Insgesamt haben Aktionäre, die sich für eine Aktienanlage in US-Dollar entscheiden, drei Chancen, die Rendite zu steigern: Kursgewinne, Dividenden und Wechselkursrenditen. Auf diese Weise ergeben sich interessante Möglichkeiten, allerdings müssen Anleger einige steuerliche Bedingungen beachten. Hier finden Sie Tipps für den US Aktien Kauf.
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Ähnliche Börsenentwicklung
Hinsichtlich der Kursgewinne müssen deutsche Aktionäre im Vergleich zum DAX wenig hinzulernen. Beide Märkte weisen eine äußerst hohe Korrelation auf, auch wenn die meisten Bewegungen an den US-Börsen beginnen und sich nach Europa fortsetzen. Die Börsenkurse verhalten sich jedoch so ähnlich, dass eine Gewinnoptimierung bei der Aktienanlage in US-Dollar nur durch den Wechselkurs erreicht werden kann. Steigt der Aktienkurs und der Euro fällt, kann der Anleger gleich eine zweifache Rendite seines Investments verzeichnen. Zum einen profitiert er vom Aktienkurs, zum anderen durch den für ihn jetzt günstigen Wechselkurs beim Rücktausch von US-Dollar in Euro (alternativ: Nutzung eines US-Depotkontos). Steigt der Euro hingegen, hängt es davon ab, wie deutlich Kursanstieg und Wechselkursänderung ist.
Die Kursgewinne werden jedoch mindestens abgeschwächt und bei einem deutlichen Anstieg des Eurokurses wäre sogar ein Verlust denkbar. Umgekehrt ist ein steigender Eurokurs in der Lage, fallende US-Aktienkurse abzufedern. Fällt der Euro, muss der Anleger hingegen sogar zweifach Verluste hinnehmen. Demzufolge ergeben sich dann Gewinne, wenn der Aktienkurs gleichbleibt und der Euro fällt, und Verluste, wenn der Aktienkurs ohne Veränderung ist und der Euro steigt. Diese Relationen sollten beim Kauf von US Aktien unbedingt berücksichtigt werden.
Dividende als Plus von US-Aktien
US-Unternehmen gelten grundsätzlich als dividendenfreudig. Auch deswegen kann es sinnvoll sein, in US-Aktien zu investieren. Die Dividenden werden dort für gewöhnlich vierteljährlich und nicht nur jährlich ausgezahlt, sodass Gewinne schneller reinvestiert werden können und US-Unternehmen für die Dividendenstrategie umso besser geeignet sind. Dabei zahlten sämtliche Firmen des Dow Jones 2015 eine Dividende aus. Die Höhe schwankte zwischen 0,7 und 4,4 Prozent. Der US-Index S&P 500 kam immerhin auf eine durchschnittliche Dividende von 2 Prozent.
Allerdings müssen Aktionäre von US-Aktien die Quellensteuer beachten. Die USA erheben grundsätzlich eine Quellensteuer von 30 Prozent. Diese kann aufgrund des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen Deutschland und den USA umgangen werden. Voraussetzung ist jedoch ein entsprechender Antrag für die Ermäßigung. Vereinzelt dürfen deutsche Broker die Quellensteuer zudem direkt einbehalten.
Devisen zum Aktienkauf nutzen
Wer sich auf Währungsgewinne konzentrieren möchte, kann diese auch durch ein Devisen-/Fremdwährungskonto im Inland erzielen. Der Aktienhandel ist mit dem Fremdwährungsdarlehen natürlich ebenfalls möglich. Er ist besonders dann sinnvoll, wenn besonders häufig US-Aktien gehandelt werden. Ansonsten ist ein Fremdwährungskonto nur teilweise sinnvoll. Grundsätzlich diversifizieren Anleger das Währungsrisiko bereits beim Kauf von Aktien, die ihren Hauptmarkt nicht innerhalb der EU haben. Ein US-Unternehmen, das vor allem in der Heimat aktiv ist, ist somit selbst dann eine Risikostreuung, wenn die Aktie beispielsweise in Berlin mit Euro erworben wird.
Der Aktienhandel mit einem Fremdwährungskonto in US-Dollar hat seit dem 03.07.2015 keine Nachteile hinsichtlich der Einlagensicherungen mehr. Seitdem werden Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro ebenfalls abgedeckt. Im Falle der Insolvenz einer Bank droht also nicht mehr wie früher der Verlust des Guthabens auf dem Fremdwährungskontos, wenn die Bank keine zusätzliche Einlagensicherung abgeschlossen hat. Die Entschädigung erfolgt in Euro. Bei der Umrechnung der Fremdwährung wird der Referenzkurs der EZB zugrunde gelegt. Existiert dieser Kurs nicht, gilt der Mittelkurs aus An- und Verkaufskurs der Währung am jeweiligen Stichtag als Grundlage.
steuerliche Behandlung
Anleger sollten bei der Geldanlage auch auf die steuerliche Behandlung achten. Die erhobenen Steuern können nämlich selbst die ärgerliche Abgeltungsteuer überschreiten. Währungsgewinne unterliegen zumindest bei verzinsten Konten der Einkommensteuer, die deutlich über der Abgeltungsteuer liegen kann und von der Steuerklasse des Anlegers abhängt. Allerdings kann die Anlage in Fremdwährungen auch steuerlich vorteilhaft sein. Nach einer Spekulationsfrist können Anleger von Steuerfreiheit profitieren. Wer Aktien in US-Dollar handeln möchte, sollte dabei beachten, dass die Spekulationsfrist bei jeder Transaktion erneut beginnt. Die Dauer der Spekulationsfrist richtet sich dabei danach, ob Einkünfte, beispielsweise in Form von Zinsen erzielt werden. Dann nämlich steigt die Spekulationsfrist von einem auf zehn Jahre. Anleger sollten darauf achten, dass das zum Depot gehörende Fremdwährungskonto nicht verzinst wird. Dann beträgt die notwendige Haltedauer lediglich ein Jahr.