Globale Finanzmärkte reagieren sensibel auf geldpolitische Veränderungen und makroökonomische Signale. Viele internationale Investoren beobachten Entwicklungen in Schwellenländern besonders aufmerksam, weil wirtschaftliche Schwankungen dort oft größere Auswirkungen zeigen. Im Mittelpunkt des Interesses steht in der Türkei die TCMB, deren Zinsentscheid über den Leitzins regelmäßig beachtliche Marktbewegungen hervorrufen.
Das wirtschaftliche Umfeld ist von einer hohen Inflationsdynamik und starken Wechselkursbewegungen geprägt. Diese Herausforderungen verlangen eine flexible und entschlossene Geldpolitik, weshalb die Zinspolitik der TCMB für Finanzmärkte und Unternehmen eine zentrale Rolle einnimmt. Während steigende Preise das Vertrauen in die Landeswährung schwächen können, sucht die Zentralbank durch gezielte Maßnahmen auf ihren Sitzungen 2025 die Preisstabilität zu sichern. Die Geldpolitik passt sich laufend veränderten Rahmenbedingungen an, wobei sowohl interne Faktoren als auch globale Trends die Entscheidungsfindung beeinflussen.
Die TCMB Zinsentscheide wirken sich direkt auf Kreditvergabe, Sparzinsen und Investitionsbereitschaft aus. Gleichzeitig beeinflussen sie den Kurs der türkischen Lira und die Attraktivität des Standorts für internationale Kapitalströme. Marktteilnehmer berücksichtigen bei ihrer Planung stets die Signale der Zentralbank, da diese für die wirtschaftliche Entwicklung in der Türkei eine strategisch entscheidende Funktion übernimmt. Damit unterstreicht die TCMB die Bedeutung einer konsequenten und vorausschauenden Geldpolitik im Spannungsfeld zwischen Wachstum und Stabilität.
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Inhalt
- 1 Der nächste Zinsentscheid der TCMB ist am 24. Juli 2025
- 2 Der Leitzins in der Türkei ist im Juli 2025 aktuell 46%
- 3 Prognose zum Türkei Leitzins 2025 und 2026
- 4 Aktuelle Zinsentwicklung der TCBM
- 5 Einflussfaktoren für die Zinsentscheidung
- 6 Bedeutung für Wirtschaft, Märkte und Verbraucher
- 7 Prognose: Zinsentwicklung der TCBM
- 8 Weitere Seiten zu Notenbanken Terminen
- 9 FAQ
- 9.1 Was ist der Leitzins der TCMB und warum ist er so wichtig für die Türkei?
- 9.2 Wann ist der nächste TCMB Zinsentscheid?
- 9.3 Wie hoch ist der Leitzins in der Türkei aktuell (2025)?
- 9.4 Warum ist der Leitzins in der Türkei viel höher als in Europa?
- 9.5 Wie sehen die Prognosen für den Leitzins in der Türkei 2025 und 2026 aus?
Der nächste Zinsentscheid der TCMB ist am 24. Juli 2025
Im zweiten Halbjahr 2025 stehen bei der TCMB mehrere geldpolitische Sitzungen an, die von Marktteilnehmern mit großer Aufmerksamkeit verfolgt werden.
Die nächste Sitzung mit Zinsentscheid ist am 24. Juli 2025. Am 11. September 2025 und am 23. Oktober 2025 werden weitere Zinsentscheidungen erwartet, jeweils gefolgt von der Veröffentlichung der Sitzungszusammenfassungen am 18. September beziehungsweise am 31. Oktober. Besonders relevant erscheint die Sitzung im Oktober, da zusätzlich ein Inflationsbericht am 7. November 2025 und der Finanzstabilitätsbericht am 28. November 2025 veröffentlicht werden. Die letzte Zinssitzung des Jahres findet am 11. Dezember 2025 statt, mit der Sitzungszusammenfassung am 18. Dezember.
2026
Für das Jahr 2026 hat die TCMB bisher Termine im Januar und März festgelegt. Am 22. Januar 2026 und am 12. März 2026 stehen jeweils geldpolitische Entscheidungen an. Die Zusammenfassungen werden am 29. Januar sowie am 18. März 2026 publiziert. Ein weiterer Inflationsbericht ist für den 12. Februar 2026 vorgesehen. Die Märkte erwarten von diesen Sitzungen wichtige geldpolitische Signale, insbesondere vor dem Hintergrund der weiterhin hohen Inflation und der Wechselkursentwicklung.
