Informationen zum Thema ZinsentwicklungDie wirtschaftliche Entwicklung wird maßgeblich durch die Geldpolitik beeinflusst. Besonders Kreditkosten und Anlageentscheidungen hängen stark von externen Faktoren ab. Die Zinsentwicklung spielt hierbei eine zentrale Rolle, da sie sowohl den Finanzmarkt als auch Anleger und Sparer betrifft. Steigende Zinsen haben weitreichende Folgen für verschiedene Anlageklassen wie Tagesgeld oder Festgeld. Festverzinsliche Wertpapiere werden attraktiver, während Aktien unter Druck geraten können. Gleichzeitig verteuern sich Kredite, was Unternehmen und private Haushalte belastet. Niedrige Zinsen hingegen fördern Investitionen, können aber Anleger vor Herausforderungen stellen. Die spannende Frage ist: wie sehen die Prognosen zur Zinsentwicklung von Tagesgeld und Festgeld aus?

Banken profitieren in Zeiten höherer Zinsen von besseren Margen im Kreditgeschäft. Gleichzeitig sinkt die Nachfrage nach Krediten, was die wirtschaftliche Dynamik bremsen kann. Für Anleger bedeutet eine veränderte Zinslage oft eine Anpassung der Strategie. Während risikoreiche Anlagen in Niedrigzinsphasen boomen, gewinnen sichere Alternativen mit steigenden Renditen wieder an Bedeutung.

Sparer müssen sich ebenfalls flexibel anpassen. Klassische Sparprodukte bieten in Niedrigzinsphasen kaum Ertrag, während steigende Zinsen sichere Anlagen wieder lukrativer machen. Gleichzeitig beeinflusst die Inflation die reale Verzinsung und erfordert eine strategische Vermögensaufteilung.

Die Zinsentwicklung bleibt somit ein entscheidender Faktor für den Finanzmarkt. Anleger und Sparer sollten aktuelle Trends im Blick behalten und ihre Entscheidungen entsprechend ausrichten. Eine durchdachte Strategie kann helfen, Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren. Auf dieser Seite geben wir einen Überblick zum aktuellen Stand.

Linkempfehlung: Zinsentscheid der EZB 2025

Einflussfaktoren auf die Zinsentwicklung 2025

Autos sind, was die grundsätzliche Fortbewegung angeht ziemlich gleich. Nutzung und Zweck variieren aber erheblich und sind Modell abhängig. Auch bei den Zinsen gibt es erhebliche Unterschiede sowohl bei der Verwendung als auch bei der Preisbildung für Einlagen oder Kredite. Zinsen sind der Preis für geliehenes oder verliehenes Kapital. Zu unterscheiden sind kurzfristige, mittelfristige und langfristige Zinsen. Die Preisfindung der Zinssätze hängt dabei je nach Art der Zinsen von unterschiedlichen Faktoren ab.

Kurzfristige Zinsen

Die kurzfristigen Zinsen werden von verschiedenen wirtschaftlichen und geldpolitischen Faktoren beeinflusst. Zentralbanken spielen dabei eine entscheidende Rolle, da sie durch ihre Leitzinsentscheidungen die Bedingungen für Tagesgeld und kurzfristige Kredite steuern. Steigt der Leitzins, verteuern sich Kredite, während Einlagen attraktiver werden (die EZB-Leitzins Prognose für 2025 ist allerdings nach unten gerichtet). Sinkt er, passiert das Gegenteil: Kredite werden günstiger, und Sparer erhalten geringere Zinsen. Die Inflation ist ein weiterer wesentlicher Faktor. Hohe Inflationsraten führen oft zu steigenden Zinsen, da Zentralbanken versuchen, die Geldentwertung zu bremsen.

Auch die Liquidität im Finanzsystem beeinflusst die Zinsen. Überschüssige Liquidität drückt die Renditen, während ein Mangel die Zinsen steigen lässt. Die Nachfrage nach kurzfristigen Krediten wirkt ebenfalls auf das Zinsniveau. Steigt sie stark an, erhöhen Banken die Zinssätze, um Risiken und Refinanzierungskosten zu decken. Zudem spielen wirtschaftliche Unsicherheiten eine Rolle. In Krisenzeiten senken Zentralbanken oft die Zinsen, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Umgekehrt können starke Wachstumsphasen zu Zinserhöhungen führen.

