Gas ist einer der vier Grundzustände der Materie (die anderen sind fest, flüssig und Plasma). Ein reines Gas kann aus einzelnen Atomen (z. B. einem Edelgas wie Neon), Elementarmolekülen, die aus dem Atom eines Elements (z. B. Sauerstoff) hergestellt sind, oder Verbindungsmolekülen aus einer Vielzahl von Atomen (z. B. Kohlendioxid) bestehen. Was ein Gas von Flüssigkeiten und Feststoffen unterscheidet, ist die weitgehende Trennung der einzelnen Gaspartikel. Diese Trennung macht normalerweise ein farbloses Gas für den menschlichen Beobachter unsichtbar. Die Wechselwirkung von Gasteilchen in der Gegenwart von elektrischen und Gravitationsfeldern wird als vernachlässigbar angesehen, wie durch die Vektoren mit konstanter Geschwindigkeit in dem Bild angezeigt wird. Eine Art von allgemein bekanntem Gas ist Dampf.
Inhalt
Gasarten
Welche Gasarten sind in Deutschland relevant? Während Erdgas und Flüssiggas den Löwenanteil der klassischen Energieversorgung stellen, wächst der Anteil von Biogas und Wasserstoff im Zuge der Dekarbonisierung stetig. Sondergase sind hingegen Spezialprodukte für Industrie, Gewerbe und medizinische Anwendungen.
Erdgas
Erdgas ist in Deutschland das zentrale Energiegas und wird sowohl in Privathaushalten als auch in der Industrie vielseitig genutzt. Hauptbestandteil ist Methan, daneben sind kleinere Mengen Ethan, Propan und Butan enthalten. Erdgas wird über ein ausgedehntes Pipeline-System bereitgestellt, das große Teile der Bundesrepublik erschließt. Der Großteil des Erdgases wird importiert – hauptsächlich aus Norwegen, den Niederlanden, Belgien und seit Jahrzehnten aus Russland (allerdings seit 2022 mit deutlich reduziertem Anteil). Erdgas wird als H-Gas (High Calorific Gas) mit höherem Brennwert und L-Gas (Low Calorific Gas) mit niedrigerem Brennwert unterschieden, wobei das H-Gas zunehmend an Bedeutung gewinnt und das L-Gas langfristig aus dem Markt verschwindet. Neben der Verwendung für Raumwärme, Warmwasser und Kochen wird Erdgas auch zur Stromerzeugung in Gaskraftwerken sowie als Kraftstoff in Erdgasfahrzeugen eingesetzt (CNG, LNG).
Die meisten Gasheizungen verwenden Erdgas als Brennstoff. Obwohl sich die verschiedenen Erdgastypen in ihrer Zusammensetzung unterscheiden, enthalten alle Typen überwiegend Methan Methan CH4 (meist über 80%, oft über 90%) gefolgt von Ethan C2H6 und Weiteren CnHm
Erdgas ist ein natürlich vorkommendes Kohlenwasserstoffgasgemisch, das hauptsächlich aus Methan besteht, aber üblicherweise unterschiedliche Mengen anderer höherer Alkane und manchmal einen kleinen Prozentsatz von Kohlendioxid, Stickstoff, Schwefelwasserstoff oder Helium enthält. Es entsteht, wenn Schichten von sich zersetzenden Pflanzen und tierischen Stoffen über Millionen von Jahren intensiver Hitze und Druck unter der Erdoberfläche ausgesetzt sind. Die Energie, die die Pflanzen ursprünglich von der Sonne erhalten haben, wird in Form von chemischen Bindungen im Gas gespeichert.
Erdgas ist ein fossiler Brennstoff, der als Energiequelle zum Heizen, Kochen und zur Stromerzeugung dient. Es wird auch als Kraftstoff für Fahrzeuge und als chemisches Ausgangsmaterial bei der Herstellung von Kunststoffen und anderen kommerziell wichtigen organischen Chemikalien verwendet. Erdgas auf fossiler Basis ist eine nicht erneuerbare Ressource.