Der Leitzins in der Türkei ist im Juli 2025 aktuell 46%
Der Leitzins in der Türkei liegt deutlich höher als in Europa und den meisten anderen Volkswirtschaften. Hauptgrund dafür ist die sehr hohe Inflation, die seit Jahren das wirtschaftliche Umfeld in der Türkei prägt. Während die Europäische Zentralbank oder die US-Notenbank ihren Leitzins in einem niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich halten können, sah sich die TCMB gezwungen, auf Inflationsraten von teils über 70 % zu reagieren.
Hohe Inflationsraten führen zu einem massiven Kaufkraftverlust der Lira und schwächen das Vertrauen von Anlegern und Bevölkerung in die Landeswährung. Um diese Abwertung zu stoppen und die Teuerung einzudämmen, hebt die türkische Notenbank die Zinsen immer wieder drastisch an. Ein hoher Leitzins soll ausländisches Kapital ins Land locken und so den Wert der Lira stützen.
Anders als in den meisten Industrieländern kommt in der Türkei noch hinzu, dass politische Unsicherheiten, eine hohe Staatsverschuldung, ein großer Anteil von Fremdwährungskrediten und wiederholte Währungskrisen das wirtschaftliche Umfeld stark belasten. Diese Faktoren erhöhen den Druck auf die Notenbank, deutlich restriktiver vorzugehen als etwa die EZB.
2025
Im Jahr 2025 zeigte die Entwicklung des Leitzinses in der Türkei erneut deutliche Schwankungen (Abbildung 1). Bei der ersten geldpolitischen Sitzung am 23. Januar 2025 lag der Leitzins bei 45,0 %. Bereits im März erfolgte eine Senkung auf 42,5 %, was als Zeichen für eine temporäre Lockerung der geldpolitischen Ausrichtung gewertet werden kann. Die Gründe dafür könnten unter anderem in einer vorübergehenden Entspannung bei der Inflationsdynamik oder in der Stabilisierung des Wechselkurses gelegen haben.
Allerdings wich die TCMB im April 2025 wieder von diesem Kurs ab und erhöhte den Leitzins auf 46,0 %. Diese erneute Anhebung deutet auf einen Anstieg des Preisdrucks oder neue Risiken für die Preisstabilität hin, sodass die Zentralbank gezwungen war, restriktiver zu agieren. Die Zinsentwicklung spiegelt damit die anhaltende Unsicherheit und die starken wirtschaftlichen Schwankungen in der Türkei wider. Insgesamt zeigt das erste Quartal 2025, wie flexibel die TCMB auf aktuelle makroökonomische Entwicklungen reagieren muss, um Inflation und Wechselkursrisiken einzudämmen.
Abbildung 1: Leitzinsänderung der TCMB in 2025. Quelle: tcmb.gov.tr
Langfristige Entwicklung
Über die Jahrzehnte zeigt sich, dass die Entwicklung des Leitzinses in der Türkei ein Spiegelbild politischer Instabilität, struktureller Schwächen und teils extremer Inflationsphasen ist (Abbildung 2). Besonders Krisenzeiten und Vertrauensverluste am Kapitalmarkt führten wiederholt zu plötzlichen, teils drastischen Zinsanpassungen. Seit den 2010er Jahren stehen Zinsentscheidungen der TCMB stärker denn je im Zentrum internationaler Aufmerksamkeit.
1960er und 1970er Jahre
Zu Beginn der Aufzeichnungen lag der Leitzins der Türkei ab 1964 über einen langen Zeitraum stabil bei 7,50 %. In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren blieb das Zinsniveau nahezu unverändert, was auf eine Phase relativer geldpolitischer Stabilität und kontrollierter Inflation hindeutet. Erst im September 1970 erfolgte eine erste, wenn auch moderate Erhöhung auf 9,00 %. In den darauffolgenden Jahren schwankte der Zinssatz nur geringfügig, meist zwischen 8 und 10 %. Erst Ende der 1970er Jahre wurden die Auswirkungen globaler Energiekrisen und steigender Inflation spürbar, was zu langsam ansteigenden Leitzinsen führte.
