Nach den wirtschaftlich turbulenten Jahren hat sich die Preisstabilität in Deutschland nur langsam normalisiert. Viele Verbraucher, Anleger und Unternehmen fragen sich, wie sich das Preisniveau mittelfristig entwickeln könnte. Die Prognosen zur Inflation in Deutschland 2025 bis 2030 basieren auf aktuellen Daten führender Institute und berücksichtigt geldpolitische sowie geopolitische Einflussfaktoren.
Für das Jahr 2025 erwarten Ökonomen eine moderate Teuerungsrate zwischen 2,0 % und 2,5 %. Die Entwicklung hängt maßgeblich von den Zinsschritten der Europäischen Zentralbank und der Lohnpolitik ab. Energiepreise, Rohstoffversorgung und Wechselkurse bleiben ebenfalls bedeutende Variablen. Im Basisszenario sinkt die Inflation bis 2027 allmählich auf rund 2,0 %. Ab 2028 könnte sie unter die Zielmarke der EZB von zwei Prozent rutschen – sofern keine neuen externen Schocks auftreten.
Langfristige Prognosen sind mit Unsicherheiten behaftet. Trotzdem zeigen viele Modellrechnungen eine Annäherung an historische Mittelwerte. Die Teuerungsrate bis 2030 hängt stark von strukturellen Faktoren wie Demografie, Globalisierung und Digitalisierung ab. Auch die Fiskalpolitik in Deutschland sowie die Lage auf dem Arbeitsmarkt werden entscheidend sein.
Ein Blick auf die Prognosebandbreiten verschiedener Institute zeigt: Zwischen 2025 und 2030 dürfte die durchschnittliche Inflation in Deutschland zwischen 1,8 % und 2,4 % pro Jahr liegen. Eine Rückkehr zu den extrem niedrigen Raten der 2010er-Jahre gilt derzeit als unwahrscheinlich. Dennoch erwarten viele Experten keine dauerhaft hohe Inflation wie 2022 oder 2023.
Faktenbox
🔍 Wie entsteht eine Inflationsprognose? – Einfach erklärt
Eine Inflationsprognose schätzt, wie stark die Preise in Zukunft steigen könnten. Dafür werden viele Faktoren gleichzeitig betrachtet: Wie hoch sind die Zinsen der Europäischen Zentralbank? Wie entwickeln sich Energiepreise, Löhne und Steuern? Gibt es Lieferprobleme oder neue Krisen?
Diese Prognose hilft Haushalten und Unternehmen bei langfristigen Entscheidungen. Wer sparen, investieren oder Vermögen erhalten will, sollte Realzinsen, Nominalzinsen und Inflationsrate regelmäßig vergleichen. Je nach Anlagehorizont bieten sich unterschiedliche Strategien zum Inflationsschutz an. Die Entwicklung bleibt dynamisch – regelmäßige Updates zur Inflation in Deutschland Prognose werden hier bereitgestellt.
Empfehlung: Euribor Prognose, Goldpreis Prognose
Inhalt
- 1 Zur Orientierung: Inflationsprognose des IWF für Deutschland 2025 – 2030
- 2 ✅ Prognose zur Inflation in Deutschland 2025
- 3 ✅ Prognose Inflationsrate 2026
- 4 ✅ 2027
- 5 ✅ 2028 Vorhersage der Inflationsrate Deutschland
- 6 ✅ Inflation 2029
- 7 ✅ Prognose zur Inflation Deutschland 2030
- 8 Einflussfaktoren auf Inflationsprognosen
- 9 Modellierung der Inflation durch die Redaktion
- 10 Häufige Fragen zur zukünftigen Inflationsentwicklung
- 11 Quellangaben
Zur Orientierung: Inflationsprognose des IWF für Deutschland 2025 – 2030
Die Inflationsprognose des IWF bietet eine verlässliche Grundlage zur Einschätzung der Preisentwicklung bis 2030. Aufgrund ihrer internationalen Vergleichbarkeit und Methodik eignet sie sich besonders gut, um die Entwicklung der Verbraucherpreise in Deutschland exemplarisch und nachvollziehbar für den Zeitraum von 2025 bis 2030 darzustellen. Die jüngste Inflationsprognose für Deutschland des Internationalen Währungsfonds zeigt eine stabile Entwicklung. Nach Jahren erhöhter Preissteigerungen erwartet der IWF ab 2025 eine Rückkehr zu moderaten Raten.
