Mehrwertsteuer in Indien - Ratgeber für Urlauber und GeschäftsleuteIndiens Steuersystem wurde in den letzten Jahren umfassend reformiert. Die früher stark zersplitterte Struktur indirekter Steuern wurde durch ein zentrales Modell ersetzt. Seit Juli 2017 gilt im Land die Mehrwertsteuer in Indien in Form der sogenannten Goods and Services Tax (GST). Die GST ersetzt zahlreiche Einzelabgaben auf Produkte und Dienstleistungen durch ein einheitliches System. Dabei wird zwischen verschiedenen Steuerarten unterschieden, je nachdem, ob der Handel innerhalb eines Bundesstaats oder über Staatsgrenzen hinweg erfolgt. Die Mehrwertsteuer in Indien unterteilt sich dabei in CGST (Central GST), SGST (State GST) und IGST (Integrated GST).

Je nach Produktart und Leistung gelten vier Hauptsteuersätze: fünf, zwölf, achtzehn oder achtundzwanzig Prozent. Lebensmittel des täglichen Bedarfs werden meist mit fünf Prozent belastet, während Luxuswaren unter die höchste Stufe fallen. In einzelnen Fällen kann zusätzlich ein sogenannter „Cess“ erhoben werden, etwa auf Tabakprodukte oder emissionsintensive Fahrzeuge. Mit unserem MwSt Rechner für Indien können alle Brutto Netto Beträge schnell online ermittelt werden.

Besonders für Unternehmen ist der Vorsteuerabzug – in Indien „Input Tax Credit“ genannt – von zentraler Bedeutung. Wer sich korrekt registriert hat und regelkonform fakturiert, kann gezahlte Steuern auf Vorleistungen mit seiner eigenen Steuerschuld verrechnen. Dies betrifft sowohl inländische als auch grenzüberschreitende Geschäftsvorgänge.

Unternehmen müssen sich in Indien registrieren, wenn ihr Jahresumsatz eine bestimmte Schwelle überschreitet. Die allgemeine Grenze liegt bei zwanzig Lakh Rupien, wobei es branchenspezifische Ausnahmen und Sonderregelungen gibt. Auch ausländische Anbieter, insbesondere im Bereich digitaler Dienstleistungen, können zur GST-Registrierung verpflichtet sein.

Die Einführung der Mehrwertsteuer in Indien war ein gewaltiger Schritt zur Vereinheitlichung. Gerade im internationalen Handel bringt das neue System mehr Transparenz und Planbarkeit. Dennoch bleibt die Anwendung in der Praxis komplex und erfordert sorgfältige steuerliche Planung.

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MwSt Rechner für Indien

Mit diesem Rechner lässt sich die Mehrwertsteuer in Indien auf einfache Weise berechnen. Nach Eingabe des Nettopreises in indischen Rupien kann einer der gängigen Steuersätze – 5 %, 12 %, 18 % oder 28 % – ausgewählt werden. Der Rechner ermittelt daraufhin automatisch den Steuerbetrag sowie den daraus resultierenden Bruttopreis. Die Berechnung erfolgt serverseitig nach dem Absenden des Formulars. Dieses Tool eignet sich besonders für Urlauber, Händler oder Geschäftsreisende, die Preisangaben mit indischer Mehrwertsteuer schnell und transparent nachvollziehen möchten.







 

GST-Sätze in Indien 2025

Die Einführung der GST hat Indiens Steuersystem deutlich vereinheitlicht. Zuvor galten je nach Bundesstaat verschiedene Regelungen und Tarife. Seitdem gelten GST-Sätze in Indien, die landesweit weitgehend einheitlich sind und je nach Produktgruppe stark variieren.

Tabelle 1: Die Mehrwertsteuersätze in Indien.