Letztlich ergibt sich das kurzfristige Zinsniveau aus einem Zusammenspiel von Geldpolitik der EZB, Inflation, Marktliquidität und konjunkturellen Entwicklungen. Anleger und Kreditnehmer sollten diese Faktoren genau beobachten, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Langfristige Zinsen

Langfristige Zinsen werden von mehreren wirtschaftlichen und politischen Faktoren beeinflusst. Ein zentraler Treiber ist die Inflationserwartung. Steigende Inflationsprognosen führen oft zu höheren Zinssätzen, da Investoren einen Inflationsausgleich verlangen. Niedrige Inflation hält langfristige Zinsen hingegen auf einem moderaten Niveau.
Auch die Geldpolitik der Zentralbanken spielt eine wichtige Rolle. Während kurzfristige Zinsen direkt durch Leitzinsentscheidungen gesteuert werden, beeinflussen Anleihekaufprogramme und Liquiditätsmaßnahmen indirekt die langfristigen Zinsen. Eine restriktive Geldpolitik mit Zinserhöhungen führt meist zu steigenden Kapitalmarktzinsen.

Das Wirtschaftswachstum ist ein weiterer entscheidender Faktor. In Phasen hoher wirtschaftlicher Dynamik steigen die langfristigen Zinsen oft an, da eine höhere Kreditnachfrage besteht. In wirtschaftlich schwachen Zeiten hingegen bleiben sie meist niedrig, um Investitionen zu fördern.

Die Staatsverschuldung beeinflusst ebenfalls die Zinsentwicklung. Länder mit hoher Verschuldung müssen oft höhere Zinsen bieten, um Investoren anzulocken. Gleichzeitig können geopolitische Risiken und Marktunsicherheiten dazu führen, dass Anleger sichere Häfen wie Staatsanleihen bevorzugen, was die langfristigen Zinsen senkt.

Zusammenfassend ergibt sich das langfristige Zinsniveau aus Inflationserwartungen, Geldpolitik, wirtschaftlicher Entwicklung und Marktrisiken. Anleger sollten diese Faktoren bei langfristigen Investitionen stets berücksichtigen.

 

Tagesgeld Prognose 2025

Bei Prognosen zur Entwicklung der Tagesgeldzinsen ist es entscheidend, zwischen Neukunden- und Bestandskundenzinsen zu unterscheiden. Banken locken Neukunden oft mit besonders hohen Zinssätzen, die jedoch zeitlich begrenzt sind. Nach Ablauf dieser Phase sinkt der Zinssatz meist auf das niedrigere Bestandskunden-Niveau. Bestandskunden erhalten oft dauerhaft niedrigere Zinsen, da Banken ihre Anreize primär auf Neukundengewinnung ausrichten. Prognosen müssen daher beide Gruppen getrennt betrachten.

Die Zinsen für Tagesgeldkonten unterliegen den geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank. Im Januar 2025 wurden die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 275 BP reduziert. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Konjunktur im Euroraum zu stützen.​

Experten prognostizieren für 2025 weitere Zinssenkungen. Die Deutsche Bank erwartet beispielsweise vier Schritte à 0,25 Prozentpunkte, wodurch der Einlagensatz der EZB bis Jahresende auf 2,0 % oder sogar 1,5% sinken könnte. Ein niedrigerer Leitzins führt in der Regel zu geringeren Zinsen für Sparprodukte wie Tagesgeld.​ Sie können mit unserem Prozentrechner online schnell die Rendite ihrer Anlage berechnen.

Unterschiede zwischen Neukunden und Bestandskunden werden bleiben

Wo könnte es konkret mit den Tagesgeldzinsen in 2025 hingehen. Im Folgenden beziehen sich die Zinssätze auf die Angebote im oberen Segment der Wettbewerber. Warum sollen Sparer sich mit niedrigen Zinsen begnügen, wenn mehr möglich ist.

In der Tabelle 1 ist die Prognose der Redaktion für täglich verfügbare Einlagen angegeben.

