Seit Jahren steht der Wechselkurs zwischen dem Euro und dem polnischen Złoty im Fokus von Investoren, Unternehmen und Analysten. Besonders in wirtschaftlich und geopolitisch unsicheren Zeiten gewinnt die Kursentwicklung zwischen der Gemeinschaftswährung und der polnischen Landeswährung an Bedeutung. Beide Währungen spiegeln unterschiedliche wirtschaftliche Realitäten wider: Auf der einen Seite die Eurozone mit ihrer integrativen Geldpolitik unter der Europäischen Zentralbank, auf der anderen Seite Polen mit seiner eigenständigen Notenbank und einer traditionell stabilitätsorientierten Finanzpolitik. Die Euro Złoty Kurs Prognose beschäftigt sich mit der künftigen Entwicklung dieses Wechselkurses unter Einbeziehung vielfältiger Einflussfaktoren. Dazu zählen unter anderem Leitzinsentscheidungen, Inflationsraten, Handelsbilanzen, konjunkturelle Trends und politische Stabilität. In Polen spielt zudem die Nähe zur Euro-Einführung immer wieder eine Rolle in öffentlichen Diskussionen – auch wenn konkrete Schritte derzeit nicht absehbar sind.
Entscheidend für eine fundierte Einschätzung ist die Analyse aktueller geldpolitischer Strategien beider Seiten sowie die Beobachtung makroökonomischer Kennzahlen. Während die Europäische Zentralbank in den vergangenen Jahren verstärkt auf Inflationsbekämpfung setzt, verfolgt die Narodowy Bank Polski eine wachstumsorientierte Politik, die jedoch bei starkem Preisdruck ebenfalls zu Zinsschritten greifen muss. Solche Maßnahmen beeinflussen den Kapitalfluss und damit auch den Wechselkurs. Hier sind online Umrechnungen zum Euro Zloty Kurs sofort möglich. Aktuell liegen keine PLN/EUR Kurs Prognosen für 2028, 2029 oder 2030 am Markt vor.
Eine belastbare Prognose des Euro-Złoty-Kurses verlangt daher mehr als nur einen Blick auf historische Daten. Vielmehr ist ein umfassendes Verständnis wirtschaftlicher Dynamiken notwendig, dass auch externe Schocks und Marktpsychologie berücksichtigt.
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Inhalt
Euro Złoty Kurs Prognose 2025 – 2030
Wie sieht der Markt die Zukunft für den Zloty? Leider liegen noch keine Vorhersagen zur Kursentwicklung in 2028, 2029 und 2030 vor. Der Grund dafür sind die vielen Variablen, die den Kurs beeinflussen und derzeit nicht abschätzbar sind.
Citibank Polen EUR/PLN Prognose 2025, 2026 und 2027
In der Abbildung 1 ist die EUR/PLN Kurs Prognose der polnischen Citibank dargestellt.
Abbildung 1: Euro Zloty Prognose der Citibank Polen 2025, 2026 und 2027. Quelle: citibank.pl
Die aktuelle EUR/PLN-Prognose der Citibank Polen zeigt ein insgesamt stabiles, jedoch leicht schwankendes Kursbild im Zeitraum von April 2025 bis Dezember 2027. Zu Beginn des Prognosezeitraums wird ein Kurs von 3,91 im April 2025 erwartet. In den darauffolgenden Monaten steigt der Wechselkurs leicht an: auf 3,94 im Mai und 3,96 im Juni. Danach kehrt sich der Trend um. Der Euro verliert im Verhältnis zum Zloty moderat an Stärke und notiert im Juli bei 3,94, im August bei 3,92 und im September wieder bei 3,91. Bis Jahresende 2025 setzt sich dieser Abwärtstrend fort – mit Werten von 3,89 im Oktober, 3,88 im November und schließlich 3,86 im Dezember.
Im Jahr 2026 prognostiziert Citibank eine bemerkenswerte Stabilität des Wechselkurses. Von Januar bis einschließlich April bleibt der EUR/PLN bei 3,86. Ab Mai bis November wird ein leicht niedrigerer Kurs von 3,85 angenommen, bevor im Dezember ein weiterer minimaler Rückgang auf 3,84 erfolgt. Dieses Niveau wird auch zu Beginn des Jahres 2027 beibehalten: Von Januar bis einschließlich Juni bleibt der Kurs konstant bei 3,84. Eine geringfügige Aufwertung des Euro ist ab Juli 2027 vorgesehen, mit einem Anstieg auf 3,85 – ein Wert, der bis Dezember desselben Jahres unverändert bleiben soll.
Die Prognose lässt auf ein ausgewogenes Kräfteverhältnis zwischen beiden Währungen schließen. Trotz kurzfristiger Schwankungen bewegt sich der EUR/PLN über den gesamten Zeitraum in einer engen Spanne zwischen 3,84 und 3,96. Dies spricht für eine erwartete geldpolitische und wirtschaftliche Kontinuität in Polen wie auch im Euroraum.
