Alle Termine zu den FOMC-Sitzungen 2025Die Federal Reserve hat für 2025 und 2026 acht reguläre Sitzungen des Federal Open Market Committee (FOMC) geplant. Diese zweitägigen Treffen sind entscheidend für die Festlegung der US-Geldpolitik. Unter dem Präsidenten Donald Trump wird erwartet, dass er von der Federal Reserve eine lockere Geldpolitik fordert. Dies könnte Zinssenkungen und Maßnahmen zur Stimulierung des Wirtschaftswachstums umfassen. Trump hat in der Vergangenheit die Unabhängigkeit der Fed kritisiert und angedeutet, dass der Präsident mehr Einfluss auf die Zinspolitik haben sollte. Seine wirtschaftspolitischen Pläne, wie umfangreiche Steuersenkungen und Infrastrukturinvestitionen, könnten zu höheren Staatsdefiziten führen. Dies würde den Druck auf die US-Notenbank erhöhen, eine unterstützende Geldpolitik zu verfolgen, um die Finanzierungskosten niedrig zu halten. Allerdings könnte eine solche Politik die Inflation anheizen, was wohl jeden der kommenden Fed-Zinsentscheide vor Herausforderungen stellt.

Die Marktprognosen für den nächsten Zinsentscheid auf der Fed-Sitzung am 19. März stehen laut dem Terminmarkt auf Zinspause. Am 31. Januar 2025 war erst für die Juni Sitzung eine weitere Zinssenkung mit rund 46% eingepreist. Auch das ist inzwischen obsolet: Laut dem FedWatch Tool ist mit Stand vom 4. März 2025 nun erst auf der Juli-Sitzung mit einem Schritt von -25 Basispunkten zu rechnen. Die relativ hohe US-Kerninflation von 3,3% im Januar hat die Zinserwartungen wieder reduziert. Und: Nach der Senkung der Zinsen um insgesamt 100 Basispunkte zwischen September und Dezember haben Fed-Vertreter, darunter Vorsitzender Jerome Powell, kürzlich erklärt, sie hätten es „nicht eilig“, die Zinsen weiter zu senken. Damit bleibt die Fed Entscheidung sowie die Prognosen zur Zinsentwicklung noch spannender als gewöhnlich.

Laut dem FedWatch Tool besteht am 4. März 2025 für eine Zinssenkung um 0,25% auf der nächsten Sitzung am 19. März nur eine Wahrscheinlichkeit von 9%.

 

News

26.02.2025 Raphael Bostic, FOMC Mitglied und Präsident der Atlanta Fed ist der Meinung das „Die Wirtschaft ist stark, die Geldpolitik ist gut positioniert, und die derzeit allgegenwärtige Zweideutigkeit erfordert Vorsicht und Bescheidenheit, während wir weiter daran arbeiten, Preisstabilität und maximale Beschäftigung für das amerikanische Volk zu erreichen.“ Er setzt auf „abwarten“ bei möglichen Leitzinsänderungen.
Mit dieser Meinung steht Bostic nicht allein: Seit dem Treffen im Januar 2025 haben sich die meisten US-Notenbanker in vorsichtigem Ton darüber geäußert, wohin die Politik von hier aus gehen wird. Die meisten sehen das aktuelle Zinsniveau in einer Position, in der sie sich bei der Bewertung des weiteren Vorgehens Zeit lassen können.

15.02.2025 Präsident Donald Trump hat angekündigt, dass er eine Einfuhrsteuer von 25 % auf Stahl und Aluminium in den USA einführen wird. Diese Maßnahme wird die größten Auswirkungen auf Kanada haben.

12.02.2025 Fed Präsident Powell legte am 11. Februar 2025 die Sicht der Notenbank auf der Anhörung zum „Halbjährlichen Bericht zur Geldpolitik an den Kongress“ dar.

Angesichts einer Arbeitslosenquote von 4 %, einer Inflation, die sich dem 2 %-Ziel der Fed nähert, sagte Powell: „Wir sind mit dieser Wirtschaft in einer ziemlich guten Lage“. Er erklärte, die Fed habe es nicht eilig habe, weitere Zinssenkungen vorzunehmen. Allerdings ließ er keinen Zweifel aufkommen, die zu tun, falls die Inflation weiter zurückgehe oder der Arbeitsmarkt schwächele.

