Der Euribor ist einer der zentralen Referenzzinssätze im europäischen Finanzsystem und wird von verschiedenen Faktoren maßgeblich beeinflusst. Zunächst spielt die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank eine entscheidende Rolle. Durch Anpassungen der Leitzinsen beeinflusst sie direkt die Refinanzierungskosten der Banken. Senkt die EZB ihre Leitzinsen, sinken tendenziell auch die Euribor-Sätze (s. a. EZB-Sitzungen). Bei einer Anhebung passiert das Gegenteil. Eng mit der Geldpolitik verbunden sind zudem die Inflationserwartungen im Euroraum. Wenn die Marktteilnehmer eine steigende Inflation erwarten, erhöht dies den Druck auf die EZB, die Leitzinsen anzuheben. Dadurch steigt auch der Referenzzinssatz. Für den Finanzmarkt ist die Euribor Prognose, speziell für den 3M Euribor für die Einschätzung von Anlagen in Assets sehr wichtig.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Liquidität am Geldmarkt. Herrscht genügend Liquidität im Bankensektor, sinken die kurzfristigen Zinsen, da sich Banken günstiger refinanzieren können. Umgekehrt steigen bei Liquiditätsengpässen die Kosten für kurzfristige Kredite zwischen den Banken, was den Euribor nach oben treibt. Die wirtschaftliche Gesamtsituation der Eurozone spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle. In Zeiten stabiler oder wachsender Wirtschaftsentwicklung sinkt das Risiko von Zahlungsausfällen und die Banken verleihen Geld zu niedrigeren Zinsen (s. a. Zinsentwicklung 2026). Hingegen erhöhen Rezessionsängste die Unsicherheit und damit auch den Euribor.
Auch das Vertrauen zwischen Banken ist maßgeblich für die Höhe des Euribor. Wenn das Vertrauen der Banken untereinander gestört ist, etwa durch eine Finanzkrise oder Unsicherheit bezüglich der Zahlungsfähigkeit einzelner Institute, steigt der Zinssatz aufgrund erhöhter Risikoprämien. Darüber hinaus beeinflusst auch die allgemeine Liquidität am Geldmarkt den Euribor stark. Sind ausreichend finanzielle Mittel vorhanden, sinken die Zinsen. Werden hingegen Gelder knapp, müssen Banken höhere Zinssätze bieten, um kurzfristig Kapital zu erhalten. Schließlich wirken regulatorische Rahmenbedingungen sowie politische Ereignisse und Entscheidungen innerhalb der EU auf die Zinssituation. Veränderungen der Bankenregulierung oder politische Instabilitäten können erhebliche Schwankungen auslösen und somit den Euribor kurzfristig beeinflussen.
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Inhalt
Euribor Prognose 3 Monate
Der 3-Monats-Euribor wird von mehreren Faktoren beeinflusst, die sowohl geldpolitische als auch marktbedingte Ursachen haben. Im Zentrum steht die Europäische Zentralbank (EZB), deren geldpolitische Entscheidungen unmittelbare Auswirkungen auf den Euribor haben. Insbesondere Änderungen des EZB-Leitzinses wirken sich direkt auf die Refinanzierungskosten der Banken aus, was sich wiederum im Euribor niederschlägt. Wenn die EZB die Zinsen erhöht, steigen entsprechend die kurzfristigen Geldmarktsätze, einschließlich des 3-Monats-Euribor. Senkt die Zentralbank hingegen die Zinsen, sinkt auch der Euribor, wodurch Kredite günstiger werden. Hier gibt es aktuelle EZB Leitzins Prognosen für 2025.
Ein weiterer wichtiger Faktor sind Inflationserwartungen. Steigende Inflationserwartungen veranlassen die EZB, eine restriktivere Geldpolitik zu verfolgen, um Preisstabilität sicherzustellen. Solche Erwartungen führen oft zu Zinserhöhungen und somit zu steigenden Euribor-Sätzen. Im Gegensatz dazu veranlassen sinkende Inflationsraten oder deflationäre Tendenzen die EZB, Zinsen zu senken und die Geldpolitik expansiver zu gestalten, was den Euribor nach unten drückt.