Abbildung 1: Prognose zur Inflation in Deutschland des Internationalen Währungsfonds, 2025 – 2030. Quelle: imf.org
Die Inflationsrate soll im Jahr 2025 bei 2,1 % liegen und im darauffolgenden Jahr leicht auf 1,9 % sinken. In den Jahren 2027 bis 2030 wird erneut mit Werten leicht über der Zwei-Prozent-Marke gerechnet. Die Inflationsprognose für Deutschland bleibt damit über einen längeren Zeitraum bemerkenswert konstant. Von 2027 bis 2030 bewegt sich die jährliche Teuerungsrate laut IWF zwischen 2,1 % und 2,2 %. Diese Entwicklung deutet auf eine Phase geldpolitischer Normalisierung hin, in der keine extremen Ausschläge nach oben oder unten erwartet werden. Für Verbraucher und Unternehmen bedeutet das Planungssicherheit. Auch für die Europäische Zentralbank ergibt sich daraus eine stabile Grundlage für künftige Entscheidungen. Insgesamt spricht die Prognose für eine Phase wirtschaftlicher Beruhigung mit nur moderatem Inflationsdruck.
Tabelle 1: Daten zur Abbildung 1 – IWF-Inflationsprognose 2025 -2030
Jahr | Inflation [%] |
2025 | 2,1 |
2026 | 1,9 |
2027 | 2,1 |
2028 | 2,2 |
2029 | 2,2 |
2030 | 2,2 |
✅ Prognose zur Inflation in Deutschland 2025
Die aktuellen Inflationsprognosen für Deutschland im Jahr 2025 fallen bemerkenswert einheitlich aus (Tabelle 2).
Tabelle 2: Inflation Prognosen Deutschland 2025 von verschiedenen Institutionen und Banken
Institution | Prognose 2025 |
OECD | 2,0 |
Internationaler Währungsfonds (IWF) | 2,1 |
Europäische Kommission | 2,1 |
Landesbank Baden-Württemberg | 2,1 |
Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale | 2,1 |
ifo Institut | 2,3 |
Bundesverband deutscher Banken e. V. | 2,3 |
Skandinaviska Enskilda Banken | 2,3 |
Deutsche Bundesbank | 2,4 |
ING-DiBa | 2,4 |
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung rechnet mit einer Teuerung von 2,0 %, während der Internationale Währungsfonds, die Europäische Kommission sowie die Landesbank Baden-Württemberg und die Landesbank Hessen-Thüringen jeweils 2,1 % erwarten. Auch das ifo Institut, der Bundesverband deutscher Banken und die Skandinaviska Enskilda Banken gehen von einer Inflationsrate von 2,3 % aus. Noch etwas höhere Werte prognostizieren die Deutsche Bundesbank und die Direktbank ING-DiBa, die für 2025 jeweils 2,4 % ansetzen. Insgesamt ergibt sich ein enger Prognosekorridor zwischen zwei und zweieinhalb Prozent, was auf eine weitgehend stabile Einschätzung der Preisentwicklung und eine angenäherte Rückkehr zur geldpolitischen Zielmarke hindeutet.
Während die Kerninflation weiter sinkt, wirken sich Basiseffekte der Energiepreisentwicklung weniger stark aus. Viele Verbraucher spüren eine gewisse Entspannung, doch steigende Gesundheitskosten und höhere Lebensmittelpreise bleiben ein Belastungsfaktor. Die Unternehmen müssen mit gestiegenen Finanzierungskosten und stagnierender Nachfrage kalkulieren.
Detailprognose zur Verbraucherpreisänderung der ING-DiBa AG 2025
In der Abbildung 2 ist die Vorhersage der Inflationsrate der ING-DiBa AG für die verbleibenden 3 Quartale in 2025 dargestellt.
Abbildung 2: Prognose zur Inflationsrate Q2, Q3 und Q42025 für Deutschland der ING-DiBa. Quelle: https://ing.com/
Die ING-DiBa erwartet für das Ende des 2. Quartals 2025 eine Inflationsrate von 2,4%. Die Bank prognostiziert einen weiteren Rückgang auf 2,3% im 3. Quartal und 2,1% zum Ende des 4. Quartals 2025.
Prognosen für 2025 beruhen auf aktuellen Modellen und können sich durch wirtschaftspolitische Eingriffe schnell verändern. Dennoch deuten die meisten Szenarien auf eine Rückkehr zur geldpolitischen Zielmarke von zwei Prozent bis Jahresende hin. Ein stabileres Zinsumfeld dürfte die Preisentwicklung zusätzlich dämpfen.