Tabelle der Fed-Sitzungen zum Zinsentscheid in 2025

In der Tabelle 1 sind die Termine der FOMC-Sitzungen im laufenden Jahr angegeben. Im Februar findet kein geldpolitische relevantes Treffen statt. Die Meetings finden immer zweitägig statt. Am zweiten Tag erfolgt die Bekanntgabe der geldpolitischen Entscheidung mit anschließender Pressekonferenz. Zusätzlich werden am 19. März, 18. Juni, 17. September und 10. Dezember 2025 die Zusammenfassung der Wirtschaftsprognosen (Summary of Economic Projections) veröffentlicht.
Die Uhrzeiten der Verkündungen, meist um 19:30 (Winterhalbjahr) oder 20:30 Uhr (Sommerhalbjahr), sind auf Konsistenz ausgelegt und ermöglichen eine gleichmäßige Informationsverteilung an die Märkte.

Tab. 1: FOMC-Zinsentscheid – Sitzungskalender der Fed in 2025. Quelle: federalreserve.gov

FOMC-Zinsentscheid Projektionen
28.–29. Januar 2025
18.–19. März 2025 Summary of Economic Projections
6.–7. Mai 2025
17.–18. Juni 2025 Summary of Economic Projections
29.–30. Juli 2025
16.–17. September 2025 Summary of Economic Projections
28.–29. Oktober 2925
9.–10. Dezember 2025 Summary of Economic Projections

Die mit einem Stern (*) markierten Sitzungen beinhalten die Veröffentlichung der „Summary of Economic Projections“, die Einblicke in die Einschätzungen der FOMC-Mitglieder zu Wirtschaftswachstum, Inflation und zukünftigen Zinssätzen geben.
Hier gibt es Informationen zu den EZB-Sitzungen mit Zinsentscheid.

Die nächste Fed-Sitzung ist am 19. März 2025 mit Zinsentscheid

Auf der Sitzung im Januar, dem ersten Treffen in 2025, hat die Notenbank keine Zinsänderung beschlossen. Die Fed Funds Rate ist somit unverändert in einer Spanne von 4,25 % bis 4,5 %. Die Entscheidung, die Zinsen stabil zu halten, spiegelt die Einschätzung wider, dass die Inflation weiterhin über dem angestrebten Ziel von 2 % liegt. Zudem zeigt die Wirtschaft eine robuste Performance, was die Notwendigkeit weiterer Zinssenkungen in Frage stellt. Der wesentlich stärker als vom Markt erwartete Beschäftigungsaufschwung im Dezember 2024 macht die Chancen einer Zinssenkung der Fed im Januar wohl weitgehen zunichte.

Die Zusammensetzung des FOMC hat sich 2025 verändert, wobei neue Mitglieder mit tendenziell restriktiverer Haltung („hawkish“) hinzugekommen sind. Dies könnte zu verstärkten Diskussionen über den zukünftigen Kurs der Geldpolitik führen.

Zudem plant die Fed für 2025 eine Überprüfung ihres geldpolitischen Rahmens, um die Wirksamkeit ihrer Strategien und Instrumente zu evaluieren. Diese Überprüfung erfolgt alle fünf Jahre und könnte zu Anpassungen in der Geldpolitik führen.

Die übernächste FOMC-Sitzung ist für den 18.–19. März 2025 geplant. Hier werden auch wieder die Projektionen veröffentlicht. Beobachter werden die Entscheidungen und Aussagen der Fed genau verfolgen, um Hinweise auf den zukünftigen Kurs der Geldpolitik zu erhalten.