Tab. 1: Zinsprognose für Tagesgeld 2025 (top Angebote)

Tagesgeld Prognose 2025 März 2025 Jahresende 2025
Neukunden 3,0% 2,3%
Bestandskunden 2,5% 1,8%

Aktuell erhalten Neukunden für Tagesgeld attraktive 3,0 % Zinsen bei den besten Anbietern, während Bestandskunden on top mit 2,5 % leicht darunterliegen. Bis zum Jahresende 2025 wird jedoch ein Rückgang erwartet. Neukundenkonditionen dürften auf 2,3 % bei den Spitzenangeboten sinken, da Banken ihre Werbeaktionen anpassen und die EZB-Politik Zinssenkungen begünstigt. Bestandskunden müssen mit einer stärkeren Reduzierung auf 1,8 % rechnen, da Banken langfristig geringere Zinsen zahlen. Diese Entwicklung zeigt, dass Tagesgeldzinsen insgesamt rückläufig sind, jedoch Neukunden weiterhin bessere Konditionen erhalten. Wer hohe Zinsen sichern möchte, sollte regelmäßig Angebote vergleichen und flexibel auf attraktivere Neukundenaktionen umsteigen.

Tagesgeld Prognose 2025: rückläufige Zinsen

Abb. 1: Schematische Darstellung der Prognose zur Entwicklung der durchschnittlichen Tagesgeldzinsen Anfang – Ende 2025

Für Sparer bedeutet dies, dass die Zinserträge auf Tagesgeldkonten voraussichtlich sinken werden. Es könnte daher sinnvoll sein, sich frühzeitig attraktive Konditionen zu sichern oder alternative Anlageformen in Betracht zu ziehen

Festgeld Prognose 2025

Die Zinsentwicklung für Festgeldanlagen im Jahr 2025 variiert je nach Laufzeit und wird von unterschiedlichen Einflussfaktoren bestimmt. Nachfolgend eine detaillierte Übersicht der Prognosen der Redaktion für verschiedene Laufzeiten (Tabelle 2):​

Aktuell liegen die Zinsen für kurzfristiges Festgeld mit einer Laufzeit von 1 bis 12 Monaten bei 2,6 %. Bis zum Jahresende 2025 wird jedoch ein Rückgang auf 2,0 % erwartet. Dies ist auf die absehbare Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zurückzuführen, die angesichts rückläufiger Inflationsraten die Leitzinsen senken könnte.

Tab. 2: Prognose zur Zinsentwicklung von Festgeld 2025

Festgeld Prognose 2025 Laufzeit März 2025 Jahresende 2025
Kurzfristiges Festgeld  1 – 12 Monate 2,6% 2,0%
Mittelfristiges Festgeld  2 – 5 Jahre 2,5% 2,2%
Langfristiges Festgeld  6 – 10 Jahre 2,5% 2,2%

Für mittelfristige Laufzeiten von 2 bis 5 Jahren liegt der Zinssatz derzeit bei 2,5 %. Die Prognose deutet auf einen moderaten Rückgang auf 2,2 % hin. Langfristiges Festgeld mit Laufzeiten zwischen 6 und 10 Jahren wird voraussichtlich denselben Zinssatz beibehalten, mit einem Rückgang von 2,5 % auf 2,2 %.

Diese Entwicklung zeigt, dass vor allem kurzfristige Anlagen von Zinssenkungen betroffen sind. Wer langfristig von attraktiven Konditionen profitieren möchte, sollte in Betracht ziehen, Festgeld mit längerer Laufzeit noch vor dem Jahresende abzuschließen. Dadurch lassen sich höhere Zinsen sichern, bevor der allgemeine Rückgang weiter einsetzt. Die Entscheidung hängt jedoch von der individuellen Finanzplanung und Liquiditätsstrategie ab.

Festgeld Prognose für 2025: abnehmende Zinsen

Abb. 2: Schematische Darstellung der Festgeld Prognose der Redaktion für 2025

Kurzfristige Festgelder (bis zu 1 Jahr):

Diese Anlagen reagieren stark auf die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank. Im Januar 2025 senkte die EZB den Einlagenzinssatz auf 2,75 %. Experten, wie die Deutsche Bank, prognostizieren für 2025 weitere Zinssenkungen um insgesamt 1 Prozentpunkt, sodass der Einlagensatz bis Jahresende auf 2,0 % sinken könnte. Diese Entwicklung dürfte zu einem Rückgang der Zinssätze für kurzfristige Festgelder führen. Aktuell bieten einige Banken für einjährige Festgelder Zinssätze von bis zu 3,5 % an. Mit den erwarteten Zinssenkungen könnten diese Angebote jedoch auf etwa 2,5 % bis 3,0 % sinken.​

Mittelfristige Festgelder (2 bis 3 Jahre):