Frühe 1980er Jahre
Der deutliche geldpolitische Wendepunkt zeigte sich ab 1980, als der Leitzins im Juli sprunghaft auf 26,00 % anstieg. Nur ein Jahr später, im Februar 1981, erfolgte ein weiterer Sprung auf 30,25 % und in den Monaten danach auf bis zu 31,50 %. Dieser drastische Anstieg spiegelte die hohe Inflation und politische Unsicherheiten wider, die die türkische Wirtschaft zu dieser Zeit belasteten. Bis Mitte der 1980er Jahre blieb das Zinsniveau außergewöhnlich hoch, wobei 1984 mit 52,00 % ein neuer Rekordwert erreicht wurde.
Abbildung 2: Entwicklung des Leitzins der Türkei. Monatsdaten 1964 -2025. Quelle: fred.stlouisfed.org
Ende der 1980er und 1990er Jahre
Auch im weiteren Verlauf der 1980er Jahre hielt die Phase sehr hoher Zinsen an. Erst gegen Ende des Jahrzehnts, ab 1990, sank der Zinssatz wieder etwas und pendelte sich bis Mitte der 1990er Jahre zumeist zwischen 40 und 55 % ein. Die 1990er Jahre waren insgesamt durch eine hohe Volatilität geprägt. 1994 kam es infolge einer schweren Finanz- und Währungskrise zu einem drastischen Zinsanstieg auf fast 80 %. Anschließend folgten Jahre mit anhaltend hohen und schwankenden Leitzinsen zwischen 50 und 67 %. Die geldpolitische Unsicherheit resultierte aus mehrfachen Regierungskrisen, Hyperinflation und instabilen Kapitalströmen.
2000er Jahre bis Finanzkrise
Erst in den frühen 2000er Jahren kam es zu einer allmählichen Senkung des Leitzinses. Nach weiteren Hochphasen um die 60 % wurde der Zinssatz ab 2002 spürbar reduziert. Bereits 2004 lag er bei etwa 38 % und wurde im weiteren Verlauf kontinuierlich auf 25 % bis 15 % gesenkt. Die Phase zwischen 2004 und 2012 war von einer schrittweisen Stabilisierung und Rückführung der Inflation begleitet, wodurch Zinssenkungen ermöglicht wurden.
2010er und 2020er Jahre
Nach einer längeren Phase mit einstelligen Zinssätzen von 2012 bis 2018 folgte 2018 erneut eine abrupte geldpolitische Wende. Aufgrund eines massiven Wertverfalls der Lira und extremer Inflation hob die Notenbank den Leitzins 2018 auf 18,50 % und 2019 weiter an. Die Jahre ab 2021 sind erneut von extremen Schwankungen geprägt. Nach kurzfristigen Zinssenkungen kam es 2023 und 2024 zu einem der stärksten Zinsanstiege der türkischen Geschichte. Im Frühjahr 2024 erreichte der Leitzins Spitzenwerte von über 50 %.
Prognose zum Türkei Leitzins 2025 und 2026
Die aktuellen Prognosen für den Leitzins in der Türkei im Zeitraum 2025 bis 2026 spiegeln die anhaltend angespannte makroökonomische Lage und die hohe Unsicherheit hinsichtlich der Inflationsentwicklung wider. Nach einer Phase extremer geldpolitischer Straffung hat die türkische Zentralbank im Jahr 2025 zunächst einen sehr hohen Leitzins von 46 % beibehalten. Analysten und Marktbeobachter erwarten nun ab Juli 2025 den Beginn eines vorsichtigen Senkungszyklus. Eine aktuelle Umfrage von Reuters unter 17 Ökonomen deutet darauf hin, dass bei der geldpolitischen Sitzung im Juli eine erste Zinssenkung um 250 Basispunkte auf 43,50 % erfolgen könnte. Damit würde die Zentralbank auf die inzwischen etwas nachlassende Inflationsdynamik reagieren, ohne jedoch den restriktiven Kurs abrupt zu verlassen.
