfurt am Main.

Woodford, M., 2003: Interest and Prices: Foundations of a Theory of Monetary Policy. Princeton University Press.

Gali, J., 2015: Monetary Policy, Inflation, and the Business Cycle. Princeton University Press.