Die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung und das Wirtschaftswachstum in der Eurozone beeinflussen den Euribor ebenfalls stark. In Phasen starken Wachstums und hoher Kreditnachfrage steigt der Bedarf der Banken an kurzfristigen Finanzierungen. Dadurch erhöht sich der Druck auf den Geldmarkt, und der Euribor steigt. In wirtschaftlich schwachen Phasen, wenn die Nachfrage nach Krediten gering ist, fällt der Euribor entsprechend, da weniger Kapital nachgefragt wird.
Auch die Liquidität am Geldmarkt ist ein entscheidender Faktor. Wenn Banken ausreichend Liquidität besitzen, sinken die Zinssätze, da Banken leichter Geld zu günstigen Konditionen verleihen können. Hingegen führen Liquiditätsengpässe zu höheren Euribor-Werten, weil Banken bereit sind, höhere Zinsen zu zahlen, um sich kurzfristig Liquidität zu beschaffen.
Schließlich spielen auch regulatorische Vorgaben und Risikoeinschätzungen der Banken eine Rolle. Je höher die Risikowahrnehmung am Markt ist, beispielsweise in Krisenzeiten, desto höher steigen die Zinsen am Interbankenmarkt, um Ausfallrisiken abzudecken. Dies wirkt sich ebenfalls erhöhend auf den Euribor aus.
Das müssen Prognosen berücksichtigen
Prognosen zum Kursverlauf des 3-Monats-Euribor müssen eine Reihe wichtiger Faktoren und Indikatoren berücksichtigen, um möglichst präzise Vorhersagen treffen zu können. Zentral sind dabei die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB), da diese unmittelbar den Zinssatz beeinflussen. Analysten achten daher besonders auf Äußerungen der EZB, Ankündigungen zu Leitzinsänderungen sowie Hinweise auf künftige geldpolitische Maßnahmen.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Inflationsentwicklung. Prognosen zum Euribor sollten daher aktuelle Inflationsdaten sowie die Inflationserwartungen der Marktteilnehmer einbeziehen. Ein Anstieg der Inflation führt in der Regel dazu, dass die EZB eine restriktivere Geldpolitik verfolgt, was wiederum den Euribor steigen lässt. Sinkt die Inflation hingegen, können niedrigere Zinssätze erwartet werden.
Die allgemeine wirtschaftliche Lage im Euroraum spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Wachstumsdaten, Arbeitslosigkeit und Konjunkturindikatoren wie der Einkaufsmanagerindex (PMI) geben wichtige Hinweise darauf, ob Zinssätze eher steigen oder sinken werden. Ein robustes Wirtschaftswachstum deutet meist auf steigende Zinsen hin, während wirtschaftliche Schwächephasen tendenziell zu sinkenden Euribor-Werten führen.
Liquiditätsbedingungen am Interbankenmarkt sind ebenso relevant. Eine hohe Liquidität führt in der Regel zu niedrigeren Euribor-Sätzen, da Banken leichter Kapital zu günstigen Konditionen beschaffen können. Engpässe bei der Liquidität bewirken hingegen steigende Zinsen, weshalb Prognosen auch den Zustand des Interbankenmarkts einbeziehen müssen.
Auch geopolitische Risiken und Krisensituationen sollten berücksichtigt werden, da diese direkt die Risikowahrnehmung der Banken beeinflussen. Ereignisse wie politische Krisen, Finanzmarktturbulenzen oder unerwartete ökonomische Schocks führen oft zu kurzfristigen Zinsbewegungen am Geldmarkt.