Die Prognosen für das weitere Jahr 2025 gehen davon aus, dass der Leitzins im Verlauf der kommenden Monate schrittweise weiter reduziert werden könnte. Der Median der Vorhersagen bewegt sich zum Jahresende 2025 in einer Spanne von 35 bis 36 %. Diese vorsichtige Lockerung ist jedoch eng an die tatsächliche Entwicklung der Teuerungsrate und die Stabilität der Lira gekoppelt. Größere Zinsschritte oder eine rasche geldpolitische Wende werden von Experten als unwahrscheinlich angesehen, solange externe Risiken wie Kapitalabflüsse, geopolitische Unsicherheiten oder volatile Rohstoffpreise anhalten.
Datum/Zeitraum | Prognostizierter Leitzins (%) | Quelle |
Juli 2025 | 43,50 | Reuters Umfrage, Juli 2025 |
Ende 2025 | 35,0 – 36,0 | Reuters Umfrage, Juli 2025 / April 2025 |
3. Quartal 2026 | ca. 25,0 | Reuters Umfrage, April 2025 |
Für das Jahr 2026 setzen die meisten Prognosen eine Fortsetzung des Abwärtstrends beim Leitzins voraus. Laut einer Reuters-Umfrage könnten im dritten Quartal 2026 Zinssätze von etwa 25 % erreicht werden, sofern sich die Inflation weiter beruhigt und die geldpolitischen Rahmenbedingungen es zulassen. Insgesamt bleibt die Entwicklung des Leitzinses in der Türkei eng mit der Glaubwürdigkeit der Geldpolitik und dem Vertrauen der Märkte verbunden.
Prognose der ING-DiBa
Die aktuelle Prognose der ING-DiBa vom 9. Juli 2025 für den Leitzins der Türkei zeichnet ein klares Bild einer graduellen geldpolitischen Lockerung in den kommenden Quartalen (Abbildung 3). Für das dritte Quartal 2025 wird noch ein sehr hohes Zinsniveau von 40 % erwartet, was die anhaltende Notwendigkeit einer restriktiven Geldpolitik angesichts der weiterhin hohen Inflation unterstreicht. Im weiteren Verlauf des Jahres soll der Leitzins laut ING-DiBa-Prognose deutlich auf 35 % zum Jahresende 2025 sinken. Dieser Rückgang reflektiert die Erwartung, dass sich der Inflationsdruck langsam abschwächt und die Notenbank so erste Spielräume für vorsichtige Zinssenkungen erhält.
Abbildung 3: Prognose der ING-DiBa zum Türkei Leitzins 2025 und 2026. Quelle: https://think.ing.com
Im Jahr 2026 setzt sich der Trend laut Einschätzung der ING-DiBa fort. Zu Beginn des Jahres wird ein Leitzins von 30 % prognostiziert, der bis zum Ende des zweiten Quartals weiter auf 26 % und im dritten Quartal auf 23 % sinken soll. Für das Schlussquartal 2026 wird schließlich ein Wert von 20,5 % erwartet. Diese Entwicklung impliziert eine insgesamt abnehmende Inflationsdynamik und einen allmählichen Übergang zu einer weniger restriktiven geldpolitischen Strategie.
Die Prognose verdeutlicht, dass die ING-DiBa trotz absehbarer Zinssenkungen von einem weiterhin überdurchschnittlichen Zinsniveau in der Türkei ausgeht. Die geldpolitische Normalisierung wird somit als schrittweiser, vorsichtiger Prozess bewertet, der eng an die tatsächliche Inflationsentwicklung und das Vertrauen der Märkte gekoppelt bleibt.
Vergleich der Vorhersagen
Die Prognosen der ING-DiBa vom 9. Juli 2025 und die Erwartungen der von Reuters befragten Analysten stimmen im Grundtrend überein, unterscheiden sich aber in Tempo und Höhe der Zinssenkungen leicht.
Gemeinsamkeiten: Beide Prognosen gehen davon aus, dass die türkische Zentralbank (TCMB) im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2025 mit moderaten Zinssenkungen beginnt. Der Rückgang des Leitzinses wird an die erwartete allmähliche Abschwächung der Inflation und ein stabileres makroökonomisches Umfeld geknüpft. Sowohl ING-DiBa als auch Reuters-Umfrage sehen für das Jahresende 2025 einen Leitzins im Bereich von rund 35 %. Auch für das Jahr 2026 rechnen beide Szenarien mit einem weiteren, schrittweisen Rückgang des Leitzinses.