✅ Prognose Inflationsrate 2026
Die Stabilisierung der deutschen Wirtschaft setzt sich langsam fort. Gleichzeitig bleiben strukturelle Preistreiber spürbar. Die Inflation Deutschland 2026 bewegt sich nach Einschätzung vieler Analysten in einer leicht sinkenden Tendenz. Empfehlung: EZB Leitzins Prognose
Tabelle 3: Inflation Prognosen Deutschland 2026 von verschiedenen Marktanalysten
Institution | Prognose 2026 |
Internationaler Währungsfonds (IWF) | 1,9 |
Europäische Kommission | 1,9 |
ifo Institut | 2,0 |
OECD | 2,0 |
Deutsche Bundesbank | 2,1 |
Skandinaviska Enskilda Banken | 2,1 |
Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale | 2,1 |
Bundesverband deutscher Banken e. V. | 2,3 |
ING-DiBa | 2,3 |
Landesbank Baden-Württemberg | 2,3 |
Die aktuellen Prognosen zur Inflationsrate in Deutschland für das Jahr 2026 zeigen eine leichte Streuung, bleiben jedoch insgesamt moderat. Der Internationale Währungsfonds und die Europäische Kommission rechnen mit einer Teuerung von 1,9 %, was auf eine weitere Annäherung an die Preisstabilität hindeutet. Das ifo Institut und die OECD erwarten jeweils eine Inflationsrate von 2,0 % und liegen damit leicht darüber. Etwas höhere Werte prognostizieren die Deutsche Bundesbank, die Skandinaviska Enskilda Banken sowie die Landesbank Hessen-Thüringen – sie gehen von 2,1 % aus. Am oberen Ende der Erwartungen rangieren der Bundesverband deutscher Banken, die ING-DiBa und die Landesbank Baden-Württemberg mit einem Prognosewert von 2,3 %. Trotz kleiner Unterschiede liegt der gesamte Erwartungskorridor zwischen 1,9 % und 2,3 % und deutet damit auf eine insgesamt stabile Inflationsentwicklung hin.
Details
Für 2026 liegen die Prognosen zwischen 1,9 % und 2,3 %. Die Europäische Zentralbank dürfte ihre geldpolitische Straffung in diesem Umfeld beibehalten oder vorsichtig lockern. Wichtig ist vor allem die Entwicklung der Kerninflation, die Energie- und Nahrungsmittelpreise herausrechnet. Diese Kennzahl bleibt zentral für die geldpolitische Steuerung.
Auf dem Arbeitsmarkt könnten steigende Tariflöhne und zunehmender Fachkräftemangel weitere Preisimpulse setzen. Gleichzeitig wirkt die sinkende Nachfrage in Teilen der Industrie dämpfend. Die konjunkturelle Gesamtlage bleibt durchwachsen, was die Inflationsentwicklung verlangsamen könnte.
Auch internationale Faktoren wirken ein: Nach wie vor spielen Rohstoffpreise, Transportkosten und geopolitische Risiken eine Rolle. Zudem können Klimavorgaben, CO₂-Bepreisung und Investitionen in grüne Infrastruktur neue Inflationseffekte erzeugen.
Die Inflation Deutschland 2026 dürfte sich der Zielmarke von zwei Prozent weiter annähern. Für Verbraucher bleibt sie spürbar, aber berechenbarer als in den Vorjahren. Realzinsberechnungen gewinnen wieder an Bedeutung, ebenso wie Entscheidungen über langfristige Geldanlagen.
✅ 2027
Das Jahr 2027 könnte eine Phase relativer Preisstabilität einleiten. Dennoch bleiben einzelne Faktoren für Teuerung aktiv. Die Inflation Deutschland 2027 wird voraussichtlich zwischen 1,9 % und 2,1 % liegen.
Tabelle 4: Vorhersagen zur Inflation 2026
Institution | Prognose 2027 |
Deutsche Bundesbank | 1,9 |
ECB Survey of Professional Forecasters | 2,0 |
Internationaler Währungsfonds (IWF) | 2,1 |
Für das Jahr 2027 gehen die Prognosen führender Institutionen von einer weitgehend stabilen Inflationsentwicklung in Deutschland aus. Die Deutsche Bundesbank erwartet eine Teuerung von 1,9 % und sieht damit eine Annäherung an das EZB-Ziel erreicht. Der EZB Survey of Professional Forecasters liegt mit 2,0 % exakt auf der Zielmarke. Der Internationale Währungsfonds rechnet mit 2,1 % und bleibt damit leicht darüber. Insgesamt bleibt der Erwartungskorridor eng und signalisiert eine weitgehende Rückkehr zur geldpolitischen Normalität.
Die europäische Geldpolitik dürfte wieder expansiver ausgerichtet sein, sofern die Inflation weiter sinkt. Zinssenkungen könnten die Kreditnachfrage und damit die Investitionsbereitschaft stimulieren. Das würde in bestimmten Branchen preistreibend wirken, besonders im Bausektor.
Technologischer Fortschritt, Digitalisierung und sinkende Energiekosten könnten jedoch dämpfend wirken. Die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Industrien hängt zunehmend von Effizienz und Innovation ab. Gelingt dies, kann das Preisniveau trotz steigender Löhne stabil bleiben.
