FOMC Sitzungsprotokoll - Minutes of the Federal Open Market CommitteeDie geldpolitische Ausrichtung der Vereinigten Staaten wird maßgeblich durch das Federal Open Market Committee (FOMC) bestimmt – das zentrale Gremium innerhalb des Federal Reserve Systems. In regelmäßigen Abständen tritt dieses Komitee zusammen, um über die geldpolitische Strategie zu beraten und Entscheidungen zu treffen, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Auswirkungen auf die globale Finanzarchitektur haben. Während die eigentlichen Beschlüsse, wie etwa Änderungen des US-Leitzinses, unmittelbar nach den Sitzungen kommuniziert werden, erhält die Öffentlichkeit durch das sogenannte FOMC Minutes – das offizielle FOMC Sitzungsprotokoll – einen vertieften Einblick in die zugrunde liegenden Überlegungen.

Dieses Protokoll wird in der Regel drei Wochen nach der jeweiligen Sitzung veröffentlicht und bietet eine umfassende Zusammenfassung der Diskussionen innerhalb des Komitees. Es spiegelt die Bandbreite der Meinungen, die Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage sowie die Einschätzung zukünftiger Entwicklungen wider. Für Marktteilnehmer, Analysten und Notenbankbeobachter ist das Dokument von hoher Relevanz, da es Rückschlüsse auf die zukünftige Zinspolitik sowie die geldpolitische Haltung der einzelnen Mitglieder zulässt – insbesondere im Hinblick auf mögliche Divergenzen innerhalb des Gremiums. Im Gegensatz dazu wird das Beige Book 2 Wochen vor einer Sitzung publiziert.

Die Minutes of the FOMC fungieren damit als zentrales Instrument geldpolitischer Transparenz und strategischer Kommunikation. Ihre Analyse ermöglicht es, zwischen den Zeilen zu lesen und Veränderungen in der Tonalität oder Prioritätensetzung frühzeitig zu erkennen. Diese Seite widmet sich der systematischen Aufbereitung und Interpretation des FOMC-Protokolls, erläutert dessen Aufbau, politische Bedeutung sowie den Einfluss auf die Finanzmärkte – und bietet damit eine fundierte Orientierung für alle, die geldpolitische Signale der US-Notenbank besser verstehen und einordnen möchten.

Die FOMC Minutes zur Sitzung am 17. September 2025 werden am 8. Oktober 2025 um 20 Uhr veröffentlicht.

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Auszug aus dem FOMC Protokoll vom 20. August 2025

Auf ihrer Sitzung am 29. und 30. Juli 2025 beließ die US-Notenbank (Federal Reserve) den Leitzins mit breiter Zustimmung im Zielkorridor von 4,25 % bis 4,50 %. Die geldpolitische Ausrichtung bleibt damit weiter leicht restriktiv. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren moderate Wirtschaftsdaten, ein robuster Arbeitsmarkt und eine nur zögerlich sinkende Inflation. Zwar deuten einige Indikatoren auf eine wirtschaftliche Abschwächung hin, doch insgesamt wurde der aktuelle Kurs von der Mehrheit der Mitglieder als angemessen beurteilt.

Einige Teilnehmer wiesen auf eine gestiegene Unsicherheit hin, insbesondere durch die Ausweitung der US-Zölle, deren Auswirkungen auf Preise und Wachstum schwer quantifizierbar sind. Viele Mitglieder erwarten, dass sich die vollen Effekte der Zölle zeitverzögert zeigen – sowohl bei Güterpreisen als auch beim Konsumverhalten. Entsprechend groß ist die Unsicherheit bezüglich der Inflationsentwicklung. Während sich die Kerninflation nur langsam dem Zielwert nähert, bleibt das Risiko einer anhaltend überhöhten Teuerung bestehen. Mehrere Mitglieder betonten daher die Notwendigkeit, vorschnelle Zinssenkungen zu vermeiden, um das Risiko einer Entankerung der Inflationserwartungen zu minimieren.

Gleichzeitig äußerten sich einige Teilnehmer besorgt über Schwächesignale am Arbeitsmarkt. Niedrigere Lohnsteigerungen, rückläufige Neueinstellungen und regionale Unterschiede bei der Beschäftigung wurden als Hinweise auf nachlassende Arbeitsmarktdynamik interpretiert. Zwei Mitglieder votierten daher bereits für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte, da sie das Inflationsziel im Kernbereich weitgehend erreicht sahen und die Risiken für Beschäftigung stärker gewichtet wissen wollten.