FedWatch Tool 19. Februar 2025: Nur 2,5% Wahrscheinlichkeit für Zinssenkung auf nächster FOMC-Sitzung

Laut aktuellen Daten des CME FedWatch Tools sind die Wahrscheinlichkeiten für Leitzinssenkungen der US-Notenbank (Federal Reserve) bei den kommenden Sitzungen wie folgt verteilt (Stand 19. Februar 2025):

  • 19. März 2025: Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung liegt bei etwa 2,5 %. Dies deutet darauf hin, dass der Markt kaum mit einer Änderung des aktuellen Leitzinses rechnet.
  • 17. Mai 2025: Für diese Sitzung wird die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung auf rund 14 % geschätzt. Obwohl die Wahrscheinlichkeit leicht gestiegen ist, erwartet die Mehrheit der Marktteilnehmer weiterhin keine Anpassung des Leitzinses.
  • 18. Juni 2025: Hier liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung bei etwa 50 %. Dies zeigt eine zunehmende Unsicherheit unter den Investoren hinsichtlich möglicher geldpolitischer Maßnahmen in diesem Zeitraum.

Diese Einschätzungen basieren auf den Preisen der 30-Tage Fed Funds Futures und spiegeln die Erwartungen der Marktteilnehmer wider. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Wahrscheinlichkeiten dynamisch sind und sich aufgrund neuer wirtschaftlicher Daten oder geopolitischer Ereignisse ändern können.

Die Federal Reserve hat signalisiert, dass sie angesichts der anhaltend erhöhten Inflation nicht in Eile ist, die Zinsen weiter zu senken. Investoren beobachten daher aufmerksam kommende Wirtschaftsdaten und Aussagen von Fed-Vertretern, um Hinweise auf zukünftige geldpolitische Entscheidungen zu erhalten.

Kaum Spielraum für weitere Zinssenkungen

Die Finanzmärkte gehen für 2025 von einer vorsichtigen Geldpolitik der US-Notenbank aus. Nach den Zinssenkungen 2024, die den Leitzins auf 4,25 % bis 4,50 % senkten, scheint der Spielraum für aggressive Zinsreduktionen sehr begrenzt.

Laut Prognosen plant die Fed 2025 nur zwei zusätzliche Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte. Der Leitzins würde bis Jahresende auf 3,75 % bis 4,00 % sinken. Diese Einschätzung beruht auf der Annahme, dass die Inflation über dem Ziel von 2 % bleibt. Auch eine robuste US-Wirtschaft stützt diese Erwartungen.

Manche Analysten glauben jedoch, dass weniger oder gar keine weiteren Zinssenkungen möglich sind. Politische und wirtschaftliche Unsicherheiten könnten diese Entscheidungen beeinflussen. Eine starke Wirtschaft und steigende Inflation könnten auch zu stabilen oder höheren Zinsen führen.

Insgesamt rechnen die Märkte 2025 mit wenigen Änderungen der Geldpolitik. Der Fokus liegt auf Inflation und wirtschaftlichen Entwicklungen, die künftige Entscheidungen beeinflussen könnten.

FOMC-Sitzungen in 2026

Fed Termine der Sitzungen 2026Das Federal Open Market Committee (FOMC) der US-Notenbank trifft sich im Jahr 2026 insgesamt achtmal, um über die Geldpolitik und den Leitzins zu entscheiden (Tabelle 2). Jede Sitzung dauert zwei Tage, wobei am zweiten Tag die Zinsentscheidung verkündet wird. Zudem findet eine Pressekonferenz statt, in der die geldpolitische Einschätzung erläutert wird.

Tab. 2: Sitzungstermine der US-Notenbank 2026
27.–28. Januar 2026
17.–18. März 2026*
28.–29. April 2026
16.–17. Juni 2026*
28.–29. Juli 2026
15.–16. September 2026*
27.–28. Oktober 2026
8.–9. Dezember 2026*

*= Treffen im Zusammenhang mit einer Zusammenfassung der Wirtschaftsprognose (Summary of Economic Projections)

Die Sitzungen sind für folgende Termine angesetzt: 27.–28. Januar, 17.–18. März, 28.–29. April, 16.–17. Juni, 28.–29. Juli, 15.–16. September, 27.–28. Oktober und 8.–9. Dezember. Besonders bedeutend sind die Meetings am 18. März, 17. Juni, 16. September und 9. Dezember, da an diesen Tagen zusätzlich die aktualisierte Zusammenfassung der Wirtschaftsprognosen veröffentlicht wird.