Für mittelfristige Festgelder ist ebenfalls ein Rückgang der Zinssätze zu erwarten, jedoch könnte dieser moderater ausfallen als bei kurzfristigen Anlagen. Laut FMH-Finanzberatung könnten die Zinssätze für Festgeldanlagen mit zweijähriger Laufzeit bis Mitte 2025 auf 1,9 % bis 2,1 % sinken. Für dreijährige Festgelder liegen die aktuellen Bestzinsen bei etwa 2,8 % pro Jahr. Mit den prognostizierten Zinssenkungen könnten diese Angebote auf etwa 2,3 % bis 2,5 % zurückgehen.​

Langfristige Festgelder (5 bis 10 Jahre):

Langfristige Festgelder werden stärker von den Renditen langfristiger Staatsanleihen beeinflusst. Obwohl die Leitzinssenkungen tendenziell zu einem niedrigeren Zinsumfeld beitragen, könnten die Zinsen für fünfjährige Festgelder relativ stabil bleiben oder nur geringfügig sinken. Aktuell liegen die Zinssätze für fünfjährige Festgelder bei etwa 3,0 % bis 3,5 %. Für zehnjährige Festgelder werden Zinssätze von 2,5 % bis 3,2 % prognostiziert. Diese Stabilität resultiert aus den langfristigen Erwartungen hinsichtlich Inflation, Wirtschaftswachstum und Zinsentwicklung.​

Fazit: Die Prognosen für die Zinsentwicklung von Festgeldanlagen im Jahr 2025 variieren je nach Laufzeit. Während kurzfristige und mittelfristige Festgelder voraussichtlich sinkende Zinssätze aufweisen werden, könnten die Zinssätze für langfristige Festgelder stabil bleiben oder nur geringfügig sinken. Anleger sollten diese Entwicklungen bei ihrer Anlageentscheidung berücksichtigen und gegebenenfalls alternative Anlageformen in Betracht ziehen, um ihre Renditeziele zu erreichen.​

Kredit Prognose 2025

Im Jahr 2025 haben sich die Zinssätze für Ratenkredite in Deutschland in Abhängigkeit von der Vertragslaufzeit unterschiedlich entwickelt. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank beeinflusst.​ Im Januar 2025 senkte die EZB den Einlagenzinssatz um 0,25 Prozentpunkte auf 2,75 %. Der Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte wurde ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte auf 2,90 % reduziert. Diese Maßnahmen zielten darauf ab, die Kreditvergabe zu stimulieren und das Wirtschaftswachstum zu fördern.​ Für Verbraucher ist daher die Prognose für Ratenkredite 2025 mit kurzen Laufzeiten besonders erfreulich.

Infolge dieser Zinssenkungen sanken die Zinsen für Ratenkredite mit unterschiedlichen Laufzeiten. Kurzfristige Kredite reagierten am schnellsten und verzeichneten die deutlichsten Zinssenkungen. Mittelfristige Kredite erfuhren moderate Zinssenkungen, während langfristige Kredite aufgrund von Inflationserwartungen und anderen Faktoren weniger stark betroffen waren. ​

Für kurzfristige Ratenkredite mit Laufzeiten bis zu 12 Monaten könnten die Zinssätze aufgrund der jüngsten EZB-Zinssenkungen leicht zurückgehen. Banken geben solche Änderungen oft zügig an ihre Kunden weiter, sodass Kreditnehmer in diesem Segment von günstigeren Konditionen profitieren könnten.​

Bei mittelfristigen Ratenkrediten mit Laufzeiten zwischen 12 und 60 Monaten ist ebenfalls mit stabilen oder leicht sinkenden Zinssätzen zu rechnen. Die genaue Entwicklung hängt von weiteren geldpolitischen Entscheidungen und der allgemeinen Wirtschaftslage ab.​

Langfristige Ratenkredite mit Laufzeiten über 60 Monate könnten weniger stark von den Zinssenkungen profitieren. Faktoren wie Inflationserwartungen und langfristige Refinanzierungskosten der Banken spielen hier eine bedeutende Rolle. Dennoch ist auch in diesem Segment eine Stabilisierung oder ein leichter Rückgang der Zinssätze möglich.​

Es ist wichtig zu beachten, dass die tatsächlichen Zinssätze für Ratenkredite von verschiedenen Faktoren abhängen, darunter die Bonität des Kreditnehmers, die Höhe des Kredits und die spezifischen Konditionen der jeweiligen Bank. Daher empfiehlt es sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und die individuellen Bedingungen zu berücksichtigen.​

Zusammenfassend deuten die Prognosen für 2025 darauf hin, dass die Zinssätze für Ratenkredite je nach Laufzeit stabil bleiben oder leicht sinken könnten. Verbraucher sollten die Entwicklungen aufmerksam verfolgen und bei Bedarf ihre Finanzierungsstrategien entsprechend anpassen.