In der Gesamteinschätzung bleibt der Pfad zukünftiger Zinsschritte offen. Die Mehrheit des FOMC betonte, dass Entscheidungen datenabhängig bleiben und sowohl geldpolitische Lockerungen als auch eine längere Zinspause möglich sind. Die geldpolitische Ausrichtung werde flexibel angepasst, sofern sich das Wachstumsbild oder die Preisdynamik signifikant verändern. Die Fed bleibt somit im Modus der strategischen Geduld: Sie signalisiert Handlungsbereitschaft, wartet jedoch auf klarere Signale aus der Realwirtschaft und dem Preisgefüge, bevor weitere Leitzinsänderungen vorgenommen werden.

Termine der Veröffentlichung der FOMC Minutes in 2025

In der Tabelle 1 sind die Termine der Minutes angegeben.

Tabelle 1: Zeitplan der Veröffentlichung der FOMC-Sitzungsprotokolls. Quelle: federalreserve.gov

Datum der FOMC-Sitzung Voraussichtliches Veröffentlichungsdatum der Minutes
28.–29. Januar 19. Februar 2025
18.–19. März 9. April 2025
6.–7. Mai 28. Mai 2025
17.–18. Juni 9. Juli 2025
29.–30. Juli 20. August 2025
16.–17. September 8. Oktober 2025
28.–29. Oktober 19. November 2025
9.–10. Dezember 31. Dezember 2025

Die Veröffentlichungstermine der FOMC Minutes im Jahr 2025 sind wie folgt geplant: Am 19. Februar erscheint das Protokoll zur Januar-Sitzung. Das nächste Dokument folgt am 9. April und bezieht sich auf die Beratungen im März. Für die Mai-Sitzung ist die Veröffentlichung der Minutes auf den 28. Mai terminiert. Im Sommer wird das Protokoll der Juni-Sitzung am 9. Juli veröffentlicht. Die nächste Veröffentlichung erfolgt am 20. August, gefolgt vom 8. Oktober für die Sitzung im September. Im Herbst ist der Termin für die Oktober-Sitzung auf den 19. November angesetzt. Den Abschluss bildet das Protokoll zur Dezember-Sitzung, das am 31. Dezember erscheinen soll.

Die Minutes zur Sitzung am 17. – 18. Juni 2025 wurden am 9. Juli 2025 veröffentlicht

Im Juni 2025 hat das Federal Open Market Committee im aktuellen Protokoll die geldpolitische Lage differenziert analysiert und seinen mittelfristigen Kurs skizziert (Link zur Quelle). Zunächst wurde betont, dass Unsicherheiten und Risiken weiterhin eine bedeutsame Rolle spielen. Im Zentrum der Debatte stand die Notwendigkeit, die eigene Strategie und die Kommunikationswege im Lichte veränderter globaler Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln. Die Mitglieder sprachen sich dafür aus, unterschiedliche Methoden zur Messung wirtschaftlicher Risiken stärker in die geldpolitischen Überlegungen einzubeziehen. Zudem wurde diskutiert, inwieweit künftige Projektionen und Szenarioanalysen eine transparentere Kommunikation gegenüber Marktteilnehmern und Öffentlichkeit ermöglichen können. Das FOMC strebt an, diese Aspekte nach Abschluss der Überprüfung der längerfristigen Strategie noch im Laufe des Sommers zu konkretisieren.

Die Entwicklung an den Finanzmärkten war geprägt von leicht gestiegenen Zinserwartungen und einer Erholung der Aktienmärkte. Gleichzeitig blieb die Nutzung geldpolitischer Instrumente wie der Overnight Reverse Repurchase Facility auf hohem Niveau stabil. Hervorzuheben ist, dass das Portfolio des System Open Market Account seit Beginn des Bilanzabbaus 2022 um mehr als zwei Billionen US-Dollar reduziert werden konnte, wodurch die Bilanzsumme wieder annähernd das Vorkrisenniveau erreicht hat. Neu eingeführt werden sollen zudem regelmäßige Repo-Geschäfte, um die Funktionsfähigkeit des Marktes weiter zu stärken.

Makroökonomisch zeichnet sich ein stabiles Bild ab: Die Inflation bleibt erhöht, während der Arbeitsmarkt durch eine niedrige Arbeitslosenquote und solide Beschäftigungszahlen geprägt ist. Das reale Bruttoinlandsprodukt wächst weiterhin mit moderatem Tempo. Die Projektionen des FOMC für das Jahr 2025 gehen von einem Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent, einer Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent und einer PCE-Inflation von drei Prozent aus.