Zudem spielen regulatorische Veränderungen und neue Bankenrichtlinien eine Rolle bei Euribor-Prognosen. Änderungen in der Bankenregulierung, etwa bei Eigenkapitalanforderungen, beeinflussen unmittelbar die Kreditvergabe und Refinanzierung der Banken und somit den Euribor.
Schließlich sollten Prognosen stets auch die Marktstimmung und Erwartungen der Investoren berücksichtigen. Analysten beziehen daher häufig Stimmungsindikatoren und Umfrageergebnisse ein, um zukünftige Kursentwicklungen präziser vorherzusagen.
Insgesamt hängt die Genauigkeit der Euribor-Prognosen stark davon ab, wie umfassend all diese Faktoren in der Analyse berücksichtigt werden.
Prognosen 2025
Wie sehen die Prognosen für den Euribor in 2025 aus? In der Tabelle 1 sind die Vorhersagen von Banken angegeben.
Tabelle 1: Euribor 3M Prognose verschiedener Banken. Quellen: siehe Quellenverzeichnis
Prognose vom | 06.03.2025 | 07.03.2025 | 27.02.2025 | 25.02.2025 | 07.03.2025 | 04.03.2024 |
Prognose zum | Commerzbank | HeLaBa | ING | LBBW | Raiffeisen AT | SEB Group |
15.03.2025 | 2,30 | 2,40 | 2,30 | 2,35 | ||
15.06.2025 | 2,00 | 2,00 | 1,90 | 2,35 | 2,05 | 1,98 |
15.09.2025 | 2,00 | 2,00 | 1,75 | 1,90 | 2,05 | 1,59 |
15.12.2025 | 2,00 | 2,00 | 1,80 | 1,75 | 2,00 | 1,63 |
Die erwarteten Zinssatzentwicklung für den 3-Monats-Euribor für das Jahr 2025 wird von den Banken deutlich unterschiedlich eingeschätzt. Während sich einige Institute auf eine eher stabile Zinsentwicklung fokussieren, erwarten andere eine deutliche Abwärtsbewegung im Jahresverlauf.
Im März 2025 liegt die Spanne der Prognosen zwischen 2,30 % und 2,40 %, wobei die ING mit 2,40 % den höchsten Zinssatz erwartet und die SEB Group sowie Raiffeisen AT mit 2,30 % eine geringfügig niedrigere Einschätzung haben. Die Commerzbank gibt für diesen Zeitraum keine Prognose an.
Im Juni 2025 sind bereits erste Abwärtstrends erkennbar. Die Commerzbank, HeLaBa und Raiffeisen AT prognostizieren einen Rückgang auf 2,00 % bis 2,05 %, während die SEB Group mit 1,98 % noch etwas tiefer liegt. Deutlich pessimistischer ist die ING, die einen Rückgang auf 1,90 % erwartet. Die LBBW hingegen geht mit 2,35 % von einer stabileren Zinslage aus.
Bis zum September 2025 verstärkt sich der Abwärtstrend. Die Commerzbank und HeLaBa erwarten weiterhin 2,00 %, während die Raiffeisen AT leicht darüber mit 2,05 % liegt. Dagegen geht die SEB Group mit 1,59 % von einem stärkeren Rückgang aus, und auch die ING sieht mit 1,75 % eine deutliche Zinssenkung voraus. Die LBBW prognostiziert mit 1,90 % einen mittleren Rückgang.
Zum Jahresende 2025 stabilisieren sich die Prognosen. Die Commerzbank, HeLaBa und Raiffeisen AT gehen von einem Wert von 2,00 % aus, während die SEB Group mit 1,63 % weiterhin von einer niedrigeren Zinspolitik überzeugt ist. Die ING und LBBW erwarten Werte von 1,80 % bzw. 1,75 %.
Insgesamt zeigt sich eine Tendenz sinkender Zinsen, wobei die Meinungen der Banken hinsichtlich des Ausmaßes der Abwärtsbewegung deutlich auseinandergehen.