Bundesanleihen Prognose 2025

Die Bundesanleihen sind ein wichtiger Indikator für viele Zinsarten. In der Tabelle 3 sind die Prognosen verschiedener Institute für die Renditen der 10-jährigen Bundesanleihen in 2025 angegeben. Die Vorhersagen zeigen deutliche Unterschiede in den Einschätzungen der Marktentwicklung. Während einige Institute von weitgehend stabilen Renditen ausgehen, erwarten andere eine spürbare Aufwärts- oder Abwärtsbewegung im Jahresverlauf.

Tab. 3: Prognosen für die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen in %. Quellen s. Literatur & Quellenverweis

Institution Prognose Datum 1Q 2025 2Q 2025 3Q 2025 4Q 2025
Commerzbank 05.02.2025 2,30 2,30 2,30 2,30
Erste Group 04.03.2025 2,40 2,30 2,30 2,20
HeLaBa 03.03.2025 2,30 2,30 2,40 2,50
ING 27.02.2025 2,50 2,60 2,70 2,80
LBBW 04.02.2025 2,40 2,25 2,20
Nordea 20.02.2025 2,50 2,50 2,60
raiffeisen.at 28.02.2025 2,40 2,20 2,10 2,10
SEB 04.03.2025 2,40 2,40 2,40 2,40
Mittelwert 2,40 2,40 2,39 2,43

Up or down?

Die Commerzbank und SEB prognostizieren eine außergewöhnliche Stabilität, wobei die Renditen bei der Commerzbank konstant bei 2,30 % und bei SEB durchgängig bei 2,40 % verbleiben. Diese Einschätzung deutet darauf hin, dass diese Banken eine neutrale Marktstimmung erwarten, ohne starke Impulse von der Geldpolitik oder Inflation.

Die Erste Group und Raiffeisen.at zeigen eine gegensätzliche Tendenz mit einem leicht rückläufigen Trend. Die Erste Group geht von 2,40 % im ersten Quartal aus, mit einem schrittweisen Rückgang auf 2,20 % im vierten Quartal. Raiffeisen.at prognostiziert einen noch stärkeren Rückgang von 2,40 % auf 2,10 %. Diese Banken scheinen mit einer Lockerung der Geldpolitik und einem nachlassenden Inflationsdruck zu rechnen.

Ein moderat steigender Renditetrend wird von der Helaba erwartet, die von 2,30 % im ersten Quartal auf 2,50 % am Jahresende anhebt. Auch Nordea prognostiziert einen Anstieg auf 2,60 %, allerdings fehlen Werte für das dritte Quartal. Noch optimistischer ist die ING, die einen kontinuierlichen Renditeanstieg von 2,50 % im ersten auf 2,80 % im vierten Quartal prognostiziert. Dies könnte auf die Erwartung höherer Inflationserwartungen oder einer strafferen Geldpolitik hindeuten.

Die LBBW bleibt uneinheitlich, startet mit 2,40 % im zweiten Quartal, senkt die Prognose dann auf 2,20 % im vierten Quartal. Diese Schwankung deutet auf Unsicherheit bezüglich des wirtschaftlichen Umfelds hin.

Zusammenfassend zeigen die Prognosen eine gespaltene Markterwartung: Während einige Banken stabile oder sinkende Renditen sehen, gehen andere von steigenden Zinsen aus. Dies reflektiert die Unklarheit über die zukünftige Inflationsentwicklung und die Reaktion der EZB.

Im Durchschnitt sollten sich die Renditen der Bunds in den 4 Quartalen 2025 kaum verändern

In der Abbildung 3 ist der Durchschnitt der Prognosen für die 10-J Bunds angegeben.