Diese Prognosen enthalten Einschätzungen zur wirtschaftlichen Entwicklung, Inflation und der zukünftigen Zinspolitik. Investoren und Analysten beobachten diese Sitzungen besonders genau, da die Aussagen der Fed direkten Einfluss auf die Finanzmärkte haben.

Leitzinsprojektionen Protokoll

Der Median der Leitzinsprojektionen soll laut Protokoll der letzten FED-Sitzung am 18. Dezember 2025 bei 3,9%, 2026 bei 3,4% und 2027 bei 3,1% liegen. Damit haben die FOMC Mitgleider ihre Erwartungen zu geringeren Zinsreduktion gegenüber vorangegangenen Projektionen in 2024 zum Ausdruck gebracht. Die Projektions-Prognose ist in Tabelle 5 angegeben.

Tab. 5: US Leitzins Prognose laut der Projektion vom 18. Dezember 2024. Median und zentrtale Tendenz. Quelle: federalreserve.gov

Jahr 2025 2026 2027 längerfristig
US Leitzins Median 3,90% 3,40% 3,1% 3,0%
Zentrale Tendenz 3,6% – 4,1% 3,1% – 3,6% 2,9% – 3,6% 2,8% – 3,6%

*=Die zentrale Tendenz schließt die drei höchsten und drei niedrigsten Prognosen in jedem Jahr aus

Langfristig erwartet die FED im Median einen US-Leitzins von3,1%. Für 2030 wird explizit kein Wert angegeben, sollte aber dem Wert „längerfristig“ entsprechen. Die größer werdenden Spanne bei der zentralen Tendenz von 2024 bis 2026 verdeutlicht die steigende Unsicherheit und unterschiedliche Einschätzungen der einzelnen FED-Mitglieder mit zunehmendem Prognosehorizont in der Prognose der FED Funds Rate.
Linktipp: Zinsentwicklung 2025

US Notenbank: Federal Reserve

Die Abkürzung FED, auch Fed geschrieben, steht für Federal Reserve System oder Federal Reserve. Es handelt sich trotz des Zusatzes „Federal“ nicht um eine Behörde der USA, sondern zu einhundert Prozent um den Zusammenschluss privater amerikanischer Banken. Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hält keine Anteile an der Fed. Stattdessen hat der amerikanische Kongress jedoch das Recht, die Geschäftstätigkeit der Notenbank per Gesetz zu regulieren. Auch die Vorstandsmitglieder werden vom amerikanischen Präsidenten ernannt und benötigen die Zustimmung des Senats, um ihre Tätigkeit auszuüben. Die Fed gilt als die mächtigste Finanzinstitution der Welt und sie ist unter Finanzfachleuten nicht unumstritten (mit der Federal Funds Rate, den US Leitzinsen bewegt die Notenbank die Finanzmärkte).

Seit dem Jahr 1937 hat die Fed ihren Geschäftssitz an der Constitution Avenue in Washington D.C. Das nach dem siebten Vorsitzenden der Federal Reserve, Marriner S. Eccles benannte Eccles Building wurde von dem damaligen Präsidenten Franklin D. Roosevelt eingeweiht.

Die US Leitzinsen: Federal Funds Rate oder kurz Fed Rate

Begriff US Leitzins: Es handelt sich um die Federal Funds Rate, abgekürzt auch als Fed Rate bezeichnet. Die amerikanischen Banken sind verpflichtet, eine Mindestreserve bei der Fed zu unterhalten. Unterschreitet ein Kreditinstitut diesen Mindestbetrag, kann es sich Geld von anderen Banken leihen. Dafür muss ein Zinssatz gezahlt werden, der der Federal Funds Rate entspricht. Die Mitglieder des FOMC legen eine Zielgröße für die Fed Rate fest. Durch Offenmarktgeschäfte wird der Kapitalmarkt so gesteuert, dass der Leitzins möglichst nahe an die gewünschte Zielgröße kommt. Der Leitzins der USA hat große Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, ebenso wie der Ausblick auf die zukünftige Zinsentwicklung, die vom FOMC ebenfalls gegeben wird. Auch Interventionen der Fed an den internationalen Devisenmärkten oder der Aufkauf weiterer Staatsanleihen sind Themen, mit denen sich das Federal Open Market Committee beschäftigt.