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✅ 2028 Vorhersage der Inflationsrate Deutschland
2028 markiert möglicherweise den Übergang in eine neue geldpolitische Phase. Nach mehreren Jahren der Konsolidierung könnte das Inflationsziel dauerhaft erreicht sein. Die Inflation in Deutschland 2028 bewegt sich voraussichtlich nach einer Modellrechnung der Redaktion zwischen 1,5 % und 2,7 %. Dabei wird im Basisszenario mit einer Verbraucherpreisänderung von 2,3% gerechnet. Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2028 mit 2,2%
In einem Umfeld konjunktureller Normalisierung gewinnt die Preisstabilität an Bedeutung. Der Fokus liegt zunehmend auf der langfristigen Wirkung von Klimapolitik, Infrastrukturinvestitionen und digitalem Strukturwandel. Viele dieser Entwicklungen wirken inflationär, könnten aber auch Effizienzgewinne bringen.
Zinssätze dürften sich auf moderatem Niveau einpendeln. Für Konsumenten bedeutet das: geringere Teuerung, aber auch niedrigere Nominalzinsen. Reale Kaufkraftgewinne bleiben nur bei aktiver Vermögenssteuerung möglich.
Die Rolle der Löhne bleibt entscheidend. Setzt sich der Fachkräftemangel fort, kann die Lohn-Preis-Spirale erneut aufflammen. Gleichzeitig wirkt globaler Wettbewerbsdruck preisdämpfend – besonders bei Gütern und Technik.
Die Inflation Deutschland 2028 dürfte weitgehend vorhersehbar verlaufen. Das schafft neue Spielräume für strategische Finanzentscheidungen. Inflation bleibt ein Risikofaktor, aber kein dominierendes Thema mehr.
✅ Inflation 2029
Die Lage der deutschen Wirtschaft zeigt sich 2029 weitgehend stabilisiert. Zugleich rücken neue Herausforderungen in den Vordergrund. Die Inflation Deutschland 2029 wird auf von der Redaktion in der Spanne von 1,6 % bis 2,6 % geschätzt. Für das Basisszenario liegt die Inflationsrate bei 1,85, wogegen der Internationale Währungsfonds mit 2,2% rechnet.
Die Europäische Zentralbank dürfte ihre geldpolitischen Maßnahmen auf gleichbleibendem Niveau halten. Ein ausgeglichener Haushalt und geringe Staatsverschuldung unterstützen die Preisstabilität. Gleichzeitig wirken externe Schocks wie Handelskonflikte oder Energieverwerfungen jederzeit inflationsfördernd.
Auf der Angebotsseite könnten technologische Effekte verstärkt greifen. Automatisierung, KI und Digitalisierung verbessern Produktivität und wirken auf viele Preise dämpfend. Gleichzeitig entstehen neue Märkte und neue Preismechanismen.
Verbraucher erleben 2029 vermutlich die stabilste Preisentwicklung seit über einem Jahrzehnt. Die gefühlte Inflation bleibt aber insbesondere bei Mieten, Dienstleistungen und Lebensmittel spürbar. Besonders Haushalte mit geringem Einkommen reagieren sensibel auf einzelne Preisveränderungen.
Die Inflation Deutschland 2029 dürfte für viele Planer zur neuen „Normalität“ werden. Dennoch bleibt Wachsamkeit geboten – vor allem bei unerwarteten wirtschaftlichen oder politischen Entwicklungen.
✅ Prognose zur Inflation Deutschland 2030
Zum Ende des Jahrzehnts stellt sich die Frage: Kehren wir zur geldpolitischen Normalität zurück? Die Inflation Deutschland 2030 wird in der Modellrechnung der Redaktion im Basisszenario bei 1,9% gesehen, in einem Schwankungsbereich zwischen 1,7 % bis 2,5 %. Der Internationale Währungsfonds prognostiziert für 2030 eine Inflationsrate von 2,2% für Deutschland.
Nach Jahren der Anpassung könnte 2030 erstmals wieder ein längerfristiges Gleichgewicht zwischen Angebot, Nachfrage und Geldpolitik bestehen. Die EZB dürfte ihr Inflationsziel nachhaltig erreicht haben. Spielräume für neue geldpolitische Maßnahmen könnten sich öffnen.
Inflationsrisiken bleiben dennoch präsent. Technologische Umwälzungen, geopolitische Verschiebungen und Klimarisiken können jederzeit neue Preisdynamiken auslösen. Gleichzeitig steigt das Bewusstsein der Verbraucher für Kaufkraftverlust und Realzinsentwicklung.
Für Kapitalanleger wird 2030 zum Prüfstein: Wie sicher sind klassische Sparformen? Wie wirksam ist Inflationsschutz durch Sachwerte oder ETF-Investments? Die reale Rendite rückt noch stärker in den Fokus.
