Die Amerikanische Notenbank FedLetztlich sind es doch die großen Notenbanken die, den Takt für die Finanzmärkte vorgeben. Eine unerwartete Änderung der Leitzinsen kann schnell Euphorie oder abgrundtiefe Enttäuschung an der Börse hervorrufen. Und die Us-Notenbank ist der globale Taktgeber.

Die Federal Reserve (Fed) ist die Zentralbank der Vereinigten Staaten und eine der mächtigsten Finanzinstitutionen weltweit. Sie wurde im Jahr 1913 mit dem Ziel gegründet, das Bankensystem zu stabilisieren und wirtschaftliche Krisen zu vermeiden. Heute spielt sie eine zentrale Rolle in der Geldpolitik und beeinflusst mit ihren Entscheidungen nicht nur die US-Wirtschaft, sondern auch die globalen Finanzmärkte. Die Fed steuert ihre Geldpolitik über Instrumente wie die Leitzinsen, Offenmarktgeschäfte und die Mindestreserveanforderungen.

Und das worauf die Märkte warten ist aktuell die nächste Fed-Sitzung

Die Fed besteht aus drei Hauptkomponenten

Das Federal Reserve System umfasst 12 regionale Banken, die das Bankensystem in ihren jeweiligen Bezirken überwachen. Das Board of Governors mit seinen sieben Mitgliedern, die für 14 Jahre ernannt werden, trifft grundlegende geldpolitische Entscheidungen. Das wichtigste Gremium ist das Federal Open Market Committee (FOMC), das über die Zinspolitik entscheidet. Es besteht aus den sieben Gouverneuren und fünf Präsidenten der regionalen Fed-Banken, darunter immer die New York Fed.

Zu den Hauptaufgaben der Fed gehört die Steuerung der Geldpolitik, insbesondere durch Anpassungen der Federal Funds Rate. Damit beeinflusst sie direkt die Zinssätze für Kredite, Hypotheken und Investitionen. Ein weiteres Ziel ist die Inflationskontrolle, wobei die Fed eine Zielrate von 2 % anstrebt. Gleichzeitig soll die Zentralbank die Vollbeschäftigung fördern und Finanzkrisen verhindern. Als Regulierungsbehörde überwacht sie das Bankensystem und kann in Krisenzeiten als „Lender of Last Resort“ eingreifen, um die Stabilität zu sichern.

Geldpolitischen Maßnahmen

Die geldpolitischen Maßnahmen der Fed wirken sich auf verschiedene Bereiche aus. Zinserhöhungen bremsen die Inflation, verteuern aber Kredite und können das Wirtschaftswachstum dämpfen. Zinssenkungen fördern Investitionen und Konsum, können aber zu steigender Inflation führen. Die Entscheidungen der Fed beeinflussen zudem Aktienmärkte, den Währungsmarkt und die weltweite Finanzstabilität.

Viermal jährlich veröffentlicht die Fed die Summary of Economic Projections (SEP), die Prognosen zu Wirtschaftswachstum (BIP), Inflation, Arbeitslosenquote und Leitzinsen enthält. Besonders wichtig ist der Dot Plot, der die Erwartungen der FOMC-Mitglieder zur zukünftigen Zinsentwicklung zeigt. Diese Prognosen sind eine wichtige Orientierung für Investoren, Banken und Unternehmen. Im Gegensatz dazu bieten die FOMC Minutes, die drei Wochen nach jeder Sitzung veröffentlicht werden, eine detaillierte Zusammenfassung der Diskussionen und erklären die geldpolitischen Entscheidungen.

Die Fed bleibt eine Schlüsselinstitution der globalen Wirtschaft, deren Entscheidungen genau beobachtet werden. Sie trägt eine immense Verantwortung für die wirtschaftliche Stabilität der USA und hat durch ihre Geldpolitik direkte Auswirkungen auf Finanzmärkte, Währungen und die weltweite Konjunktur. Die Vorhersagen über den zukünftigen Kurs finden Sie auf unserer Seite Fed Zinsentscheid Prognose.

Ziele und Mandat der US-Notenbank

Die Fed verfolgt verschiedene geldpolitische Ziele, um die Stabilität und das Wachstum der US-Wirtschaft zu gewährleisten. Ihr Hauptziel ist es, durch geeignete geldpolitische Maßnahmen eine stabile Inflation, maximale Beschäftigung und moderate langfristige Zinssätze zu erreichen.

Preisstabilität und Inflationskontrolle

Eines der zentralen Ziele der Fed ist die Aufrechterhaltung einer stabilen Inflation. Eine zu hohe Inflation kann die Kaufkraft der Verbraucher mindern, während eine zu niedrige Inflation oder Deflation das Wirtschaftswachstum hemmen kann. Die Fed strebt eine jährliche Inflationsrate von rund 2 % an, gemessen am PCE-Preisindex (Personal Consumption Expenditures). Um dieses Ziel zu erreichen, reguliert die Fed die Geldmenge und passt die Leitzinsen an. Eine Erhöhung der Zinsen bremst die Kreditvergabe und dämpft die Inflation, während Zinssenkungen das Wachstum fördern sollen.

Maximale Beschäftigung

Ein weiteres wichtiges Ziel der Fed ist die Förderung einer hohen Beschäftigungsquote. Die US-Zentralbank achtet darauf, dass die Wirtschaft genügend Arbeitsplätze schafft, ohne dass es zu einer Überhitzung des Arbeitsmarktes kommt. Dabei orientiert sie sich an Indikatoren wie der Arbeitslosenquote, dem Lohnwachstum und der Entwicklung neuer Arbeitsplätze. Durch niedrige Zinssätze kann die Fed Kredite für Unternehmen günstiger machen, was Investitionen und damit auch Neueinstellungen fördert.
3. Stabilität des Finanzsystems

Die Fed hat eine wichtige Rolle bei der Sicherung der Stabilität des Finanzsystems. Sie überwacht Banken und Finanzinstitute, um sicherzustellen, dass das Kreditwesen stabil bleibt und keine systemischen Risiken entstehen, wie sie beispielsweise zur Finanzkrise von 2008 geführt haben. Falls erforderlich, greift die Fed durch geldpolitische Maßnahmen wie Liquiditätsbereitstellungen oder Zinssenkungen ein.

Moderate langfristige Zinssätze

Die Fed verfolgt zudem das Ziel, langfristige Zinssätze auf einem moderat stabilen Niveau zu halten. Zu stark schwankende Zinsen können Investitionen und den Immobilienmarkt negativ beeinflussen. Durch Steuerung der Geldpolitik, Anleihekäufe oder Zinserhöhungen kann die Fed langfristige Zinsen indirekt beeinflussen.