Prognose zur Entwicklung der Rendite von 10-jährigen Bundesanleihen in 2025. Mittelwerte

Abb. 3: Prognosen-Durchschnitt für die Renditen der 10-J Bunds aus Tabelle 3

Die durchschnittlichen Renditen für zehnjährige Bundesanleihen im Jahr 2025 zeigen laut den Prognosen der Banken eine bemerkenswerte Stabilität. Mit 2,40 % in den ersten beiden Quartalen bleibt das Zinsniveau zunächst unverändert, bevor es im dritten Quartal leicht auf 2,39 % absinkt. Zum Jahresende hin wird ein moderater Anstieg auf 2,43 % erwartet. Diese geringen Schwankungen deuten darauf hin, dass die Marktteilnehmer keine drastischen geldpolitischen Änderungen oder makroökonomischen Schocks erwarten. Vielmehr scheint sich ein ausgewogenes Umfeld zwischen Inflation, Wachstum und geldpolitischer Steuerung abzuzeichnen, wodurch sich die langfristigen Zinserwartungen kaum verändern.

Detail-Prognosen der ING zu Renditen von Bundesanleihen mit Laufzeiten 3 Monate, 2 Jahre, 5 Jahre, 10 Jahre und 30 Jahre

Die ING liefert regelmäßig umfangreiche Vorhersagen zu finanzrelevanten Themen. In der Tabelle 4 ist die Prognose der Bank für verschiedene Laufzeiten der Bundesanleihe angegeben. Sie prognostiziert für das Jahr 2025 unterschiedliche Entwicklungen der Renditen für Bundesanleihen, abhängig von der jeweiligen Laufzeit. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen kurzfristigen und langfristigen Anleihen.

Kurzfristige Laufzeiten 3 Monate und 2 Jahre: Die Renditen für kurzfristige Bundesanleihen sollen im ersten Quartal 2025 bei 2,40 % beginnen und bis zum dritten Quartal auf 1,75 % sinken. Im vierten Quartal wird eine leichte Erholung auf 1,80 % erwartet. Ähnlich zeigt sich die Entwicklung bei zweijährigen Anleihen: Sie starten mit 1,95 % im ersten Quartal und sinken bis zum dritten Quartal auf 1,80 %. Danach wird eine Stabilisierung auf diesem Niveau prognostiziert. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass der Markt mit weiteren Lockerungen der Geldpolitik rechnet und eine Reduzierung der kurzfristigen Zinsen erwartet.

Mittelfristige Laufzeiten 5 Jahre: Bei den fünfjährigen Bundesanleihen soll die Rendite im ersten Halbjahr 2025 konstant bei 2,15 % bleiben, bevor im vierten Quartal ein leichter Anstieg auf 2,25 % prognostiziert wird. Hier zeigt sich eine moderate Erwartungshaltung hinsichtlich zukünftiger Zinserhöhungen oder eines langsam steigenden Inflationsdrucks.

Langfristige Laufzeiten 10 und 30 Jahre: Langfristige Bundesanleihen sollen sich 2025 unterschiedlich entwickeln. Die Renditen für zehnjährige Anleihen steigen im ersten Quartal von 2,50 % kontinuierlich auf 2,80 % zum Jahresende. Noch deutlicher ist der Zuwachs bei 30-jährigen Bundesanleihen: Sie beginnen mit 2,75 % und steigen bis zum vierten Quartal auf 3,15 %. Diese steigenden langfristigen Renditen deuten darauf hin, dass die Märkte mit höheren Inflationserwartungen und einem zunehmenden Risikoaufschlag für langfristige Anleihen rechnen.

Tab. 4: Prognose der ING für Bundesanleihen mit Laufzeiten 3 Monate, 2 Jahre, 5 Jahre, 10 Jahre und 30 Jahre. Quelle: ing.com

Laufzeit 1Q 2025 2Q 2025 3Q 2025 4Q 2025
3 Monate 2,40 1,90 1,75 1,80
2 Jahre 1,95 1,85 1,80 1,85
5 Jahre 2,15 2,15 2,15 2,25
10 Jahre 2,50 2,60 2,70 2,80
30 Jahre 2,75 2,90 3,05 3,15