Narodowy Bank Polski Prognosen aus der Survey of Professional Forecasters (SPF)
Die jüngste Expertenumfrage (Survey of Professional Forecasters) der Narodowy Bank Polski vom Dezember 2024 liefert einen präzisen Ausblick auf die erwartete Entwicklung des EUR/PLN-Wechselkurses für die Jahre 2025 und 2026 (Tabelle 1). Für das Jahr 2025 prognostizieren die teilnehmenden Analysten einen durchschnittlichen Kurs von 4,30 PLN je Euro, wobei die Bandbreite der Einschätzungen von 4,10 bis 4,70 PLN reicht. Dies deutet auf eine gewisse Unsicherheit im Markt hin, spiegelt aber auch die Spannweite makroökonomischer Szenarien wider.
Tabelle 1: Prognose der Survey of Professional Forecasters der NBP von 12/2024 zum Euro Zloty Kurs 2025 u. 2026. Quelle: nbp.pl
Jahr | Median der Prognosen | Niedrigste Prognose | Höchste Prognose | Anzahl der Prognosen |
2025 | 4,3 | 4,1 | 4,7 | 17 |
2026 | 4,27 | 4,2 | 4,6 | 17 |
Für das Jahr 2026 wird im Median ein leicht niedrigerer Kurs von 4,27 PLN erwartet. Die Prognosen variieren hier zwischen 4,20 und 4,60 PLN. Insgesamt lässt sich aus den Daten ein moderat stabiler Wechselkursverlauf ableiten. Die Mehrheit der Experten rechnet nicht mit extremen Ausschlägen in die eine oder andere Richtung.
Die Zahlen legen nahe, dass der Zloty gegenüber dem Euro auf mittlere Sicht weder stark aufwerten noch signifikant abwerten dürfte.
Prognose zum Euro Zloty Kurs verschiedener Banken 2025 -2026
Die Kursprognosen mehrerer europäischer Banken zum Währungspaar EUR/PLN deuten auf eine weitgehend stabile Dynamik des polnischen Zloty gegenüber dem Euro bis Ende 2026 hin. Besonders die Einschätzung der ING-DiBa, die als einzige Bank eine durchgängige Vorhersage bis einschließlich des vierten Quartals 2026 vorlegt, zeichnet ein klares Bild: Ab dem zweiten Quartal 2025 erwartet ING einen EUR/PLN-Kurs von 4,20, gefolgt von einer allmählichen, aber sehr gleichmäßigen Aufwertung des Euro bis auf 4,25, ein Niveau, das ab dem dritten Quartal 2025 konstant gehalten wird.
Abbildung 2: Kurs Prognosen zum Euro Zloty Kurs verschiedener Banken. Quellen s. Quellenverzeichnis
Bereits für das dritte und vierte Quartal 2025 sowie das gesamte Jahr 2026 geht ING von einem stabilen Wechselkurs in Höhe von 4,25 aus. Diese Einschätzung lässt auf eine Normalisierung geldpolitischer Rahmenbedingungen und eine gleichmäßige makroökonomische Entwicklung sowohl in Polen als auch im Euroraum schließen. Weder starke Abwertungs- noch Aufwertungstendenzen des Zloty werden erwartet. Vielmehr deutet die gleichbleibende Prognose auf ein Gleichgewicht der Kräfte hin – etwa hinsichtlich Zinsniveau, Inflation und Kapitalflüsse.
Im Vergleich dazu bleiben auch die übrigen Banken im Bereich zwischen 4,20 und 4,30, wobei die Erste Group für das vierte Quartal 2025 mit 4,30 leicht über dem ING-Wert liegt. Auch die Skandinaviska Enskilda Banken bewegt sich im oberen Bereich mit Prognosen von 4,23 ab dem dritten Quartal 2025. Die Commerzbank AG bleibt mit 4,20–4,25 ebenfalls im erwartbaren Korridor.
Die Einschätzungen der ING sind durch ihre durchgehende Quartalsprognose bis Ende 2026 besonders aussagekräftig. Sie spiegeln ein Szenario relativer Währungsstabilität wider – trotz geopolitischer Unsicherheiten in der Region und geldpolitischer Umbrüche in Europa.
Kurzfristige Aussichten für den Zloty
Der Kurs des Euro gegenüber dem Zloty fiel kürzlich unter die etablierte Handelsspanne von 4,20 bis 4,30 und erreichte zeitweise 4,12. Die zukünftige Entwicklung des EUR/PLN bleibt schwer einzuschätzen, da geopolitische Spannungen – insbesondere rund um den Ukrainekonflikt – ebenso wie verzögerte Leitzinsanpassungen weiterhin Unsicherheiten mit sich bringen. Auch im kommenden Jahr wird Polens Staatshaushalt voraussichtlich ein deutliches Defizit aufweisen. Eine spürbare Konsolidierung erscheint erst 2026 realistisch. Im politischen Umfeld rücken die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen näher, wobei Umfragen derzeit einen Vorsprung für Trzaskowski, den Kandidaten der Bürgerkoalition, zeigen.