Beschluss ist Zinspause

Vor diesem Hintergrund hat das Komitee einstimmig beschlossen, den Zielkorridor für die Federal Funds Rate unverändert bei 4,25 bis 4,50 Prozent zu belassen und den schrittweisen Bilanzabbau fortzusetzen. Bemerkenswert ist dabei die klare Kommunikation zur weiteren geldpolitischen Ausrichtung: Das FOMC signalisiert Bereitschaft für Leitzinssenkungen, sollte sich die konjunkturelle Lage oder der Inflationsausblick entsprechend entwickeln. Die im Protokoll genannten Markterwartungen deuten auf zwei Zinsschritte à 25 Basispunkte in den kommenden Quartalen hin. Insgesamt deutet das Protokoll auf eine abwartende und zugleich vorausschauende Haltung hin, die Flexibilität mit klarer Kommunikation verbindet und auf Veränderungen im makroökonomischen Umfeld vorbereitet ist.

Minutes vom 28. Mai 2025

Die FOMC Minutes am 28. Mai 2025 zur Sitzung am 6./7. Mai 2025 zeigen eine zurückhaltende Haltung der US-Notenbank. Die Fed belässt den Leitzins unverändert und verweist auf eine Vielzahl gegenläufiger Risiken. Sorgen bereiten vor allem die schwächelnde Konjunktur und die fiskalpolitischen Spannungen, etwa durch neue Zollmaßnahmen der Trump-Regierung. Gleichzeitig bleibt die Inflation leicht erhöht, was geldpolitischen Spielraum einschränkt. Viele Mitglieder betonen, dass weitere Daten entscheidend für die nächsten Schritte sind. Die Notwendigkeit, politische Einflüsse außen vor zu lassen, wird mehrfach hervorgehoben. Insgesamt wird deutlich, dass die Federal Reserve momentan keine klare Tendenz zu Zinssenkungen oder -erhöhungen erkennen lässt. Die nächste geldpolitische Entscheidung wird für Mitte Juni erwartet – mit steigender politischer Brisanz.

FOMC Sitzungsprotokoll der Fed Sitzung am 18/19. März 2025

Das Federal Open Market Committee hielt am 18. und 19. März 2025 eine Sitzung ab, deren Protokoll am 9. April 2025 veröffentlicht wurde. Während dieser Sitzung entschieden die Mitglieder, den Leitzins unverändert im Bereich von 4,25 % bis 4,50 % zu belassen. Diese Entscheidung basierte auf der Beobachtung einer soliden wirtschaftlichen Expansion und stabiler Arbeitsmarktbedingungen, obwohl die Inflation weiterhin über dem angestrebten Niveau lag. ​

Ein zentrales Thema der Diskussion waren die von Präsident Donald Trump am 2. April 2025 angekündigten neuen Zölle, die die Handelszölle auf bestimmte Importe von 2,5 % auf über 25 % erhöhten. Obwohl diese Zölle nach der März-Sitzung angekündigt wurden, äußerten die FOMC-Mitglieder bereits Bedenken hinsichtlich der potenziellen Auswirkungen solcher Handelsmaßnahmen auf die Wirtschaft. Sie wiesen darauf hin, dass solche Zölle kurzfristig die Importpreise erhöhen und die Inflation anheizen könnten, während sie gleichzeitig die wirtschaftliche Unsicherheit verstärken, was Investitionen und Einstellungen negativ beeinflussen könnte. ​

In Bezug auf die Bilanzpolitik stimmte das Komitee zu, die monatlichen Rückführungen von US-Staatsanleihen von 25 Milliarden US-Dollar auf 5 Milliarden US-Dollar zu reduzieren, während die Rückführungen von hypothekenbesicherten Wertpapieren bei 35 Milliarden US-Dollar pro Monat beibehalten wurden. Diese Anpassung zielte darauf ab, potenzielle Marktstörungen zu minimieren, insbesondere im Hinblick auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Schuldenobergrenze. Einige Mitglieder, darunter Gouverneur Christopher Waller, sprachen sich jedoch für die Beibehaltung des bisherigen Tempos der Bilanzreduzierung aus, da sie der Ansicht waren, dass die Reserven ausreichend seien und keine Anzeichen für Spannungen auf den Geldmärkten bestünden. ​

Zusammenfassend zeigte das Protokoll, dass das FOMC in einem Umfeld erhöhter wirtschaftlicher Unsicherheit eine vorsichtige Haltung einnahm, insbesondere im Hinblick auf die potenziellen Auswirkungen der Handelspolitik auf Inflation und Wachstum. Das Komitee betonte seine Bereitschaft, die Geldpolitik entsprechend anzupassen, um seinen doppelten Auftrag der Förderung von maximaler Beschäftigung und Preisstabilität zu erfüllen. ​