Unterschiede: Im Detail ist die ING-DiBa-Prognose für den kurzfristigen Verlauf bis Ende 2025 etwas vorsichtiger, da sie für das dritte Quartal 2025 noch 40 % annimmt, während der Median der Reuters-Poll-Prognosen in diesem Zeitraum bereits etwas niedrigere Werte (um 36–38 %) erwarten lässt. Für das Jahr 2026 ist der Trend fast identisch: Beide gehen von einer sukzessiven Senkung aus, wobei ING-DiBa mit einem Zinsniveau von 20,5 % im vierten Quartal 2026 im Mittelfeld der genannten Expertenerwartungen liegt. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Prognosen sind jedoch nicht gravierend und spiegeln eher unterschiedliche Einschätzungen zu Geschwindigkeit und Timing wide
Aktuelle Zinsentwicklung der TCBM
Starke Inflationsraten und wechselhafte Märkte prägen das wirtschaftliche Klima in der Türkei seit Jahren. Viele Unsicherheiten entstehen durch politische Ereignisse, volatile Energiepreise und internationale Entwicklungen. Im Zentrum der Marktbeobachtung steht die TCMB, deren Zinsentscheidungen immer wieder signifikante Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft haben.
Im ersten Halbjahr 2025 hält die Zentralbank an ihrem straffen Kurs fest. Nach zahlreichen Zinserhöhungen in den Vorjahren bleibt der Leitzins im Juni auf dem Höchststand von 46 Prozent. Diese Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund einer Inflationsrate von mehr als 70 Prozent im Mai. Während externe Schocks und anhaltende Kapitalabflüsse die Lira schwächen, verfolgt die TCMB das Ziel, das Vertrauen in die Landeswährung zu stabilisieren. Die Führung der Bank hat betont, dass Zinssenkungen erst dann in Frage kommen, wenn ein nachhaltiger Rückgang der Teuerung erkennbar ist. Diese Haltung soll verhindern, dass die Inflation erneut außer Kontrolle gerät und negative Erwartungen an den Märkten entstehen.
Viele Analysten unterstützen den Kurs der TCMB, weil eine schnelle Lockerung riskant wäre. Zahlreiche Ökonomen rechnen dennoch mit einer ersten Zinssenkung im weiteren Jahresverlauf. Umfragen, beispielsweise von Reuters, zeigen, dass Experten im Juli 2025 eine moderate Absenkung auf 43,5 Prozent für möglich halten. Voraussetzung bleibt jedoch eine spürbare Entspannung bei der Preisentwicklung. Große Investmentbanken wie Morgan Stanley oder Goldman Sachs schließen weitere Zinsschritte nach unten nicht aus, wenn sich die Inflationsdynamik abschwächt.
Ziel der TCMB ist ist die Sicherung von Preisstabilität
Die TCMB verweist regelmäßig auf ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Jede geldpolitische Entscheidung basiert auf aktuellen Wirtschafts- und Marktdaten. Das erklärte Ziel ist die Sicherung von Preisstabilität und das Vertrauen in die türkische Lira. Die Bank beobachtet zugleich die Effekte der hohen Zinsen auf Wirtschaftswachstum, Investitionen und die Kreditvergabe. Trotz des restriktiven Kurses bleibt die Nachfrage nach Krediten in einigen Branchen hoch, während Konsum und Bauwirtschaft unter den aktuellen Bedingungen leiden.
Viele Unternehmen passen ihre Planungen laufend an die Vorgaben der TCMB an, weil Unsicherheit und hohe Zinsen Investitionen erschweren. Die Zinspolitik beeinflusst das Verhalten der Verbraucher, da Kredite teuer bleiben und Sparzinsen steigen. Das Marktumfeld bleibt angespannt, weil externe Schocks jederzeit Anpassungen der Strategie erforderlich machen können. Für Investoren und die Bevölkerung bleibt die Geldpolitik der TCMB daher das zentrale Thema im Jahr 2025. Nur eine glaubwürdige Zinspolitik kann Stabilität schaffen und das Vertrauen der Märkte zurückgewinnen. Die Entwicklung des Leitzinses entscheidet über Wachstum, Wechselkurs und wirtschaftliche Perspektiven der Türkei. Viele Hoffnungen auf eine nachhaltige Verbesserung richten sich auf die Handlungsfähigkeit und Glaubwürdigkeit der Notenbank. Während die Herausforderungen groß bleiben, gilt die TCMB weiter als Schlüsselfaktor für die ökonomische Stabilität des Landes.