Auch sozialpolitisch bleibt Inflation ein zentrales Thema. Altersvorsorge, Mietpolitik und Preisstabilität werden zunehmend miteinander verknüpft. Die Inflation Deutschland 2030 ist weniger ein Krisenthema – aber bleibt ein zentraler Faktor für Vermögens- und Finanzplanung.
Einflussfaktoren auf Inflationsprognosen
🔍 Wissenschaftlich fundierte Einflussfaktoren für Inflationsprognosen
Eine belastbare Prognose zur Inflation in Deutschland basiert auf einem komplexen Zusammenspiel wirtschaftlicher, geldpolitischer und struktureller Einflussgrößen. Kein einzelner Faktor erklärt die Teuerungsrate vollständig – erst die Kombination mehrerer Datenquellen, Modelle und Annahmen ermöglicht fundierte Aussagen über die Preisentwicklung der kommenden Jahre.
Tabelle 4: Übersicht der Einflussfaktoren auf die Inflation und ihre Wirkung
📌 Einflussfaktor | 📈 Trend | 📝 Wirkung & Erläuterung |
Geldpolitik der EZB | ⬆️ / ⬇️ | Höhere Zinsen bremsen Inflation, niedrigere fördern sie |
Geldmengenwachstum | ⬆️ | Ausweitung der Geldmenge erzeugt langfristig Preisdruck |
Energiepreise | ⬆️ | Steigende Kosten für Öl, Gas, Strom treiben Produktionspreise |
Wechselkurse & Importpreise | ⬆️ | Ein schwacher Euro erhöht Importkosten |
Lieferengpässe & Handelsstörungen | ⬆️ (kurzfristig) | Versorgungsengpässe erzeugen Angebotsschocks |
Konsumnachfrage | ⬆️ | Hohe Nachfrage bei knappem Angebot treibt Preise |
Staatliche Ausgaben | ⬆️ | Fiskalimpulse stärken Nachfrage, besonders bei Subventionen |
Löhne & Arbeitsmarkt | ⬆️ | Fachkräftemangel und Lohnanstiege erhöhen Preisdruck |
Inflationserwartungen | ⬆️ (verhaltensinduziert) | Preissteigerungserwartungen beeinflussen Kauf- und Lohnverhalten |
Digitalisierung & Automatisierung | ⬇️ | Effizienzgewinne senken langfristig Produktionskosten |
Demografischer Wandel | ⬆️ (langfristig) | Alterung reduziert Arbeitsangebot, steigert Löhne und Kosten |
Klimapolitik & CO₂-Preise | ⬆️ / ➡️ | Grüne Transformation verursacht Kosten, kann aber auch Innovation fördern |
Geopolitik & globale Krisen | ⬆️ (unvorhersehbar) | Krisen und Kriege stören Märkte und Angebotsketten weltweit |
Wechselwirkungen
Im Zentrum steht die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Leitzinsen, Offenmarktgeschäfte und Forward Guidance beeinflussen Kreditvergabe, Konsum und Investitionsverhalten maßgeblich. Eine restriktive Geldpolitik mit hohen Zinsen wirkt inflationsdämpfend, während niedrige Zinsen Inflation tendenziell begünstigen. Gleichzeitig spielen die Geldmengenaggregate (wie M3) eine wichtige Rolle, da eine zu starke Ausweitung der Geldmenge preissteigernd wirken kann.
Auf der Angebotsseite sind vor allem Energiepreise entscheidend. Schwankungen bei Öl, Gas und Strom wirken sich direkt auf Produktionskosten und Verbraucherpreise aus. Auch Rohstoffpreise, Transportkosten und Wechselkurse (z. B. EUR/USD) haben starken Einfluss. Zudem führen Lieferengpässe und globale Störungen im Welthandel zu sogenannten angebotsseitigen Inflationsschüben.
Nachfrageseitige Treiber entstehen durch Konsumverhalten privater Haushalte, staatliche Ausgaben und Investitionen der Unternehmen. Fiskalische Stimuli, wie Transferzahlungen oder Subventionen, können die gesamtwirtschaftliche Nachfrage erhöhen – mit entsprechendem Preisdruck. Ein weiterer zentraler Faktor ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt: Ein angespannter Arbeitsmarkt mit Fachkräftemangel führt oft zu steigenden Löhnen. Diese können wiederum eine Lohn-Preis-Spirale auslösen, bei der Unternehmen ihre gestiegenen Kosten auf die Preise umlegen.