Janet Yellen hat die Anhebung der Leitzinsen in 2015 angekündigt. Wesentlichen Anteil an der Entscheidung, wann und wie hoch die Zinsen verändert werden haben vor allem diese Personen der FED: Janet Yellen, Stanley Fischer sowie W. C. Dudley. William C. Dudley ist der Präsident der Federal Reserve Bank of New York. Stanley Fischer ist Ex-Gouverneur der Zentralbank Israels (2005 – 2013) und seit 2014 der Stellvertreter von J. Yellen.

Auswirkungen der FOMC Entscheidungen

Die Märkte warten immer angespannt was Jerome Powell in der Pressemitteilung nach einer zinsrelevanten Notenbanksitzung der Öffentlichkeit präsentiert. Wer während dieser Zeit vor dem Bildschirm an der Börse sitzt kennt die Marktreaktionen. Blitzschnell ändern sich Kurse von Aktien, Gold, Anleihen und Devisen. In der Abbildung 1 ist die der Chart für den Euro Dollarkurs vor und nach der FED-Pressekonferenz am 15. Dezember 2022 dargestellt.

 

Der Markt reagiert heftig auf den FED Zinsentscheid vom 15.12.2022Der Markt reagiert heftig auf den FED Zinsentscheid vom 15.12.2022

Ab. 1: Turbulente Kursreaktion von Euro/Dollar auf den FED-Entscheidung am 15.12.2022. Quelle: comdirect.de

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So setzt sich die FED zusammen

  1. Die Fed besteht aus:
  2. Federal Open Market Committee (FOMC)
  3. Board of Governors
  4. 12 Federal Reserve Banks
  5. Advisory Councils (Beiräte)

Das Open Market Committee (FOMC)

Die wichtigste Instanz des Federal Reserve Systems ist das Federal Open Market Committee (FOMC), übersetzt Offenmarktausschuss. Mitglieder des FOMC sind die sieben Mitglieder des Board of Governors, der Präsident der Federal Reserve Bank of New York als größter regionaler Notenbank sowie vier der elf Präsidenten der übrigen Federal Reserve Banks, die jährlich wechseln. Der Offenmarktausschuss tritt achtmal im Jahr zusammen, um über die Geldpolitik der Vereinigten Staaten zu entscheiden. Die wichtigste Entscheidung, die von den weltweiten Finanzmärkten mit großer Spannung erwartet wird, ist die Festsetzung des Leitzinssatzes der USA.

Das Board of Governors oder Federal Reserve Board

Seit der Gründung besteht die Führung der Fed, das Board of Governors oder Federal Reserve Board, aus sieben Personen. Die Mitglieder werden von dem jeweils amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten ernannt und vom US-Senat bestätigt. Die maximale Amtszeit beträgt vierzehn Jahre, eine Wiederwahl ist anschließend nicht möglich. Alle zwei Jahre wird ein Amt neu besetzt. Aus dem Kreis der sieben Führungsmitglieder bestimmt der amerikanische Präsident auch den Vorsitzenden der Fed und dessen Stellvertreter. Deren Amtszeit beträgt in der Regel vier Jahre, wobei eine Verlängerung nach Ablauf der Amtszeit möglich ist.