SMA
Die aktuellen Prognosen der Survey of Monetary Analysts (SMA) zur Entwicklung des 3-Monats-Euribor im Jahr 2025 deuten auf eine schrittweise Zinssenkung hin (Abbildung 1). Im März 2025 wird der Zinssatz noch bei 2,40 % erwartet, bevor er im April auf 2,20 % sinkt. Dieser Trend setzt sich im Juni fort, wenn die Prognose einen Rückgang auf 2,00 % vorsieht. Ab diesem Zeitpunkt stabilisiert sich der Euribor, mit einem konstanten Wert von 1,98 % ab September bis zum Jahresende. Diese Entwicklung spiegelt eine allmähliche Lockerung der Geldpolitik wider, möglicherweise als Reaktion auf eine rückläufige Inflation oder ein gedämpftes wirtschaftliches Umfeld. Die voraussichtliche Stabilisierung im letzten Quartal könnte darauf hindeuten, dass die Europäische Zentralbank eine abwartende Haltung gegenüber weiteren Zinsschritten einnimmt.
Abbildung 1: Prognose der Survey of Monetary Analysts zum 3M Euribor (Medianwerte, Stand 3. Februar 2025). Quelle: ecb.europa.eu
Medien
Im Jahr 2025 wird erwartet, dass der 3-Monats-Euribor seinen Abwärtstrend fortsetzt, der bereits im Jahr 2024 begonnen hat. Dieser Rückgang folgt auf einen signifikanten Anstieg in den Jahren 2022 und 2023, als der Euribor in Folge der geldpolitischen Straffungen der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg, um die Inflation zu bekämpfen.
Laut Prognosen könnte der 3-Monats-Euribor im ersten Quartal 2025 bei etwa 2,20 % liegen und im zweiten Quartal auf 2,05 % sinken. Für die zweite Jahreshälfte 2025 wird eine Stabilisierung auf diesem Niveau erwartet.
Dieser Rückgang des Euribor wird voraussichtlich positive Auswirkungen auf Kreditnehmer haben, insbesondere auf diejenigen mit variabel verzinsten Hypotheken. Sinkende Zinssätze könnten zu niedrigeren monatlichen Raten führen, was die finanzielle Belastung der Haushalte reduziert. Allerdings sollten Kreditnehmer weiterhin die geldpolitischen Entscheidungen der EZB und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im Auge behalten, da diese Faktoren die zukünftige Entwicklung des Euribor beeinflussen können.
Zusammenfassend deuten aktuelle Prognosen darauf hin, dass der 3-Monats-Euribor im Jahr 2025 weiter sinken und sich auf einem moderaten Niveau stabilisieren könnte, was für Kreditnehmer mit variablen Zinssätzen vorteilhaft wäre.
2026
Die Prognosen für den 3-Monats-Euribor im Jahr 2026 variieren je nach Quelle, deuten jedoch insgesamt auf einen moderaten Rückgang des Zinssatzes hin. Die makroökonomischen Projektionen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom 12. Dezember 2024 erwarten für 2026 einen durchschnittlichen 3-Monats-Euribor von 2,0 %.
Die Survey of Monetary Analysts prognostiziert für das Jahr 2026 eine weitgehend stabile Entwicklung des 3-Monats-Euribor (Abbildung 2). Im März 2026 wird der Zinssatz noch bei 1,98 % erwartet, bevor er im Juni leicht auf 2,00 % ansteigt. Ab diesem Zeitpunkt bleibt der Wert konstant, sowohl im September als auch im Dezember 2026. Diese Prognose deutet darauf hin, dass die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank nach einer Phase sinkender Zinsen eine gewisse Stabilität erreichen könnte, ohne weitere deutliche Anpassungen nach oben oder unten vorzunehmen.
Abbildung 2: SMA Euribor 3M Prognose für 2026
Andere Quellen prognostizieren einen etwas stärkeren Rückgang. Beispielsweise erwartet longforecast.com, dass der 3-Monats-Euribor im März 2026 bei 1,623 % liegt. Diese Prognose deutet darauf hin, dass der Zinssatz im Laufe des Jahres 2026 weiter sinken könnte.