Auch strukturelle Entwicklungen spielen eine Rolle: Digitalisierung und Automatisierung können zwar die Produktivität steigern und preisdämpfend wirken, führen aber gleichzeitig zu neuen Investitionszyklen. Die Demografie – insbesondere der Rückgang der Erwerbsbevölkerung – kann langfristig zu höheren Löhnen und damit steigender Inflation beitragen. Klimapolitische Maßnahmen wie CO₂-Bepreisung, Energieumstellungen oder grüne Infrastrukturprogramme verursachen ebenfalls neue Kostenstrukturen und wirken auf bestimmte Branchen inflationsfördernd.
Geopolitische Entwicklungen und externe Schocks – etwa Kriege, Pandemien oder Handelskonflikte – erschweren jede Prognose zusätzlich. Sie verändern Angebot, Nachfrage und Erwartungshaltung oft abrupt und sind schwer vorhersehbar. Deshalb verwenden wissenschaftliche Institute zunehmend Szenarienmodelle, um verschiedene Entwicklungspfade abzubilden.
In Summe zeigt sich: Eine seriöse Inflationsprognose erfordert ein tiefes Verständnis makroökonomischer Zusammenhänge und eine laufende Aktualisierung auf Basis neuester Daten.
Modellierung der Inflation durch die Redaktion
Die modellbasierte Prognose der Inflation in Deutschland für den Zeitraum 2025 bis 2030 (Tabelle 6) basiert auf einem mehrdimensionalen Ansatz, der sowohl empirische Daten als auch theoretische Annahmen miteinander verknüpft. Dabei kommen unterschiedliche Instrumente zum Einsatz, darunter makroökonometrische Modelle, Zeitreihenanalysen, strukturelle DSGE-Modelle (Dynamic Stochastic General Equilibrium) und szenariobasierte Projektionen. Ziel ist es, eine plausible Entwicklung der Verbraucherpreise unter bestimmten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu simulieren.
Tabelle 6: Ergebnisse der Modellierung der Inflation für Deutschland 2025 – 2030 der Redaktion
Datum/Szenario | Optimistisch | Basisszenario | Pessimistisch |
2025 | 1,9 | 2,3 | 3,1 |
2026 | 1,7 | 2,1 | 3,0 |
2027 | 1,6 | 2,0 | 2,8 |
2028 | 1,5 | 1,9 | 2,7 |
2029 | 1,6 | 1,8 | 2,6 |
2030 | 1,7 | 1,9 | 2,5 |
Im Zentrum des Modellings steht die Entwicklung der Verbraucherpreisindex-Inflation (VPI), die sich aus den Komponenten Energie, Güter, Nahrungsmittel und Dienstleistungen zusammensetzt. Für jede Komponente wird die zukünftige Preisentwicklung geschätzt, wobei historische Trends, aktuelle Preisniveaus, saisonale Effekte und erwartete Veränderungen in Angebot und Nachfrage einbezogen werden. Der größte Einflussfaktor ist dabei die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Änderungen der Leitzinsen beeinflussen Kreditvergabe, Konsum und Investitionen und wirken sich somit direkt auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und die Preisdynamik aus.
Energie- und Rohstoffpreise, Inflationserwartungen
Ein zweiter zentraler Bereich im Modell ist die Angebotsseite der Wirtschaft. Dazu gehören unter anderem Energie- und Rohstoffpreise, Wechselkursentwicklungen, internationale Handelsbedingungen und Produktionskapazitäten. Auch geopolitische Risiken oder strukturelle Veränderungen in Lieferketten werden berücksichtigt. Die Lohnentwicklung spielt als dritter Faktor eine wichtige Rolle, da sie über die sogenannte Lohn-Preis-Spirale mittelbar zur Inflation beiträgt. Prognosen verwenden hier Annahmen über Tarifabschlüsse, Produktivität, Arbeitskräfteangebot und Fachkräftemangel.
Ein vierter, häufig unterschätzter Aspekt ist die Rolle der Inflationserwartungen. Studien zeigen, dass Preissteigerungen oft nicht nur reaktiv auf Marktbedingungen erfolgen, sondern auch antizipierend auf Basis zukünftiger Erwartungen. In der Modellierung werden deshalb auch sogenannte Break-even-Inflation-Sätze aus Kapitalmarktdaten oder Umfrageergebnisse von Haushalten und Unternehmen verwendet.
Da viele dieser Faktoren nicht exakt vorhersehbar sind, arbeiten Prognosemodelle mit Szenarien: Ein Basisszenario unter realistischen Bedingungen sowie ein optimistisches und ein pessimistisches Szenario bilden mögliche Entwicklungskorridore. Diese Bandbreiten erhöhen die Aussagekraft der Prognose und helfen Politik, Unternehmen und Verbrauchern, wirtschaftliche Entscheidungen unter Unsicherheit zu treffen.
