Brexit – wie es dazu kam und wie es 2019 weitergeht

Der Begriff Brexit bezeichnet den Austritt von Großbritannien aus der Europäischen Union. Das Kunstwort setzt sich aus der Abkürzung von Britain und Exit zusammen und bedeutet BritainExit Großbritannien Austritt. Der Hintergrund zum Brexit beruht eigentlich auf eine makabre innenpolitische Taktik von Premierminister David Cameron, der parteiinterne, euroskeptische Kritiker durch ein Referendum über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union ausschalten wollte. Das Drama hat nach 2 Jahren Verhandlungen mit der EU und Großbritannien in 2019 seinen Höhepunkt erreicht. Und auch das Währungspaar Pfund Euro zeigt erhebliche Schwankungen.

Inhalt

Ergebnis – Die Entscheidung des Referendums in 2016

In der folgenden Tabelle ist das Brexit Ergebnis des Referendums angegeben. Die Befürworter haben die Entscheidung mit 51,9% gegen 48,1% gewonnen.

Referendum Ergebnis Anteil [%] Stimmen
für den Verbleib in der EU („stay“) 48,10% 16.141.241
für das Verlassen der EU „leave“) 51,90% 17.410.742

 

In der Abbildung 1 ist das Suchvolumen für „Brexit“ bei Google Trends für den relevanten Zeitraum angegeben.

Brexit Suchanfragen bei Google Trends

Abb. 1: Suchanfragen zum Thema Brexit bei Google Trends. Quelle: google.de/trends

Entsprechend dem einmaligem Ereignis und der Ankündigung des Referendums erstmals in 2016 gibt es auch nur in 2016 relevante Suchnachfragen. Diese Keywords wurden im Zusammenhang mit der Situation zum Referendum noch bei Google gesucht (Rangordnung nach Häufigkeit):

Brexit Zeitverlauf Suchanfragen zu „Leave EU“ und „Stay EU“ im Juni 1016

Die Abbildung 2 zeigt direlative Häufigkeit der Suchanfragen zum Verlassen und zum Verbleib von Großbritannien in de rEU.

leave EU versus stay EU Suchanfragen dazu in 2016 bei Google Trends

Abb. 2: Suchanfragen bei Google Trends zu „Leave EU“ und „Stay EU“. Quelle: www.google.de/trends/story/DE_cu_o2plc1UBAACTmM_en

Die blaue Kurve steht für den Austritt Großbritanniens aus der EU (Leave EU), die rote Kurve gibt die Suchanfragen für einen Verbleib (Stay EU) wieder. Aus der Abbildung wird deutlich, dass das Interesse an Leave EU wesentlich höher lag als für Stay EU. Diese Verhältnisse geben aber bei weitem nicht das Resultat des Referendums wieder. Dies ist ein Beispiel dafür, dass das Suchinteresse für Brexit, stellvertretend für andere Zusammenhänge, die tatsächlichen Relationen nicht realistisch abbildet.

Top Suchanfragen am 24.06.2016 im Zusammenhang mit „Brexit“

Diese Suchbegriffe wurden vermehrt bei Google Trends im Zusammenhang mit dem Brexit bei Google nachgefragt, Rangolge nach Bedeutung: brexit hochrechnung > brexit poll >brexit umfrage >hochrechnung brexit >brexit polls

Internationale Literatur & Stellungnahmen

30.03.2019 Bloomberg Aktuell

„Großbritannien rückt näher an die Parlamentswahlen heran, nachdem das Parlament zum dritten Mal den Brexit-Deal von Theresa May abgelehnt hatte. Dadurch wurde die politische Krise verschärft, die die bittere Scheidung des Landes von der Europäischen Union überholt hat.
Nach der Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses am Freitagnachmittag warnte der Premierminister in einer verschleierten Warnung, dass eine Wahl notwendig sein könnte, um die Pattsituation im Unterhaus zu beenden, die nach monatelangen Versuchen keinen Brexit-Plan unterstützt hat.
„Ich fürchte, wir stoßen in diesem Haus an die Grenzen dieses Prozesses“, sagte May nach der Niederlage um 344 Stimmen bei 286 gegenüber dem Gesetzgeber. Das Pfund wurde schwächer und bewegte sich gegen den Dollar auf den schlimmsten Monat seit Oktober.
May sagte, die Niederlage ihrer Strategie habe „schwerwiegende“ Folgen für das Land, während die Europäische Kommission sagte, dass eine wirtschaftlich schädliche No-Deal-Spaltung jetzt „ein wahrscheinliches Szenario“ sei Weg nach vorne.““

29.03.2019 Auch das Europäische Parlament rechnet mit dem Schlimmsten: Erklärung der Europäischen Kommission zur Abstimmung über das Rücktrittsabkommen im Unterhaus

Die Kommission bedauert das ablehnende Votum heute im Unterhaus. Gemäß dem Beschluss des Europäischen Rates (Artikel 50) am 22. März wird die in Artikel 50 Absatz 3 vorgesehene Frist bis zum 12. April verlängert. Es ist Sache des Vereinigten Königreichs, den Weg vor diesem Zeitpunkt aufzuzeigen und dem Europäischen Rat zur Prüfung vorzulegen.

Ein No-Deal-Szenario am 12. April ist nun ein wahrscheinliches Szenario. Die EU bereitet sich seit Dezember 2017 darauf vor und ist nun vollständig auf ein No-Deal-Szenario um den 12. April um Mitternacht vorbereitet. Die EU wird vereint bleiben. Die Vorteile der Rücktrittsvereinbarung, einschließlich einer Übergangszeit, werden unter keinen Umständen in einem No-Deal-Szenario wiederholt. Sektorale Mini-Deals sind keine Option.

Bundesregierung: Europa danach

CNN: EU Brexit Referendum Liveblog

EU Parlament: Erklärungen von Präsident Schulz und den Fraktionsvorsitzenden zum Ausgang des EU-Referendums im Vereinigten Königreich

Herald SUN: Brexit Ergebnis schockt die Welt

Regierung Großbritannien: Premierminister David Cameron gab an seinem Amtssitz in der Downing Street eine Erklärung zum Ausgang des Referendums über Großbritanniens Mitgliedschaft in der Europäischen Union ab.

The Times: Großbritannien stimmt für Brexit

The Times: Brexit Erdbeben

 

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Google Trends

Anwendungen z. B. Online-Marketing

 

Fallbeispiele

Die Bundestagswahl – Wahlanalysen mit Google Trends