Diskussion der Unterschiede zwischen den Laufzeiten

Die ING-Prognosen zeigen deutliche Unterschiede in der erwarteten Entwicklung von Bundesanleihen über verschiedene Laufzeiten hinweg. Kurzfristige Anleihen sollen im Jahr 2025 deutlicher fallen, während mittelfristige Renditen stabil bleiben und langfristige Anleihen eine ansteigende Tendenz zeigen.
Die sinkenden Renditen für drei- und zweijährige Bundesanleihen deuten darauf hin, dass der Markt mit weiteren Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank rechnet. Dies könnte als Reaktion auf eine schwächere Konjunktur oder eine nachlassende Inflation zu interpretieren sein. Banken und Investoren gehen offenbar davon aus, dass die kurzfristigen Zinsen ihren Höhepunkt überschritten haben und sich in den kommenden Quartalen auf einem niedrigeren Niveau stabilisieren werden.
Die nahezu unveränderten Renditen für fünfjährige Anleihen lassen darauf schließen, dass der Markt für diesen Zeitraum keine drastischen Veränderungen erwartet. Diese Laufzeiten stehen häufig im Spannungsfeld zwischen der kurzfristigen Geldpolitik der Zentralbanken und langfristigen wirtschaftlichen Erwartungen. Die Prognosen deuten darauf hin, dass sich der Markt nicht sicher ist, ob sich die Zinssenkungen langfristig fortsetzen oder ob nach einer Phase niedriger Zinsen erneut Anhebungen folgen könnten.
Langfristige Renditeanstiege und Inflationserwartungen

Die steigenden Renditen für zehn- und insbesondere dreißigjährige Bundesanleihen zeigen, dass Anleger mit langfristig höheren Zinsen und einer gewissen Inflation rechnen. Langfristige Anleihen sind besonders anfällig für Inflationserwartungen, da steigende Preise die reale Rendite verringern. Die Marktteilnehmer scheinen davon auszugehen, dass die Inflation auch nach möglichen Zinssenkungen der EZB nicht sofort verschwindet, sondern mittelfristig ein Risiko für Anleihen bleibt.
Zinsstrukturkurve und ihre Bedeutung

Die erwartete Entwicklung führt zu einer typischen Normalisierung der Zinsstrukturkurve: Während kurzfristige Zinsen sinken oder stagnieren, steigen langfristige Zinsen. Eine normale Zinsstrukturkurve ist in der Regel ein Zeichen für eine wirtschaftliche Erholung oder eine höhere Inflationserwartung. Falls sich diese Prognosen bewahrheiten, könnte dies darauf hindeuten, dass sich die Wirtschaft in den Jahren 2025 und 2026 stabilisiert und langfristig wieder höhere Wachstumsraten möglich sind.

 

Literatur & Quellenverzeichnis

Commerzbank

ErsteGroup

ING

Raiffeisen AT

SEB Group

HeLaBa

LBBW

Nordea

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Bowsher C. G., Meeks R., 2008: The Dynamics of Economic Functions: Modeling and Forecasting the Yield Curve. Journal of the American Statistical Association. 103. 1419-1437. Link hier zum Text.

Campbell J., Y., Robert J. Shiller R., J., 1987: Cointegration and Tests of Present Value Models,” Journal of Political Economy, Vol. 95, No. 5, pp. 1062-88. G Scholar.., 2006: Forecasting the Term Structure of Government Bond Yields. Text.

Francis X. Diebold F. X., Li C., 2006: Forecasting the Term Structure of Government Bond Yields. Text.

25.01.2023 BGH Urteil XI ZR 257/21 Zinsanpassungsklauseln bei Prämiensparverträgen: „Prämiensparer könnten von zinsfreundlicher Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs profitieren. Es geht in dem Urteil BGH XI ZR 257/21 um die Anpassung von variablen Zinssätzen durch Sparkassen von Prämiensparverträgen. Der BGH vertrat die Auffassung, dass Sparer durch Zinsanpassungsklauseln, nicht unangemessen benachteiligt werden dürfen.“ Quelle: bundesgerichtshof.de.

Allianz Research – Auswirkungen der Niedrigzinspolitik auf private Haushalte in der Eurozone

Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Januar 2023: Zinsstrukturkurven in der volkswirtschaftlichen Analyse.

Europäisches Parlament, Wirtschaftliche Analysen 2005: Die Bestimmung der Zinssätze – Einflussfaktoren und wirtschaftliche Auswirkungen. Online verfügbar

Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Gutachten 2023: Perspektiven für die Zinsentwicklung – Ursachen, Einflussfaktoren und Prognosen. Online verfügbar

Schweizerisches Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), Arbeitspapier 26, 2021: Ursachen und Wirkungen der Tiefzinsphase – Eine wirtschaftspolitische Analyse. Online verfügbar

Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Oktober 2017: Zur Entwicklung des natürlichen Zinses – Methoden und empirische Befunde. Online verfügbar