Einflussfaktoren für die Zinsentscheidung
Diverse verschiedene Einflussfaktoren bestimmen die geldpolitischen Entscheidungen der TCMB. Zentrale Bedeutung kommt dabei der Entwicklung der Inflation zu, da Preisstabilität als Hauptziel der türkischen Notenbank gilt. Die Inflationsrate beeinflusst das Vertrauen der Bevölkerung in die Landeswährung und bestimmt maßgeblich die Erwartungen der Märkte. Wenn die Verbraucherpreise stark ansteigen, erhöht sich der Druck auf die TCMB, den Leitzins anzuheben, um die Teuerung einzudämmen und die Lira zu stabilisieren. Zugleich beobachtet die Notenbank die Entwicklung des Wechselkurses, da Währungsschwankungen direkte Auswirkungen auf die Importpreise und somit die inländische Preisentwicklung haben.
Auch das Wirtschaftswachstum wird laufend analysiert, weil zu starke Zinsanhebungen die Kreditvergabe verteuern und Investitionen bremsen können. Besonders in Phasen niedrigen Wachstums achtet die TCMB auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Inflationsbekämpfung und Unterstützung der Konjunktur. Globale Faktoren wie internationale Rohstoffpreise, Veränderungen der US-Geldpolitik und Kapitalbewegungen spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle, da sie die finanziellen Rahmenbedingungen in der Türkei unmittelbar beeinflussen.
Darüber hinaus fließen politische Vorgaben und gesellschaftliche Erwartungen in die Entscheidungsfindung der Notenbank ein. Auch Unsicherheiten an den globalen Märkten, geopolitische Konflikte oder unerwartete Krisen können die geldpolitischen Spielräume deutlich einengen. Die TCMB ist deshalb gezwungen, ihre Maßnahmen immer wieder zu überprüfen und an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen.
Die Zinsentscheidung stellt einen Balanceakt dar, da sie verschiedene Zielkonflikte berücksichtigen muss. Mit der Festlegung des Leitzinses sendet die TCMB wichtige Signale an Märkte, Unternehmen und Verbraucher, die maßgeblich für Investitionsentscheidungen, Konsumverhalten und die Stabilität der türkischen Lira sind.
Bedeutung für Wirtschaft, Märkte und Verbraucher
Die Zinspolitik der TCMB nimmt für Wirtschaft, Finanzmärkte und Verbraucher eine zentrale Rolle ein. Anpassungen des Leitzinses wirken sich direkt auf die Refinanzierungskosten der Banken aus, wodurch sich die Bedingungen für Kredite und Investitionen im gesamten Land verändern. Steigende Zinsen führen zu höheren Kreditkosten für Unternehmen und private Haushalte, sodass geplante Investitionen oftmals verschoben oder in kleinerem Umfang realisiert werden. Besonders im Immobiliensektor und bei langfristigen Unternehmensprojekten spielt das Zinsniveau eine entscheidende Rolle für die Finanzierung.
Auch das Konsumverhalten wird maßgeblich durch die Entscheidungen der Notenbank beeinflusst, da teurere Kredite die Nachfrage nach langlebigen Gütern wie Autos oder Wohnungen dämpfen können. Gleichzeitig führen hohe Zinsen dazu, dass Sparprodukte attraktiver werden, weil die Erträge steigen. Viele Haushalte richten ihre Spar- und Anlageentscheidungen deshalb an den aktuellen Zinsen aus, um von besseren Renditen zu profitieren.
Für die Finanzmärkte stellen die Zinsentscheide der TCMB wichtige Orientierungspunkte dar. Jede unerwartete Anpassung des Leitzinses löst unmittelbar Bewegungen an den Aktien- und Devisenmärkten aus. Die Wechselkursentwicklung der Lira wird durch die Zinspolitik maßgeblich beeinflusst, was wiederum Auswirkungen auf Importpreise und Inflationsraten hat. Internationale Investoren beobachten die geldpolitischen Signale der TCMB deshalb sehr genau, da sie maßgeblich über Kapitalflüsse in die Türkei entscheiden.