MwSt-(GST)-Satz Typische Anwendungsbereiche
0 % Grundnahrungsmittel, unpolierter Reis, frisches Gemüse
5 % Tees, Zucker, einfache Kleidung, günstige Restaurants
12 % Fertiggerichte, Schuhe unter 1.000 INR, Haushaltswaren
18 % Standardprodukte, Hotelübernachtungen >1.000 INR, Software, Inlandsflüge
28 % Luxusgüter, große Elektrogeräte, Marken-Kosmetik, Premium-Hotelzimmer
Zusätzlicher Cess* Tabak, Cola-Getränke, SUVs, Pan-Masala (zusätzlich zum 28 %-Satz)

*Cess = Sonderabgabe

Der niedrigste reguläre GST-Satz beträgt fünf Prozent (Tipp: unser online Prozentrechner ist kostenlos). Er gilt für viele Grundnahrungsmittel, bestimmte Medikamente und einfache Haushaltswaren. Produkte in dieser Kategorie sollen für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich bleiben. Deshalb verzichtet der Staat in vielen Fällen ganz oder teilweise auf eine höhere Besteuerung.

Ein mittlerer Steuersatz von zwölf Prozent betrifft bereits höherwertige Produkte. Hierzu gehören beispielsweise Teigwaren, Smartphones oder Kleidung mit einem bestimmten Wert. Diese Zwischengruppe wird als ausgewogen besteuert und liegt im internationalen Vergleich im mittleren Bereich.

Für Luxusgüter und stark besteuerte Produkte wird ein Satz von 28 Prozent erhoben. Hinzu kommt in vielen Fällen ein sogenannter „Compensation Cess“. Dieser betrifft insbesondere Tabakwaren, große Autos und bestimmte Konsumgüter mit hoher Marge. Der Cess fließt an die Bundesstaaten, um Einnahmeverluste durch die GST-Einführung auszugleichen.

Unabhängig vom Steuersatz gilt für jedes Produkt eine eindeutige Klassifikation nach dem Harmonisierten System (HS-Code). Die Zuordnung entscheidet über die steuerliche Behandlung und sollte in der Praxis sorgfältig geprüft werden.

Die GST-Sätze in Indien werden regelmäßig überprüft. Anpassungen erfolgen meist nach Empfehlung des GST-Rats, in dem Vertreter der Zentral- und Landesregierungen sitzen. Damit bleibt das System flexibel und kann auf wirtschaftliche Entwicklungen reagieren.

18% Standard Mehrwertsteuer Satz

Der Standardsatz von 18 % gilt für die Mehrheit aller in Indien gehandelten Waren und Dienstleistungen. Er betrifft unter anderem Telekommunikation, Software, Hotels mittlerer Preisklasse, Inlandsflüge, Versicherungen und viele Industrieprodukte. Dieser Satz bildet das steuerliche Rückgrat des GST-Systems. Für Geschäftsreisende und Exporteure ist er besonders relevant, da er häufig beim Vorsteuerabzug greift. Preislich liegt er im internationalen Vergleich im oberen Mittelfeld, gilt aber als wirtschaftlich ausgewogen.

Input Tax Credit in Indien erklärt

Unternehmen, die in Indien tätig sind, müssen die steuerliche Belastung möglichst effizient steuern. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Prinzip des Vorsteuerabzugs. Der sogenannte Input Tax Credit in Indien ermöglicht es, bereits gezahlte Steuern auf Einkäufe und Leistungen mit der eigenen Steuerschuld zu verrechnen.

Dieses System gilt für alle GST-registrierten Unternehmen, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind. Erforderlich ist eine gültige GSTIN, eine ordnungsgemäße Rechnung sowie die Verbuchung der Transaktion in der elektronischen Steuerakte. Zudem muss der Lieferant die Steuer abgeführt und seine Erklärung eingereicht haben.

Der Vorsteuerabzug ist nur zulässig, wenn die Ware oder Dienstleistung geschäftlich genutzt wird. Private Verwendungen, steuerfreie Umsätze oder bestimmte Ausnahmen wie Bewirtung, Firmenfahrzeuge oder Mitgliedsbeiträge sind vom Input Tax Credit ausgeschlossen. Eine detaillierte Liste nicht abzugsfähiger Posten wird regelmäßig vom indischen Finanzministerium veröffentlicht.