Ergebnis
Das Ergebnis der Modellierung ist in der Abbildung 3 dargestellt.
Abbildung 3: Modellierung der Redaktion zur Inflation in Deutschland 2025 – 2030
Basisszenario
Das Basisszenario zur Entwicklung der Inflation in Deutschland für die Jahre 2025 bis 2030 beschreibt einen realistischen Verlauf unter der Annahme moderater wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ohne externe Schocks. Die modellierten Werte bewegen sich in einem engen Korridor zwischen 1,8 % und 2,3 % jährlich, wobei die Inflationsrate im Jahr 2025 mit 2,3 % am höchsten liegt. Ursache hierfür sind noch nachwirkende Effekte der vorangegangenen Hochinflationsphase, insbesondere bei Dienstleistungen und Löhnen. Auch wenn sich Energiepreise stabilisieren, bleiben bestimmte Preissegmente wie Mieten oder Pflegekosten überdurchschnittlich teuer.
Im Jahr 2026 sinkt die Teuerungsrate leicht auf 2,1 %. Dies reflektiert sowohl Basiseffekte des Vorjahres als auch erste geldpolitische Lockerungen durch die Europäische Zentralbank. Die Leitzinsen dürften ab Mitte 2025 oder Anfang 2026 leicht zurückgenommen werden, was sich verzögert auf die Nachfrage auswirkt. Gleichzeitig bleiben die Löhne stabil, was eine gewisse Preisdynamik im Binnenmarkt aufrechterhält.
Für 2027 erwartet das Basisszenario eine Inflationsrate von genau 2,0 % – also eine punktgenaue Annäherung an das offizielle Ziel der EZB. Dies setzt voraus, dass keine gravierenden externen Preisimpulse eintreten und die geldpolitischen Impulse der Vorjahre langsam durchschlagen. Die wirtschaftliche Gesamtlage bleibt solide, ohne Überhitzung oder Rezession.
In den Folgejahren 2028 bis 2030 pendelt sich die Inflation laut Modell zwischen 1,8 % und 1,9 % ein. Technologische Fortschritte, stabile globale Lieferketten und eine gewisse Investitionszurückhaltung wirken preisdämpfend. Gleichzeitig sorgen demografische Faktoren, etwa der zunehmende Fachkräftemangel, weiterhin für leicht steigende Löhne. Die Nettoeffekte gleichen sich weitgehend aus, was zu einer verlässlichen Preisentwicklung führt.
Insgesamt beschreibt das Basisszenario eine Rückkehr zur geldpolitischen Normalität bei stabiler Teuerung. Für private Haushalte, Unternehmen und Politik entsteht dadurch ein kalkulierbares Umfeld für Finanz- und Investitionsentscheidungen im kommenden Jahrzehnt.
Optimistisches Szenario
Das optimistische Szenario zur Inflation in Deutschland bis 2030 beschreibt einen Entwicklungspfad mit günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, hoher Stabilität und produktivitätsgetriebener Preisberuhigung. Die jährliche Inflationsrate bewegt sich in diesem Szenario zwischen 1,5 % und 1,9 %. Im Jahr 2025 liegt sie bei moderaten 1,9 %, da die Energiepreise weiter zurückgehen und sich die globalen Lieferketten vollständig normalisieren. Gleichzeitig bleibt die Konsumnachfrage stabil, aber ohne übermäßige Impulse. Die EZB kann durch glaubwürdige Kommunikation das Inflationsziel absichern, ohne restriktive Zinspolitik aufrechterhalten zu müssen.
Im Jahr 2026 sinkt die Inflationsrate auf 1,7 %. Der Rückgang wird durch moderate Lohnabschlüsse, eine schwächere globale Nachfrage und starke Produktivitätsgewinne getragen – insbesondere durch Digitalisierung, Automatisierung und die zunehmende Effizienz im Dienstleistungssektor. Auch importierte Güter bleiben günstig, da sich die Wechselkurse stabilisieren und weltweite Lieferketten wieder reibungslos funktionieren.
2027 erreicht die Teuerungsrate mit 1,6 % einen vorläufigen Tiefpunkt. Die Preisentwicklung verläuft in nahezu allen Sektoren stabil, die Kerninflation bleibt deutlich unter zwei Prozent. Besonders im Bereich der Energieversorgung zeigen sich langfristig preisdämpfende Effekte durch den Ausbau erneuerbarer Energien und geringere Abhängigkeit von fossilen Importen.
Im Zeitraum 2028 bis 2030 pendelt sich die Inflation bei Werten zwischen 1,5 % und 1,7 % ein. Zwar steigen bestimmte Kosten, etwa im Gesundheitswesen oder bei qualifizierten Dienstleistungen, doch diese Effekte werden durch technologische Fortschritte und sinkende Produktionskosten weitgehend kompensiert. Auch demografische Belastungen durch den Fachkräftemangel schlagen sich in diesem Szenario weniger stark nieder, da gezielte Zuwanderung und Weiterbildungsprogramme greifen.