Insgesamt trägt eine konsequente und glaubwürdige Zinspolitik der Notenbank dazu bei, Preisstabilität und Vertrauen in die türkische Wirtschaft zu sichern. Nur ein ausgewogenes geldpolitisches Handeln ermöglicht eine nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft, Märkten und Wohlstand.
Prognose: Zinsentwicklung der TCBM
Die zukünftige Zinsentwicklung der TCMB bleibt im Jahr 2025 von erheblicher Unsicherheit geprägt. Viele Experten rechnen damit, dass die Notenbank vorerst an ihrer restriktiven Linie festhält, solange die Inflationsrate weiterhin auf einem sehr hohen Niveau liegt. Zwar haben sich die Preisanstiege zuletzt leicht abgeschwächt, doch ein nachhaltiger Rückgang der Teuerung zeichnet sich bisher nicht ab. Solange die Verbraucherpreise nicht deutlich sinken und das Vertrauen in die türkische Lira weiter unter Druck steht, wird die TCMB vermutlich keine rasche Lockerung ihrer Geldpolitik vornehmen.
Prognosen von Analysten und großen Banken deuten darauf hin, dass im weiteren Jahresverlauf 2025 eine erste moderate Zinssenkung möglich wird, sofern sich die Inflationsdynamik abschwächt und die Lira gegenüber den wichtigsten Währungen stabilisiert. In verschiedenen Umfragen, beispielsweise von Reuters, erwarten viele Ökonomen ab dem dritten Quartal eine Senkung um 250 Basispunkte, gefolgt von weiteren kleineren Schritten bis Jahresende. Die TCMB selbst betont in ihren Veröffentlichungen, dass jede geldpolitische Anpassung von aktuellen Wirtschaftsdaten und globalen Risiken abhängig gemacht wird.
Für das Jahr 2026 sehen die meisten Experten ebenfalls eine vorsichtige Zinspolitik. Spielräume für weitere Senkungen könnten sich erst dann eröffnen, wenn eine deutliche Entspannung bei der Inflation eintritt und sich das wirtschaftliche Umfeld stabilisiert. Insgesamt bleibt die Zinsentwicklung der TCMB eng mit dem Ziel verbunden, Preisstabilität zu sichern und das Vertrauen in die türkische Wirtschaft langfristig zu stärken.
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FAQ
Was ist der Leitzins der TCMB und warum ist er so wichtig für die Türkei?
Der Leitzins der TCMB (Zentralbank der Republik Türkei) ist der zentrale geldpolitische Steuerungsmechanismus. Er beeinflusst Kreditkosten, Wechselkurs und Inflation und ist damit entscheidend für Wirtschaft, Investitionen und Preisstabilität in der Türkei.
Wann ist der nächste TCMB Zinsentscheid?
Der nächste Zinsentscheid der TCMB ist für den 24. Juli 2025 angekündigt. Die genauen Termine und alle aktuellen Informationen finden sich in der Tabelle auf dieser Webseite.
Wie hoch ist der Leitzins in der Türkei aktuell (2025)?
Im ersten Halbjahr 2025 bewegte sich der Leitzins der TCMB zwischen 42,5 % und 46 %. Nach Prognosen mehrerer Analysten wird ab Sommer 2025 ein vorsichtiger Zinssenkungskurs erwartet.
Warum ist der Leitzins in der Türkei viel höher als in Europa?
Die Türkei kämpft mit einer deutlich höheren Inflation als die meisten europäischen Länder. Um die Geldentwertung einzudämmen und die Landeswährung zu stabilisieren, setzt die TCMB auf einen im internationalen Vergleich sehr hohen Leitzins.
Wie sehen die Prognosen für den Leitzins in der Türkei 2025 und 2026 aus?
Aktuelle Prognosen, etwa von Reuters und ING-DiBa, erwarten einen allmählichen Rückgang des Leitzinses auf etwa 35 % bis Ende 2025 und weiter auf 20–25 % im Jahr 2026 – vorausgesetzt, die Inflation sinkt nachhaltig und das Marktumfeld bleibt stabil.
Dr. Ulrich Fielitz ist unabhängiger Finanzanalyst und Betreiber von kostenlos.com.
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