Flüssiggas (LPG)
Flüssiggas besteht meist aus Propan und Butan oder deren Gemisch. Im Unterschied zu Erdgas ist LPG bei Normaldruck flüssig und kann deshalb gut in Tanks gespeichert und transportiert werden. Es wird bevorzugt dort eingesetzt, wo kein Zugang zum Erdgasnetz besteht – etwa auf dem Land, in Wochenendhäusern, für einzelne Gebäude oder in bestimmten Gewerbebereichen. Flüssiggas findet auch Anwendung in mobilen Heizgeräten, beim Grillen, in Gabelstaplern, bei bestimmten Industrieprozessen und als Autogas (LPG) für Pkw. Die Versorgung erfolgt über Tankwagen, Flaschen oder stationäre Tanks. LPG ist im Gegensatz zu Erdgas steuerlich begünstigt, was es in manchen Anwendungsbereichen attraktiv macht.
Biogas
Biogas wird in Deutschland zunehmend produziert, weil es ein wichtiger Baustein der Energiewende ist. Es entsteht durch die Vergärung von organischen Stoffen wie Gülle, Energiepflanzen oder Bioabfällen in sogenannten Biogasanlagen. Das Roh-Biogas wird meist direkt vor Ort zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Nach einer Aufbereitung auf Erdgasqualität spricht man von Biomethan, das dann ins öffentliche Gasnetz eingespeist werden kann. So kann Biogas als „grünes Gas“ fossiles Erdgas ersetzen und Treibhausgasemissionen reduzieren. Der Anteil von Biogas am gesamten Gasverbrauch ist noch überschaubar, aber stetig steigend – nicht zuletzt durch politische Förderung und steigendes Klimabewusstsein.
Wasserstoff (H₂)
Wasserstoff spielt als Energieträger aktuell eine noch geringe, aber schnell wachsende Rolle. Er wird entweder „grau“ (aus Erdgas), „blau“ (mit CO₂-Abscheidung) oder „grün“ (durch Elektrolyse mit erneuerbarem Strom) produziert. Der direkte Einsatz von Wasserstoff findet heute vor allem in der Industrie statt, zum Beispiel in Raffinerien oder der Chemie. Es gibt bereits Modellregionen, in denen Wasserstoff dem Erdgas beigemischt wird, sowie Pilotprojekte im Verkehrssektor (Brennstoffzellenbusse, Wasserstoffzüge). In Zukunft soll Wasserstoff schrittweise einen immer größeren Teil der Gasversorgung ausmachen und perspektivisch zum Rückgrat eines CO₂-neutralen Energiesystems werden.
Sondergase
Abseits der öffentlichen Gasversorgung kommen zahlreiche spezielle Gase in Deutschland zum Einsatz. Acetylen wird zum Beispiel beim autogenen Schweißen benötigt, Sauerstoff und medizinische Gasgemische in der Medizin, Stickstoff und technische Gasgemische in verschiedensten Industrieprozessen. Diese Gase werden meist in Druckflaschen vertrieben und spielen im Alltag der Haushaltsenergieversorgung keine Rolle, sind aber für bestimmte Branchen unverzichtbar.
Anteil am Gesamtgasverbrauch
Im Jahr 2024 wurde der deutsche Gasmarkt weiterhin deutlich von Erdgas dominiert, das mit rund 844 Terawattstunden einen Anteil von etwa 94 % am Gesamtverbrauch erreichte (Tabelle 1). Flüssiggas, das vor allem in Regionen ohne Erdgasnetz genutzt wird, steuerte circa 38 Terawattstunden bei und kam damit auf einen Anteil von etwa 4 %. Der Beitrag von Biomethan lag laut aktuellen Branchenzahlen bei rund 10,7 Terawattstunden, was etwa 1,2 % des gesamten Gasverbrauchs entspricht. Wasserstoff spielte nach wie vor eine untergeordnete Rolle im Gesamtmix, mit einem geschätzten Verbrauch von rund 1,7 Terawattstunden beziehungsweise 0,2 %.
Die Summen verdeutlichen, dass trotz politischer Initiativen für mehr Diversifizierung und erneuerbare Gase weiterhin fossiles Erdgas das Energiesystem in Deutschland prägt. Der Anteil alternativer Gasarten wächst zwar langsam, bleibt aber bislang deutlich unter zehn Prozent des Gesamtverbrauchs. Die Daten stammen aus aktuellen Veröffentlichungen der Bundesnetzagentur, des Deutschen Verbands Flüssiggas, der Deutschen Energie-Agentur und weiteren Fachquellen.