Insgesamt beschreibt das optimistische Szenario eine wirtschaftliche Phase mit hoher Preisstabilität, stabiler Kaufkraft und kalkulierbaren Rahmenbedingungen. Diese Konstellation bietet sowohl privaten Haushalten als auch Unternehmen Planungssicherheit – und ermöglicht langfristig reale Vermögenszuwächse selbst bei konservativen Anlagestrategien.
Pessimistisches Szenario
Das pessimistische Szenario zur Inflation in Deutschland geht von anhaltend erhöhtem Preisdruck bis zum Ende des Jahrzehnts aus. Die Inflationsraten bewegen sich dabei zwischen 2,5 % und über 3,0 % pro Jahr. Schon im Jahr 2025 liegt die Teuerung bei rund 3,1 %. Auslöser ist ein Zusammenspiel mehrerer belastender Faktoren: Energiepreise steigen erneut infolge geopolitischer Spannungen und knapper Gasversorgung. Gleichzeitig fällt die Zinssenkung der EZB verzögert aus, da das Vertrauen in die geldpolitische Steuerung geschwächt ist. Die Inflation bleibt deutlich oberhalb des Zielwerts von zwei Prozent.
Auch 2026 bleibt die Teuerungsrate mit etwa 3,0 % hoch. Die Löhne ziehen kräftig an, da der Fachkräftemangel sich verschärft und in zahlreichen Branchen Inflationsausgleich gefordert wird. Diese Lohn-Preis-Dynamik führt zu einem Rückkopplungseffekt: Unternehmen geben gestiegene Personalkosten an Verbraucher weiter, was die Preisentwicklung zusätzlich beschleunigt. Parallel verteuern sich importierte Rohstoffe und Vorprodukte aufgrund eines schwächeren Euro-Kurses.
2027 und 2028 bleibt die Inflationsrate mit 2,8 % bzw. 2,7 % ebenfalls überdurchschnittlich. Die strukturellen Kosten der Klimapolitik – etwa durch CO₂-Bepreisung, Investitionen in Netze oder neue Umweltauflagen – schlagen sich deutlich im Preisniveau nieder. Zudem bleibt die geopolitische Lage angespannt, was zusätzliche Unsicherheit erzeugt. In der Folge steigen Risikoprämien auf den Kapitalmärkten, und Finanzierungskosten für Unternehmen bleiben hoch.
Auch in den Jahren 2029 und 2030 sinkt die Inflation nicht unter 2,5 %. Zwar schwächt sich der Preisauftrieb leicht ab, doch die Erwartungen bleiben dauerhaft erhöht. Die EZB agiert vorsichtig, um eine Rezession zu vermeiden, was den Preisdruck kaum bremst. Gleichzeitig führen staatliche Transferprogramme und hohe Sozialausgaben zu einer fortgesetzten Nachfrageausweitung.
In Summe beschreibt dieses Szenario eine Phase persistenter Inflation ohne harte wirtschaftliche Krise, aber mit schleichendem Kaufkraftverlust. Für Haushalte bedeutet dies real sinkende Vermögen bei klassischen Sparformen. Langfristiger Vermögensschutz erfordert in diesem Szenario eine konsequente Reaktion in der Geldanlage und Ausgabendisziplin im privaten Konsum.
Häufige Fragen zur zukünftigen Inflationsentwicklung
❓ Was ist die Inflationsprognose für Deutschland im Jahr 2025?
Die meisten Institute erwarten 2025 eine Inflationsrate zwischen 2,0 % und 2,4 %. Damit liegt sie nahe am Zielwert der EZB.
❓ Welche Faktoren beeinflussen die Inflationsentwicklung bis 2030?
Wichtige Einflussgrößen sind Leitzinsen, Energiepreise, Löhne, globale Lieferketten, geopolitische Risiken und die Klimapolitik.
❓ Wie zuverlässig sind Inflationsprognosen?
Prognosen basieren auf Modellen und Annahmen. Exakte Werte sind unsicher, aber Szenarien zeigen plausible Entwicklungskorridore.
❓ Welche Rolle spielt die EZB bei der Inflationsbekämpfung?
Die Europäische Zentralbank steuert die Inflation über Zinspolitik, Kommunikation und geldpolitische Maßnahmen wie Anleihekäufe.
❓ Wird die Inflation in Deutschland langfristig unter 2 % sinken?
Im optimistischen Szenario ja – bei starkem Produktivitätswachstum und stabilen Rahmenbedingungen. Im Basisszenario bleibt sie knapp darunter.