Der steuerliche Vorteil entsteht durch die Differenz zwischen Eingangs- und Ausgangssteuer. Unternehmen zahlen nur den Überschuss an den Staat, was die Liquidität verbessert und Investitionen fördert. Bei Exportgeschäften oder nullbesteuerten Umsätzen kann ein Erstattungsantrag gestellt werden.

Die Abwicklung erfolgt vollständig digital über das GST-Portal. Dort werden alle Rechnungen, Steuerschulden und Vorsteuerbeträge verwaltet. Fehlerhafte oder unvollständige Eingaben führen zu Verzögerungen oder zur Ablehnung des Abzugs. Eine regelmäßige Abstimmung mit Lieferanten und die Prüfung der GSTR-2A-Daten gelten daher als essenziell.

Insgesamt stellt der Input Tax Credit in Indien ein modernes System zur Vermeidung von Steuerkumulation dar. Bei korrekter Anwendung senkt er die effektive Steuerlast und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit im Binnenmarkt wie im Export.

Unterschiede zwischen CGST, SGST und IGST

Das indische Mehrwertsteuersystem basiert auf einem zweistufigen Modell. Dieses unterscheidet zentrale und bundesstaatliche Zuständigkeiten bei der Steuererhebung. Die Begriffe CGST, SGST und IGST bezeichnen die jeweiligen Steuerarten im Rahmen der Goods and Services Tax (GST).

Bei Transaktionen innerhalb eines Bundesstaates gelten zwei parallele Steuern. Die Central GST (CGST) wird von der Zentralregierung erhoben, während die State GST (SGST) dem jeweiligen Bundesstaat zufließt. Beide Anteile werden auf denselben Umsatz berechnet und betragen in der Regel jeweils die Hälfte des anwendbaren Gesamtsatzes.

Für grenzüberschreitende Geschäfte zwischen zwei Bundesstaaten kommt die Integrated GST (IGST) zum Einsatz. Sie wird zentral verwaltet, aber anteilig an die beteiligten Staaten weitergeleitet. Der IGST entspricht dem vollen GST-Satz, kombiniert also CGST und SGST rechnerisch zu einem Gesamtbetrag.

Der steuerpflichtige Unternehmer führt bei innerstaatlichem Handel CGST und SGST separat ab. Bei Lieferungen über Bundesstaatengrenzen wird hingegen nur IGST gezahlt. Der Empfänger kann diesen Betrag im Rahmen des Vorsteuerabzugs geltend machen, sofern die Registrierung ordnungsgemäß erfolgt ist.

Ein zentrales Ziel dieser Struktur besteht in der Vermeidung von Steuerverzerrungen im Binnenmarkt. Durch das duale System bleibt die fiskalische Autonomie der Bundesstaaten erhalten, während gleichzeitig eine harmonisierte Steuerbasis entsteht.

Die Unterscheidung zwischen CGST, SGST und IGST ist für die korrekte Rechnungsstellung und Buchführung unerlässlich. Fehler bei der Zuordnung können zu Nachzahlungen oder Verlust des Vorsteueranspruchs führen. Eine präzise Prüfung des Geschäftsorts und der Lieferbeziehung ist deshalb in jedem Fall geboten.

MwSt in Indien für Urlauber

Reisende, die nach Indien kommen, zahlen beim Einkauf von Waren und Dienstleistungen regelmäßig Mehrwertsteuer. Die Belastung erfolgt über das nationale GST-System, das vier Hauptsteuersätze kennt: 5 %, 12 %, 18 % und 28 %. Eine Unterscheidung nach Herkunft oder Reisezweck erfolgt bei der Steuererhebung nicht.

Die Mehrwertsteuer ist in den Endpreisen in der Regel bereits enthalten. Beim Einkauf in Geschäften oder bei Hotelrechnungen wird der jeweilige GST-Satz häufig separat ausgewiesen. In touristischen Regionen ist diese Praxis üblich, bei kleineren Anbietern kann der Steueranteil jedoch im Gesamtpreis verborgen bleiben. Eine einheitliche Regelung zur Darstellung besteht nicht.