Präsidenten der FED

Bisher wurde die Fed von folgenden Präsidenten geführt:

Charles Hamlin (1914 –1916)

William Harding (1916 – 1922)

Daniel R. Crissinger (1922 – 1927)

Roy A. Young (1927 – 1930)

Eugene Meyer (1930 – 1933)

Eugene R. Black (1933 – 1934)

Marriner S. Eccles (1934 -1948)

Thomas B. McCabe (1948 – 1951)

William McChesney Martin (1951 – 1970)

Arthur F. Burns (1970 – 1978)

G. William Miller (1978 – 1979)

Paul Volcker (1979 – 1987)

Alan Greenspan (1987 – 2006)

Ben S. Bernanke (2006 – 2014)

Janet L. Yellen (2014 – 2028)

Jerome Hayden „Jay“ Powell (seit 2018)

Die regionalen Notenbanken in den USA

Das Federal Reserve System hat die Vereinigten Staaten von Amerika in zwölf Bankbezirke aufgeteilt, wovon jeder Bezirk eine eigene Notenbank, Federal Reserve Bank genannt, besitzt. Insgesamt verfügen die Distrikt-Notenbanken über fünfundzwanzig Zweigstellen. Die Einteilung der Distrikte stammt noch aus dem Jahr 1913, als die damals wirtschaftlich und politisch bedeutsamsten Städte ausgesucht wurden. Bei den Mitgliedern der Fed handelt es sich um die Federal Reserve Banks der Bezirke New York, Boston, Philadelphia, Dallas, San Francisco, Richmond, Cleveland, Chicago, Atlanta, Minnepolis, Kansas City und St. Louis. Der größte Bezirk ist New York, weshalb der Präsident der Federal Bank of New York einen ständigen Sitz im FOMC hat.

Außerdem betreibt die New Yorker Notenbank als einzige der Reserve Banks Auslandsgeschäfte. Banken, die national tätig sind, sowie alle anderen amerikanischen Banken ab einer bestimmten Größe sind verpflichtet, Mitglieder bei der für ihren Bezirk zuständigen Notenbank zu werden und eine entsprechende Mindestreserve bei der Federal Reserve Bank zu unterhalten. Die Mindestreserve besteht aus Aktien der jeweiligen Federal Reserve Bank, in die die Mitgliedsbanken drei Prozent ihres Grundkapitals investieren müssen. Für ihren Aktienbesitz erhalten die Kreditinstitute eine per Gesetz festgelegte Dividende, sie sind jedoch nicht am Gewinn der Fed beteiligt. Sobald die Fed Gewinne erzielt, stehen diese dem Finanzministerium der USA zu. Etwa 38 % der amerikanischen Banken sind Mitglieder einer Federal Reserve Bank.

Die Aufgaben

Obwohl es sich bei der Fed um eine private Institution handelt, werden die Aufgaben und geldpolitischen Ziele der Bank von der US-Regierung vorgegeben. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören:

  • Regulierung der Geldmenge der USA
  • Überwachung der ausgegebenen und vernichteten Geldscheine und Münzen (gemeinsam mit dem amerikanischen Münzamt United States Mint)
  • Aufrechterhaltung der Zahlungssysteme der USA
  • Regulierung und Überwachung der amerikanischen Kreditinstitute
  • Umsetzung der amerikanischen Geldpolitik („Fed Zinsentscheid)
  • Offenmarktgeschäfte
  • Anpassung des Diskontsatzes
  • Verwaltung und Änderung der Mindestreserve der Mitgliedsbanken
  • Erstellung und Veröffentlichung des „Beige Books“, dem Konjunkturbericht der USA

Die Ziele, die die amerikanische Regierung mit ihrer Geldpolitik verfolgen möchte, werden im sogenannten Federal Reserve Act festgehalten. Dazu wurde der ursprüngliche Federal Reserve Act von 1913 in den Jahren 1935, 1977, 1978 und 1981 geändert. Zu den Zielen zählen seit der Änderung des Gesetzes im Jahr 1977 eine hohe Beschäftigungsrate und damit verbunden eine geringe Anzahl an Arbeitslosen, eine langfristige Zinsbindung mit moderaten Zinsen sowie eine Stabilität des Preisniveaus. Diese Kombination aus Finanzpolitik und Geldpolitik zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sorgt seit der Gesetzesänderung im Jahr 1977 für anhaltende Kritik, da einige Wirtschaftswissenschaftler diesen Ansatz für falsch halten, während andere Experten der Fed vorwerfen, ihre Ziele nicht konsequent zu verfolgen.