Es ist wichtig zu beachten, dass solche Prognosen auf aktuellen Daten und Annahmen basieren und sich bei veränderten wirtschaftlichen Bedingungen entsprechend anpassen können.
Längerfristige Euribor Prognosen 2025, 2026- 2027 im Überblick
Einige Institute und Organisationen haben auch längerfristige Prognosen zum Euribor abgegeben. Im Folgenden sind einige aktuelle Vorhersagen dargestellt
Bundesbank
Die Deutsche Bundesbank prognostiziert für den 3-Monats-Euribor im Jahr 2025 einen durchschnittlichen Wert von 2,1 % (Abbildung 3). Im darauffolgenden Jahr wird eine leichte Abnahme auf 2,0 % erwartet, was auf eine moderatere geldpolitische Ausrichtung hindeuten könnte. Für 2027 rechnet die Bundesbank hingegen mit einem erneuten Anstieg auf 2,2 %, was auf veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen oder eine straffere Geldpolitik schließen lässt.
Abbildung 3: Prognose der Bundesbank für den 3M Euribor 2025, 2026 und 2027
EZB Prognose
Die EZB veröffentlicht regelmäßig Wirtschaftsprognosen für Wachstum, Inflation und Beschäftigung im Euroraum. Diese Projektionen dienen der Europäischen Zentralbank als Grundlage für geldpolitische Entscheidungen, insbesondere für Änderungen der Leitzinsen. In der Abbildung 4 sind die Vorhersagen für die Jahre 2025, 2026 und 2027 für den Euribor 3 Monate angegeben. Um dem Leser eine bessere Einordnung der möglichen Entwicklung zu geben, sind auch die Zinssätze aus 2020 – 2024 dargestellt.
Abbildung 4: 3-Monats-Euribor Prognose für 2025, 2026 und 2027. Prognosedatum 7. März 2025. Quelle: ecb.europa.eu
Die Entwicklung des Euribor 3 Monate zeigt seit 2020 deutliche Schwankungen. Nachdem der Zinssatz mehrere Jahre negativ oder nahe Null lag, kam es ab Mitte 2022 zu einem spürbaren Anstieg. Infolge der geldpolitischen Straffung durch die EZB erreichte der Euribor im Juni 2024 seinen bisherigen Höhepunkt von 3,6 %. Die EZB prognostiziert jedoch, dass dieser Höchststand nicht langfristig gehalten wird. Bis zum 30. Juni 2025 erwartet sie eine deutliche Rückkehr auf 2,2 %. Diese Absenkung um 1,4 Prozentpunkte reflektiert Erwartungen einer Lockerung der Geldpolitik infolge sinkender Inflationsraten und einer abgeschwächten Wirtschaftsdynamik. Für 2026 prognostiziert die EZB eine weitere Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage im Euroraum. Der Euribor soll dabei nur noch leicht schwanken und sich bei rund 2,2 % einpendeln. Im Juni 2026 geht die EZB schließlich von einer weiteren Normalisierung aus, wobei sich der Zinssatz bei etwa 2 % einfinden könnte. Insgesamt erwartet die EZB mittelfristig sinkende Euribor-Werte, getrieben durch rückläufige Inflationsraten, eine Entspannung der Geldpolitik und eine stabilisierte wirtschaftliche Entwicklung.
Prognosemodell der Redaktion
Die Erstellung langfristiger Finanzprognosen erfordert präzise mathematische Modelle und fundierte Datenanalysen. Erste Analysen stützen sich auf historische Beobachtungen, um Trends erkennbar zu machen. In unserem linearen Regressionsmodell werden Daten in regelmäßigen Zeitabständen, etwa quartalsweise, gesammelt und analysiert. Die unabhängige Variable repräsentiert die fortschreitende Zeit, während die abhängige Variable die beobachteten Zinssätze darstellt.