Ein Rückerstattungsanspruch für die Mehrwertsteuer besteht für Urlauber in Indien derzeit nicht. Anders als in vielen europäischen Ländern gibt es kein flächendeckendes „Tax-Free“-System für internationale Reisende. GST-Erstattungen sind nur in Ausnahmefällen möglich, etwa bei Ausfuhr mit offiziellen Zollnachweisen und aufwändigem Verfahren.

Die Höhe der Steuer richtet sich nach Art der Ware oder Dienstleistung. Für viele Alltagsprodukte, Lebensmittel oder einfache Textilien gilt der niedrigste Satz von 5 %. Etwas höher liegt der Satz bei 12 %, der unter anderem für Kleidung, Haushaltswaren oder bestimmte elektronische Geräte anfällt. Der Standardsatz von 18 % betrifft etwa Dienstleistungen wie Hotels, Inlandsflüge oder Telekommunikation. Der Höchstsatz von 28 % gilt für Luxuswaren wie Schmuck, Tabakprodukte oder teure Unterhaltungselektronik.

Eine korrekte GST-Rechnung erhalten Reisende nur bei registrierten Anbietern. Die GST-Nummer (GSTIN) muss auf der Quittung vermerkt sein und lässt sich über offizielle Portale überprüfen. Diese Kontrolle kann bei hochpreisigen Einkäufen hilfreich sein, insbesondere bei Markenartikeln oder wertvollen Souvenirs.

Für Urlauber ist zu beachten, dass die Mehrwertsteuer in Indien nicht rückerstattet wird. Der Steueranteil sollte daher bei der Budgetplanung berücksichtigt werden. Vor allem bei größeren Ausgaben wie Schmuck, Kleidung oder touristischen Dienstleistungen kann er einen spürbaren Preisunterschied ausmachen.

Mehrwertsteuererstattung in Indien

Das indische Mehrwertsteuersystem sieht für internationale Reisende keine standardisierte Rückerstattung vor. Im Gegensatz zu vielen Ländern Europas oder Südostasiens existiert in Indien kein allgemeingültiges „Tax-Free“-Programm für ausländische Besucher. Eine Mehrwertsteuererstattung in Indien ist daher grundsätzlich nicht vorgesehen.

Die auf Einkäufe und Dienstleistungen erhobene GST bleibt in den meisten Fällen endgültig. Bei Waren mit einem Steuersatz von 5 %, 12 %, 18 % oder 28 % ist die Steuer im Endpreis enthalten und wird beim Kauf direkt abgeführt. Eine nachträgliche Rückzahlung an Reisende findet nicht statt, selbst wenn die Ware ausgeführt wird.

Theoretisch kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Rückerstattung beantragt werden. Voraussetzung ist unter anderem, dass der Händler als Exporteur registriert ist, die Ware ordnungsgemäß verzollt wird und sämtliche Rechnungen und Belege vollständig vorliegen. Dieser Weg ist jedoch aufwendig, bürokratisch und für Privatpersonen kaum praktikabel.

Auch Dienstleister wie Hotels, Fluggesellschaften oder Transportunternehmen führen GST ab, ohne dass eine Rückerstattung möglich ist. Dies gilt unabhängig davon, ob der Buchungsvorgang im Inland oder über ein ausländisches Online-Portal erfolgt. Bei grenzüberschreitenden Leistungen kann zudem IGST berechnet werden, auch dieser ist nicht rückforderbar.

Einige Staaten hatten in der Vergangenheit Pilotprojekte zur Rückerstattung der Mehrwertsteuer für Touristen angekündigt. Eine landesweite Umsetzung wurde jedoch bislang nicht eingeführt. Es ist derzeit nicht absehbar, ob ein solches Verfahren künftig etabliert wird.

Internationale Besucher sollten daher beim Einkauf in Indien einkalkulieren, dass die gezahlte Mehrwertsteuer endgültig ist. Bei hochwertigen Einkäufen oder umfangreichen Dienstleistungen empfiehlt sich die Prüfung, ob der Bruttopreis steuerlich besonders belastet ist. Eine Erstattung ist aktuell nicht zu erwarten.

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