Aktuell ist neben der anstehenden Leitzinserhöhung auch der Dollarkurs ein Thema für die FED. Der Dollar hat gegenüber dem Euro und den meisten anderen bedeutenden Währungen in letzter Zeit stark aufgewertet. Dadurch werden amerikanische Produkte für alle Importeure ohne ein Währungskonto in Dollar teurer, was die US Wirtschaft bremst.

Die Notenbank war häufiger Kritik ausgesetzt

Die erste Kritik an der Geldpolitik der Fed war schon während der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 zu hören. Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Milton Friedman und die amerikanische Ökonomin Anna J. Schwartz warfen der Fed vor, durch anhaltende Begrenzung der Geldmenge die Rezession verschärft zu haben, wodurch die sogenannte Große Depression als Ursprung der Weltwirtschaftskrise erst ausgelöst wurde. Auch die weltweite Finanzkrise ab dem Jahr 2007 wurde nach Meinung einiger Kritiker erst durch die zu niedrigen Leitzinsen der USA nach der Rezession von 2001 ausgelöst. Durch die anhaltend niedrigen Zinsen wurden in den Vereinigten Staaten von Amerika zu viele Immobiliendarlehen vergeben, die eine Immobilienblase bildeten, die zu der anschließenden internationalen Wirtschaftskrise geführt hat.

Die Gründung

Über die Gründung des Federal Reserve Systems kursieren verschiedene Verschwörungstheorien, die von geheimen Treffen von sieben führenden Bankiers auf Jekyll Island, einer Privatinsel im Besitz des Bankiers J.P. Morgan, berichten. Bei diesem Treffen im Jahr 1910 wurde die Gründung des Federal Reserve Systems beschlossen mit dem Ziel, die Hoheit über die Geldmenge der USA, die Entscheidung über die Höhe der Zinssätze und das Monopol zur Geldausgabe allein in die Hände der Privatbanken zu legen. Der erste Federal Reserve Act fand jedoch nicht die Unterstützung der Abgeordneten und des damaligen Präsidenten William Howard Taft. Daher finanzierten die Bankiers den Wahlkampf des Politikers Woodrow Wilson, der nach seinem Wahlsieg im Jahr 1913 den ersten Federal Reserve Act unterzeichnete.

Die Geschichte

Anfang des 20. Jahrhunderts kam es in den USA zur Panik von 1907, in der zahlreiche Sparer ihre Guthaben von den Bankkonten abhoben, nachdem die Kurse an der New Yorker Börse nach dem gescheiterten Übernahmeversuch der United Copper Company rapide gefallen waren. Um die Aktien der United Copper Company aufzukaufen, hatten zahlreiche Banken Darlehen vergeben, die nicht zurückgezahlt werden konnten. Alarmiert durch den Kursverfall versuchten die Bankkunden, sich ihre kompletten Bankguthaben auszahlen zu lassen. Dadurch fehlte vielen amerikanischen Banken Geld, wodurch es zu ersten Bankenschließungen kam. Eine Zentralbank, die die Kreditinstitute mit neuer Liquidität versorgen konnte, gab es nicht. Um das Ausmaß der Krise einzudämmen, setzte der Bankier J.P. Morgan einen Teil seines Privatvermögens ein und überzeugte auch andere Bankiers, es ihm gleichzutun und Not leidende Banken finanziell zu unterstützen.

Als Folge der Panik von 1907 wurde durch die Regierung die National Monetary Commission eingesetzt, die die Gründung einer Zentralbank empfahl. Am 23. Dezember 1913 unterzeichnete der amtierende amerikanische Präsident Woodrow Wilson den Federal Reserve Act, der von einer Kommission ausgearbeitet wurde, der Vertreter der damals führenden amerikanischen Banken angehörten. Diese Bankiers sorgten dafür, dass es sich bei der Fed um eine private Institution handelt, nicht um eine staatliche Behörde. Seither reguliert die Fed die Bargeldmenge in den USA, setzt die Leitzinsen fest und gilt durch den massiven Ankauf von US-amerikanischen Staatsanleihen als der größte Gläubiger der USA.

Literatur

CME Group – Wahrscheinlichkleiten für US Leitzinsänderungen. Aktuelle Daten.