Das Modell folgt der Gleichung y = a · t + b, wobei a die Steigung und b den y-Achsenabschnitt beschreibt. Diese Parameter werden durch die Methode der kleinsten Quadrate ermittelt, um die Summe der quadrierten Differenzen zwischen den prognostizierten und den tatsächlichen Werten zu minimieren. Durch diesen Ansatz entsteht ein linearer Trend, der zukünftige Entwicklungen extrapoliert. Das Modell geht von konstanten Varianzen und normalverteilten Residuen aus, was seine einfache Interpretierbarkeit unterstützt. Trotz seiner vereinfachten Annahmen liefert das Modell verlässliche Einblicke in potenzielle Zinsbewegungen und dient als Grundlage strategischer Entscheidungen im Finanzsektor.
2028
Aus den historischen Werten der Bundesbank und EZB leiten wir einen Wert von etwa 2,10% für den Euribor 3M in 2028 ab. Dieses Niveau könnte sich dank stabiler Inflation und moderatem Wachstum bis Ende 2028 halten. Eine mögliche Abweichung entsteht bei unerwarteten konjunkturellen oder geopolitischen Ereignissen.
Der Achsenabschnitt b wurde als 2,10 % für das Jahr 2028 festgelegt. Die berechnete Steigung a beträgt 0,0025 pro Quartal, was einem jährlichen Anstieg von etwa 0,01 % entspricht. Für 2028, mit t-Werten zwischen 0 und 3, resultiert der Durchschnittswert direkt aus b und liegt bei rund 2,10 %. Der Modellfit zeigt einen R²-Wert von 0,90, was die hohe Anpassung der Daten an den Trend bestätigt.
2029
Für 2029 weist das Regressionsmodell auf einen minimalen Anstieg hin, der rund 2,11% für den 3M Euribor erreichen könnte. Stärkere Impulse könnten durch steigende Energiepreise oder expansive Fiskalprogramme entstehen.
Im Jahr 2029 verschiebt sich t in den Bereich von 4 bis 7. Hier führt der konstante Trend zu einem prognostizierten Durchschnittswert von etwa 2,11 %, untermauert durch einen signifikanten p-Wert (< 0,05).
Prognose 2030
Für das Jahr 2030 ergibt sich aus der Regression eine Prognose von ungefähr 2,12% als Prognose für den Euribor 3M Prozent. Das Marktumfeld könnte sich bis dahin stärker an globalen Trends orientieren als an rein nationalen Faktoren.
Auch hier bleiben Veränderungen im Leitzins oder in der Inflation entscheidende Treiber für den endgültigen Wert.
Für 2030 wird t von 8 bis 11 angenommen, was den Wert auf ungefähr 2,12 % anhebt. Geringe Residuen und stabile Varianzen bestätigen die Validität des Modells.
Anhang
Tabelle der SMA Prognose zum Euribor 3M 2025 – 2029. Quelle: ecb.europa.eu
Prognosehorizont | EZB SMA Prognose 2025 Euribor 3M [%] |
15.03.2025 | 2,40 |
15.04.2025 | 2,20 |
15.06.2025 | 2,00 |
15.07.2025 | 2,00 |
15.09.2025 | 1,98 |
15.10.2025 | 1,98 |
15.12.2025 | 1,98 |
1Q 2026 | 1,98 |
2Q 2026 | 2,00 |
3Q 2026 | 2,00 |
4Q 2026 | 2,00 |
1Q 2027 | 2,00 |
2Q 2027 | 2,05 |
3Q 2027 | 2,06 |
4Q 2027 | 2,08 |
1Q 2028 | 2,10 |
2Q 2028 | 2,13 |
3Q 2028 | 2,15 |
4Q 2028 | 2,15 |
langfristig | 1,98 |
Quellenverzeichnis
Literatur & Quellenverzeichnis