Der Zloty wird nicht mehr stärker?
Zu Jahresbeginn 2025 testete der Euro den Bereich um 4,24 bis 4,25 PLN, der sich im Vorjahr als robuste Unterstützungszone erwiesen hatte. Sämtliche Versuche, den Zloty über dieses Niveau hinaus zu festigen, waren bislang gescheitert. Am 22. Januar wurde diese Marke erstmals unterschritten, woraufhin der Kurs auf 4,20 PLN fiel – der niedrigste Stand seit April 2018.
Derzeit gibt es am Markt kaum Analysten, die eine weitere signifikante Aufwertung der polnischen Währung prognostizieren. Die zurückhaltendsten Einschätzungen sehen den EUR/PLN-Kurs zum Jahresende 2025 bei rund 4,20 PLN. Solche Szenarien wurden unter anderem von den Analyseabteilungen der Danske Bank und ABN Amro ins Spiel gebracht. Viele andere Finanzinstitute gehen hingegen von einem Kursniveau um 4,25 PLN aus. Im Durchschnitt lag die Prognose bei etwa 4,32 PLN – rund acht Groszy unter der entsprechenden Erwartung des Vorjahres, jedoch immer noch oberhalb des aktuellen Kurswertes.
Die skeptischsten Stimmen stammen von JP Morgan Chase, deren Analysten einen Anstieg auf 4,60 PLN für wahrscheinlich halten. Vergleichbare Werte veröffentlichte die Rabobank mit 4,58 PLN sowie die SEB mit 4,55 PLN. Insgesamt bewegen sich 23 der 27 betrachteten Prognosen – das entspricht rund 85 Prozent – im Korridor zwischen 4,25 und 4,50 PLN. Der daraus resultierende Durchschnittskurs liegt bei etwa 4,3750 PLN. Sollte sich dieser Wert realisieren, würde dies in den kommenden Monaten eine spürbare Schwächung des Zloty implizieren.
Aktuelle Einschätzung und Aussichten der polnischen Wirtschaft
Die Finanzmärkte in Mittel- und Osteuropa werden aktuell stark durch internationale Entwicklungen beeinflusst. Besonders der Zloty hat sich in den vergangenen Tagen deutlich erholt. Besonders im Anschluss an das angekündigte Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine setzte ein klarer Aufwärtstrend ein. Der derzeitige Optimismus an den Währungsmärkten erscheint allerdings teils überzogen. Hinzu kommen regionale Einflussfaktoren wie der verzögerte Beginn geldpolitischer Lockerungen der polnischen Notenbank, wodurch sich die Zinsunterschiede weiter vergrößern. Auf dem Anleihenmarkt sorgten hingegen andere Impulse für Bewegung: Deutschland plant einen 500-Milliarden-Euro-Fonds, und Europa diskutiert über eine Lockerung der Ausgabenkontrolle im Verteidigungshaushalt – beides hatte Auswirkungen auf die langfristigen Renditen.
Im Jahr 2024 erzielte Polen ein Wirtschaftswachstum von 2,9 %, das vor allem durch staatliche Ausgabenprogramme und privaten Konsum getragen wurde. Und dass, obwohl externe Belastungen und geopolitische Risiken die Rahmenbedingungen erschwerten. Für 2025 wird ein BIP-Anstieg um 3,3 % erwartet, vorausgesetzt, es treten keine gravierenden Störungen ein. Die Kauflaune der Verbraucher dürfte weiterhin als Wachstumstreiber fungieren – auch wenn sich das Reallohnplus abschwächt, könnte die Ersparnisquote sinken. Investitionen dürften nach einer Pause wieder zunehmen, wohingegen die Nettoexporte 2025 bremsend wirken, sich jedoch ab 2026 erholen könnten.
Bei der Preisentwicklung spielten steigende Kosten für Energie, Lebensmittel und Dienstleistungen eine maßgebliche Rolle. Im Februar wurde eine Teuerungsrate von 4,9 % gemeldet. Für März und Juni werden die höchsten Werte erwartet, bevor die Inflationsrate bis Jahresende unter die 5 %-Marke sinken dürfte. Auf Jahresbasis ergibt sich daraus eine durchschnittliche Inflationsrate von 4,5 % für 2025 und 3,1 % für das Folgejahr. Die geldpolitische Richtung bleibt schwer vorhersehbar: Einige Ratsmitglieder plädieren für eine Lockerung ab Juli, andere halten einen stabilen Kurs für angemessen. Im Grundszenario wird mit einer ersten Zinssenkung um 25 Basispunkte im Sommer gerechnet, möglicherweise gefolgt von weiteren Anpassungen im weiteren Jahresverlauf. Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen bewegten sich zuletzt über der Marke von 5,8 %, beeinflusst durch geopolitische Unsicherheiten sowie strukturell steigende Realzinsen.
Quellenverzeichnis