Tabelle 1: Anteil der Gasarten am Gasverbrauch. Quelle: destatis.de
Gasart | Verbrauch (TWh) | Anteil am Gesamtverbrauch (%) |
Erdgas | 844,0 | 94,2 % |
Flüssiggas (LPG) | 38,0 | 4,2 % |
Biomethan | 10,7 | 1,2 % |
Wasserstoff | 1,7 | 0,2 % |
Gesamt | 894,4 | 100 % |
Durch einen Gaspreis Vergleich die Energiekosten senken
Die Gaspreise in Deutschland steigen stetig und stellen neben den Stromkosten einen wichtigen Posten in jedem Haushaltsbudget dar. Egal ob Gas zum Heizen, Kochen oder zum Wärmen von Wasser benötigt wird die Kosten für diesen Brennstoff sind erheblich. Doch der Verbraucher kann der Preisspirale erfolgreich entkommen. Seit der Liberalisierung des Gaspreises ist kein Verbraucher mehr an den örtlichen Versorger zwingend gebunden, sondern kann den Gasversorger wechseln. Ein sinnvoller Wechsel des Gasversorgers setzt einen Gaspreisvergleich voraus.
Einfach und erfolgsorientiert
Einsparungen durch Vergleich des Gaspreises erzielen. In der Zwischenzeit ist auch bei Gas ein für den Kunden günstiger Wettbewerb entstanden. Eine Vielzahl von teilweise überregionalen Versorgern buhlt um die Gunst des Kunden. Der aufgeklärte Verbraucher wird daher – so wie es von Verbraucherorganisationen wie Stiftung Warentest oder den Verbraucherzentralen empfohlen wird, einen Gaspreisvergleich vornehmen um den günstigsten Versorger in der Region zu ermitteln bei dem auch die Vertragsbedingungen, wie Preisbindung oder Laufzeit, mit den persönlichen Interessenlage des Kunden übereinstimmen. Hilfe bietet auch das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend mit dem Gaspreismonitor.
Ein solcher Vergleich wäre manuell sehr zeitaufwendig, denn die Anzahl der Versorger mit ihren diversen Tarifen in der jeweiligen Region ist groß. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gasversorger nicht alle Tarife publizieren.
Gaspreisrechner
Daher ist es empfehlenswert, den Gaspreisvergleich mit einem Gaspreisrechner vorzunehmen. Ein solcher Gaspreisrechner ist mühelos im Internet zu finden. Um den Vergleich vorzunehmen, benötigt der Verbraucher lediglich den voraussichtlichen Gaspreisverbrauch im Jahr, die eigene Postleitzahl und die Kundennummer beim bisherigen Versorger. Alle notwenigen Daten befinden sich beispielsweise auf der letzten Jahresrechnung.
Nach Eingabe dieser Daten werden die für die Region relevanten Gasversorger übersichtlich aufgelistet. Bemerkenswert ist, dass ein durchschnittlicher Haushalt ein erhebliches, teilweise mehrere Hundert Euro ausmachendes Einsparungspotenzial vorweist. Ökologisch orientierte Verbraucher achten noch darauf, ob es sich um sauber produziertes Gas handelt: Stichwort „saubere Energie“
Versorgerwechsel ist Ausdruck überlegten Handelns
Ein besonderer Service solcher Gaspreisrechner besteht darin, dass auf Wunsch der Antrag bei einem neuen, günstigen Versorger online gestellt werden kann.
Der Wechsel zu einem billigeren Gasversorger ist für den Verbraucher völlig risikofrei, wobei auch keinerlei Arbeiten an der Gasanlage oder am Zähler des Verbrauchers vorgenommen werden müssen.
Literatur
Bundesnetzagentur – Umstellung von L- auf H-Gas (Marktraumumstellung)
BMWK – Gasinfos
Bundesregierung – Energiewende
Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches (DVGW) – Hauptstudie zur Analyse der volkswirtschaftlichen Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf die Sektoren des Gasverbrauchs und deren Kompensation. Phase I Hauptstudie Gasbeschaffenheit